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Schmetterlingsfreundlicher Garten

Farbenprächtig, zierlich, wichtig für die Natur – all das beschreibt den Schmetterling recht gut und doch gibt es noch so viel mehr Interessantes über ihn.


Er ist ein gern gesehener Gast im eigenen Garten, der allerdings bestimmte Voraussetzungen benötigt, um sich wohlzufühlen und niederzulassen.


In diesem Artikel soll es um beide Aspekte gehen – spannende Zahlen, die ein Bild von dem wichtigen Insekt und seinem Bestand in Deutschland ermöglichen plus eine konkrete Anleitung, wie du deinen Garten zu einem Paradies für Schmetterlinge machen kannst.


Lass uns loslegen!

Zahlen & Fakten zu Schmetterlingen

Zunächst ein paar grundlegende Fakten und Zahlen zu den possierlichen Tierchen.


Schmetterlinge gehören zur Gattung der Insekten. Typisch ist die Aufteilung in drei meist unterbrochene Körperteile: Caput (Kopf), Thorax (Brustabschnitt) und Abdomen (Hinterleib), die von Chitin umgeben sind.

Insekten sind oftmals nicht sonderlich beliebt, Schmetterlinge bilden da allerdings eine deutliche Ausnahme!

Das Insekt des Jahres 2023 ist ein Schmetterling

So wurde eine Schmetterlingsart namens Landkärtchen zum Insekt des Jahres 2023 auserkoren - quasi ein Star unter den Insekten.

Aber nicht nur das:

85,7 % finden Schmetterlinge sympathisch

Schmetterlinge belegen den ersten Platz im Sympathie-Ranking. Unsere österreichischen Nachbarn haben abgestimmt, welche Tierart sie sympathisch finden – die meisten Sympathiepunkte konnte tatsächlich der Schmetterling gewinnen, damit liegt er sogar noch vor dem Hund!

Wie bei allen Tierarten gibt es ein paar Vertreter, die besonders häufig zu sehen sind.

22 % der 2022 gezählten Schmetterlinge waren Kohlweißlinge

Im Rahmen der Schmetterlingszählung 2022 konnte festgestellt werden, dass von den 29.000 gezählten Schmetterlingen der Kohlweißling am häufigsten gesichtet wurde (6.300 Stück). Danach folgen Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Großes Ochsenauge. Den fünften Platz teilen sich Admiral und Zitronenfalter gleichermaßen.

Die sechs am häufigsten gesichteten Schmetterlingsarten machen insgesamt einen Anteil von rund 64 % an allen Sichtungen aus.

Dabei muss man allerdings beachten, dass es deutlich mehr Nachtfalter als Tagfalter gibt.

95 % aller Schmetterlinge sind Nachtfalter

Sie unterscheiden sich durch den unterschiedlichen Zeitraum der Aktivität und Aussehen und Körperbau.

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 3.700 Arten, weltweit sind es über 160.000.


Das klingt erstmal nach einer großen Vielfalt, allerdings dürfen die Zahlen nicht über das Problem des Artensterbens hinwegtäuschen, das auch die Schmetterlinge betrifft.

50 % aller Schmetterlingsarten in Deutschland sind gefährdet

Über 50 % aller Schmetterlingsarten in Deutschland sind gefährdet, 2 % sind sogar schon gänzlich verschollen bzw. ausgestorben.

Durch bestimmte Formen der Landwirtschaft, aber auch durch wenig naturnahe Gärten gibt es zu wenig Lebensraum und Nahrung für die Insekten.


Das ist ein großes Problem, denn wir sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Es gibt sogar Pflanzen wie die Kuckucks-Lichtnelke, die aufgrund ihrer Form nur durch Schmetterlinge bestäubt werden kann.


Auch der Trend, exotische Pflanzen in den Garten zu integrieren, hat weitreichende Folgen:

90 % der exotischen Pflanzen können von Schmetterlingen nicht genutzt werden

Umso wichtiger, dass du mit deinem Garten dafür sorgst, dass er ein kleines Paradies für Schmetterlinge darstellt und du damit zur Rettung der heimischen Arten beiträgst.


Wie du das relativ einfach schaffst, erfährst du im folgenden Abschnitt.


Quellen der Zahlen: Marketagent 2019, Nabu, Deutsche Wildtierstiftung

So wird dein Garten schmetterlingsfreundlich

In diesem Abschnitt verrate ich dir alle Tipps und Tricks, wie du deinen Garten so gestaltest, dass er ein Zuhause für Schmetterlinge wird.


Grundlegend wichtig ist natürlich die Auswahl der Pflanzen, um die es zuerst gehen soll, aber es gibt auch noch ein paar weitere Tipps, die ich dir anschließend mitgebe.


Wie zu Beginn ersichtlich wurde, sind die meisten exotischen Pflanzen keine gute Wahl für deinen Garten. Aber keine Sorge – du hast trotzdem eine riesige Auswahl an heimischen Pflanzen!


Diese Pflanzen müssen kräftig und nährstoffreich sein, um Schmetterlinge anzulocken und ihnen eine geeignete Nahrungsquelle zu bieten. Weil vor allem die Blüten für Schmetterlinge interessant sind, eignen sich Blühpflanzen besonders gut.


Für eine prächtige Blüte benötigen viele Pflanzen eine Menge Energie in Form von Nährstoffen. Viele konventionelle Düngemittel schaden Insekten jedoch mehr, als dass sie ihnen nützen, deswegen solltest du bei der Pflege deiner Schmetterlingspflanzen auf einen Bio-Blumendünger setzen.


Auch Naturdünger wie Hornspäne, Pferdedung, Rinderdung und Vinasse sind ausgezeichnet dazu geeignet, die Blüte in deinem Schmetterlingsgarten zu fördern, ohne dabei die Umwelt zu belasten oder die Schmetterlinge zu gefährden.


Im Folgenden liste ich dir einige heimische Pflanzen auf, die perfekt für deinen schmetterlingsfreundlichen Garten geeignet sind. Der Übersichtlichkeit halber habe ich sie nach ihrer Farbe kategorisiert – so kannst du direkt überlegen, ob sie dir farblich gefallen und du sie im Garten haben möchtest.

Violette Schmetterlingspflanzen

  • Acker-Kratzdistel

  • Acker-Witwenblume

  • Arznei-Thymian

  • Blut-Weiderich
  • Gewöhnlicher Natternkopf
  • Gewöhnlicher Teufelsabbiss
  • Kriechender Günsel
  • Lavendel

  • Saat-Luzerne

  • Schmetterlingsflieder

  • Wiesen-Salbei
  • Wohlriechendes Veilchen
  • Taubenskabiose
  • Aster

Violett-pinke Schmetterlingspflanzen

  • Kartäusernelke

  • Wiesen-Flockenblume

  • Zinnie

  • Rote Lichtnelke (pink)

Rosafarbene Schmetterlingspflanzen

  • Echter Arznei-Baldrian

  • Gewöhnlicher Dost

  • Gewöhnlicher Wasserdost 

  • Phlox 

  • Purpur-Fetthenne (rosa-weiß)

Rosafarbene Schmetterlingspflanzen

  • Gewöhnlicher Liguster

  • Knoblauchsranke

  • Wiesen-Schaumkraut

  • Gewöhnliche Schneebeere

Gelbe Schmetterlingspflanzen

  • Gewöhnlicher Hornklee

  • Herbst-Löwenzahn

  • Rainfarn

  • Kapuzinerkresse ( z.B. gelb-orange)

  • Johanniskraut

  • Geißblatt

Aber das ist noch nicht alles, denn Schmetterlinge fliegen auch sehr gerne Kräuter an. Eine Kräuterspirale oder ein Kräuterbeet mit den folgenden Kräutern bietet sich also perfekt an und hat einen zusätzlichen Vorteil für dich:


→ Dill, Fenchel, Wilde Möhre, Schnittlauch, Salbei, Oregano, Minze, Thymian.

Es gibt auch spezielle Schmetterlingsspiralen, die du bauen und nachpflanzen kannst – so erschaffst du ein wahres Paradies für die kleinen Falter.


Auch Stellen mit Unkraut wie Brennnesseln, Sauerampfer und Disteln sind für Schmetterlinge im Übrigen toll und auch Efeu wird gerne angeflogen.


Zudem bevorzugen Schmetterlinge besonnte Standorte, worauf du bei einer Gestaltung deines Gartens achten solltest.


Falls du Pflanzen nicht einzeln kaufen möchtest, gibt es auch im Handel bereits fertige Saatmischungen für Schmetterlingsblumenwiesen.

Diese benötigen allerdings mageren Boden.


Übrigens kannst du auch trotz Rasen eine kleine Blumenwiese integrieren, indem du einfach einen kleinen Teil des Rasens umfunktionierst.


Falls du einen Teil deines Rasens umfunktionieren möchtest, musst du an dieser Stelle die Grasnarbe abtragen. Dann wird der Boden dort umgebrochen, mit einer Sandbeimischung abgemagert und dann entsprechend eingesät.


Neben den richtigen Pflanzen gibt es noch weitere Tipps, die du in deinen Garten integrieren kannst.


Tipp 1: Eine Trockenmauer: Diese bietet Schutz und Zufluchtsort für Schmetterlinge und sieht schön aus.

Tipp 2: Ein Schmetterlingshaus: Ähnlich wie ein Insektenhotel dient der Kasten als Rückzugsort, schützt nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch vor Feinden. Oftmals wird es sogar als Winterquartier genutzt.


Tipp 3: Im Winter solltest du ein wenig Falllaub als Rückzugsort überlassen, manche Schmetterlinge überwintern aber auch in Geräteschuppen oder Dachböden – im Frühling deswegen ein Fenster einen Spalt offen lassen, damit sie hinausfliegen können.


Optional: Um Schmetterlinge in deinen Garten zu locken, kannst du zu Beginn auch künstliche Nahrung einsetzen (Zuckerwasser oder Fruchtsaft, das den Nektar imitiert). Es sollte aber nur zu Beginn eingesetzt werden und keinesfalls als Ersatz für Pflanzen herhalten!


Das würde auch nicht wirklich funktionieren, denn die Raupen der Schmetterlinge benötigen keinen Nektar, sondern vor allem die Blätter von Pflanzen.

Und ohne Raupen keine Schmetterlinge.




Quellen:


Deutsche Wildtier Stiftung. (o. J.). SCHMETTERLING - Sinnbild von Wiedergeburt und Unsterblichkeit. Zugriff am 08. März 2023. https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/schmetterling


Marketagent. (7. Mai, 2019). Inwieweit sind Ihnen die folgenden Tierarten ganz grundsätzlich sympathisch? [Graph]. In Statista. Zugriff am 06. März 2023, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1006343/umfrage/sympathische-tierarten-in-oesterreich/?locale=de


Nabu. (2022). Kohlweißlinge weiterhin an der Spitze - Ergebnisse der Schmetterlings-Zählaktion 2022 in NRW.  Zugriff am 08. März 2023. https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/zaehlaktion/ergebnisse/31978.html.


Nabu. (o. J.). Schmetterlinge - Entdecken und Schützen. Zugriff am 08. März 2023. https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/wissen/27085.html


Nabu. (o. J.). Tag- und Nachtfalter brauchen Nahrung - Wichtige Nektarpflanzen für den Schmetterlingsgarten. Zugriff am 08. März 2023. https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/wissen/schmetterlingspflanzen/index.html

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