Kostenfreie Lieferung ab 29 €

Naschbeet für Kinder anlegen – kinderleicht in 5 Schritten

Naschen als Aktivität, die sowohl Eltern als auch Kindern Spaß macht und gleichzeitig Mehrwert für Entwicklung und Gesundheit mit sich bringt? 


Klingt fast zu schön, um wahr zu sein... – ist aber tatsächlich wahr! 


Das Zauberwort heißt Naschbeet – und wie du das richtig und fix anlegst, zeige ich dir in der folgenden Anleitung.


Das Beste daran: 


Super einfach & verständlich, trotzdem mit allen wichtigen Informationen plus interessantem Hintergrundwissen! All Inclusive also. ☀️


Lass’ uns direkt starten!

Ein bisschen Wissenschaft zu Beginn


Aufmerksame Eltern fragen sich vermutlich nach der Einleitung, wie ich denn die Aussage mit dem Mehrwert begründen kann.


Folgendermaßen:


Es gibt sehr interessante Studien zum Thema Kinder und Natur, zwei davon möchte ich an dieser Stelle kurz erwähnen.


In einer Studie wurde Kindern u.a. ganz konkret die Frage gestellt: „Wie oft erlebst du folgendes in der Natur?“ 


Dann wurden verschiedene positive und negative Empfindungen aufgezählt, auf die die Kinder mit drei Kategorien („immer oder oft“; „manchmal“; „selten oder nie“) reagieren konnten.


Bei der Auswertung heben sich drei Begriffe besonders hervor, bei denen die Kinder auffällig häufig die Kategorie „immer oder oft“ wählten:

(Quelle der Zahlen: Brämer, R. 2015: https://www.natursoziologie.de/files/kinderbarometer-naturerlebnis-19982014_1502131414.pdf, S. 9)


Negative Gefühle waren nur sehr selten vertreten.


Doch nicht nur das subjektive Empfinden der Kinder belegt die positive Wirkung von Natur und Zeit an der frischen Luft. 


Auch physiologisch und psychologisch gibt es nachgewiesene Befunde, die den durchweg positiven Einfluss beschreiben (vgl. Hermann, V. 2017: https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/2385896/full.pdf, S. 20-48).


Falls du gerade nicht die Zeit hast, die ganze Arbeit durchzulesen und vor allem wissen willst, warum speziell ein Naschbeet sich so anbietet, habe ich eine kleine eigene Zusammenfassung für dich: 

Machen wir uns nichts vor, manchmal sind Kinder nicht so einfach für Aufgaben im Garten zu begeistern. 


Aber die Aussicht auf ein lohnendes Ziel und die stetig sichtbar werdenden Veränderungen innerhalb des Beetes machen das Ganze viel attraktiver. 


Außerdem ist es eine Herangehensweise, durch die Kinder oft Gemüse und Obst besser akzeptieren und essen. 


Wenn es die ersten Früchte zu sehen und zu pflücken gibt, verbinden sie automatisch ein Erfolgserlebnis und ihr eigenes Handeln damit, wodurch es positiv besetzt ist. 


Landet das Gemüse hingegen einfach aus dem Nichts auf dem Teller und muss gegessen werden, haben Kinder schnell ein negatives Verhältnis dazu.


Interessant und richtig angewendet echt praktisch, oder? 


Nach dieser kleinen Wissenseinlage können wir jetzt mit dem praktischen Teil loslegen, nämlich wie sich ein Naschbeet ganz konkret umsetzen lässt und was du beachten musst. 


Vorbereitungen


Die erste Überlegung ist: 


Welche Art Beet möchtest oder kannst du nutzen?

Wenn ihr noch keinerlei Erfahrungen mit dem Gärtnern und sehr wenig Platz zur Verfügung habt, bietet sich als Einsteiger-Modell eine kleine Holzkiste an (Grafik 2). Hier kann zwar nur begrenzt etwas angepflanzt werden, aber das hat auch seine Vorteile. 


Bist du hingegen eh schon oft mit deinem Kind im Garten beschäftigt und habt ihr viel Beetfläche zur Verfügung, kannst du entweder ganz normal in Reihen etwas pflanzen oder aber die Square Foot Methode ebenerdig anwenden. 


Square Foot? Was ist denn das? Das erkläre ich dir jetzt.



Was ist Square Foot Gardening? 


Der Begriff stammt aus dem Amerikanischen und beschreibt eine sehr effiziente und relativ einfache Methode zum Gärtnern, die sich deswegen auch fantastisch für die Arbeit mit Kindern und somit für das Naschbeet eignet. 


→ Dabei wird ein Quadratmeter (Square Foot) Beet in 9 identische Felder aufgeteilt, die jeweils mit unterschiedlichen Pflanzen bepflanzt werden, um so auf wenig Platz eine Vielfalt an Gemüse, Obst und Blumen erzeugen zu können.


Wie eben erwähnt, ist die Methode ebenerdig im normalen Beet möglich, besonders verbreitet ist aber die Nutzung eines Hochbeets dafür. 


Als Trennmaterial für die einzelnen Felder kannst du entweder Holzleisten oder dicke Kordeln verwenden, je nachdem, was dir besser gefällt.

Cool ist:


Du brauchst nicht mal einen Garten, sondern kannst auch einfach ein Hochbeet für deinen Balkon nutzen!


Übrigens: Hochbeete können selber gebaut oder einfach im Baumarkt deines Vertrauens gekauft werden (ich habe meins zum Beispiel von Hellweg). 


Damit du ein Bild vor Augen hast, wie das Ganze praktisch aussieht, habe ich dir auch ein Foto beigefügt:

So weit, so gut. 

Bevor ich dir genau erkläre, wie du das Beet anlegst, müssen noch ein paar andere Vorbereitungen getroffen werden, die speziell auf dein Kind ausgelegt sind.

Das Gartenprojekt muss nämlich auf das Alter des Kindes abgestimmt werden.

Grundsätzlich gilt:

  • Scharfe Geräte und alles, was für kleine Kinderhände nicht bestimmt ist, sollte entfernt werden.

  • Das gilt auch für Substrate oder Ähnliches, die giftige Inhaltsstoffe haben.

  • Auch Pflanzen, die giftig sind, sind natürlich tabu!
  • Falls du einen Garten mit Teich hast, sollte dieser außerdem eingezäunt werden.

Für Kinder im Kita-Alter gilt zusätzlich:

  • Kita-Kinder sind meistens noch nicht fähig, alleine ein Beet zu pflegen. Leichtere Aufgaben wie Gießen oder Ernten können sie aber sehr gut übernehmen.

  • Auch Unkraut zupfen kann durchaus zum Spaß werden!

  • Kinder lernen eine Menge durch An- und Abschauen von den Bezugspersonen, es ist also pädagogisch gesehen sehr sinnvoll, trotz der hauptsächlichen Passivität der Kinder mit ihnen ein Naschbeet zu gestalten.

Ist dein Kind schon etwas älter, kannst du es direkt in die Arbeit und in fast alle anfallenden Aufgaben mehr oder weniger einbeziehen.

Was eignet sich denn überhaupt zum Naschen?!


Es bietet sich als allererstes an, dein Kind einfach zu fragen, was es besonders gerne mag. So kannst du es vorab schon mit einbeziehen und sein Interesse steigern.


Dann solltest du überlegen, was sich gut umsetzen lässt und einfach in der Handhabung ist. 


Eine Gummibärchenpflanze wäre zwar toll, ist aber leider in der Realität eher nicht so gut umsetzbar. 😉 


Komplizierte Pflanzen führen schnell zu Frust und schlechteren Ergebnissen, deswegen lieber möglichst pflegeleichte Pflanzen wählen, um das Interesse und den Spaß an der Sache auch über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.


Falls du noch ein paar Ideen brauchst, welche Pflanzen sich besonders gut anbieten, habe ich hier eine Tabelle für dich:

Tipp: Es gibt Tomatenpflanzen, die den Regen gut vertragen. Diese würde ich dir sehr ans Herz legen, da sie für dieses Projekt geeigneter sind als andere Sorten.


Überlege dir dann, ob du Samen zum Aussäen verwenden willst oder direkt vorgezogene Jungpflanzen kaufen möchtest. Beides hat seine Vor- und Nachteile:

  • Kinder haben Spaß beim Verstreuen von Samen und können das zudem mit ihren kleinen Händen prima.

  • Jungpflanzen müssen eher von den Eltern eingesetzt werden, allerdings können die Kinder hier die Löcher buddeln.

  • Jungpflanzen bringen schneller einen Ertrag und sind kräftiger, wodurch die Gefahr geringer ist, dass sie nichts werden.
  • Samen sind vom Prozess faszinierender, weil quasi aus dem Nichts eine Pflanze entsteht und die Kinder so den ganzen Zyklus mitbekommen – ein größerer Lerneffekt.

Meine Empfehlung


Einfach beides verwenden! So erzielst du einen maximalen Lerneffekt und hast eine gleichzeitige Erfolgsgarantie.


Auch die Art der Pflanze hat einen Einfluss auf die Eignung der Verwendung von Saaten oder Jungpflanzen, hieran kannst du dich zusätzlich orientieren:

Wenn ihr euch für bestimmte Arten entschieden habt, geht es nun mit der Erklärung des Square Foot Gardening weiter. 


Unterschiedliche Pflanzensorten brauchen unterschiedlich viel Platz, unterschieden wird beim Square Foot Gardening dabei in vier Kategorien:

Welche Sorten zu welcher Kategorie gehören, zeige ich dir natürlich auch:

Abschließend bleibt für die Vorbereitungen nur noch zu klären, wie der optimale Boden für das Naschbeet aussieht. 



Der richtige Boden...


... besteht aus einer Mischung von Kompost, Perlit und Kokosfasern in gleichen Volumen-Anteilen. 


Alternativ kannst du auch Muttererde mit Kompost verwenden oder einfach die Erde, die sich schon in deinem ebenerdigen Beet befindet.


(Alles zusammen soll später eine Schicht von 30 cm Höhe ergeben.)

Damit es nach diesen ganzen Informationen übersichtlich bleibt, habe ich dir eine Einkaufsliste geschrieben – so hast du alles direkt beisammen:

Alles besorgt? 


Dann geht’s nun weiter!



Zur richtigen Zeit am richtigen Ort


Gibt es einen perfekten Zeitpunkt, um mit dem Naschbeet zu beginnen?


→ Jaein. Tendenziell eignet sich das Frühjahr bis zum frühen Sommer gut, da viele Pflanzen in dieser Zeit gut gedeihen. Jedoch kann das Vorhaben auch im Herbst funktionieren, das kommt ein wenig auf die Pflanzenwahl an.


Und was ist mit dem passenden Ort?


→ Auch hier ist die entscheidende Frage, welche Pflanzen ihr pflanzen wollt und natürlich auch, wo überhaupt Platz für das Beet ist.


Grundsätzlich sollte das Beet genügend Sonne abbekommen, aber es gibt ebenso Pflanzen, die sehr gerne im Schatten verweilen. Pflanzen wie Tomaten oder Erdbeeren brauchen aber in jedem Fall viel Sonne, sonst leidet der Ertrag.



Und nun: Das Beet bauen und füllen!


Jetzt bist du bestens gewappnet, um das Gartenprojekt mit deinem Kind zu starten!


Schritt 1: 

Schritt 2:

Falls du dich für die Holzleisten entschieden hast, gehst du folgendermaßen vor: 

  • Lege sie am besten auf einen Tisch und so übereinander, dass die Maße stimmig sind. Jedes Feld 30 x 30 cm, insgesamt 90 x 90 cm.

  • Dann kannst du sie jeweils bei den sich kreuzenden Stellen festnageln (4 Nägel insgesamt).

  • Nun musst du das fertige Konstrukt nur noch auf das Beet legen, ein Festnageln am Rand ist nicht nötig, da die Leisten schwer genug sind.

Falls du dich für die Kordel entschieden hast, startest du direkt am Beet. Du schneidest sie in vier gleichmäßig lange Stücke (ca. 96 cm lang). 

  • Dann misst du von der inneren linken Kante 30 cm ab und bewegst dich auf dieser Höhe mit einem Kordelende auf den Holzrand des Beetes zu. Dort tackerst du das Stück nun fest.

  • Das Gleiche machst du auch am unteren Rand, sodass schließlich die Schnur senkrecht und gerade von oben nach unten gespannt ist.

  • Den Vorgang wiederholst du von der rechten Seite ausgehend und schließlich auch waagerecht zweimal, indem du von der oberen linken Innenkante 30 cm nach unten und von der unteren linken Innenkante 30 cm nach oben gehst.

Jetzt sollte ein gleichmäßiges Feld mit 9 kleineren Feldern entstanden sein.


Schritt 3:


Jetzt müssen die Pflanzen eingesetzt oder die Samen gesät werden. Spätestens ab diesem Schritt kann dir dein Kind super helfen, z.B. beim Buddeln oder Säen.

Beachte dabei, dass die größeren Pflanzen eher nördlich stehen sollten, damit sie den anderen nicht das Licht wegnehmen.


Wie bei uns Menschen kann auch nicht jede Pflanze jeden Nachbarn gut leiden. 


Es gibt besondersgute und schlechte Nachbarpflanzen, wie du in der folgenden Grafik siehst:

Viele Pflanzen stehen sich auch neutral gegenüber, diese habe ich nicht extra in den Grafiken erwähnt.


Schließlich solltest du jedes Feld mit einem beschrifteten Pflanzschild bestücken, damit am Ende keine Verwirrung herrscht.


Als schöne Aktivität mit Kindern empfehle ich dir, die Schilder zu bemalen, das macht das Gartenprojekt gleich noch bunter und schöner!


Schritt 4:

Dieser Schritt ist langfristig gedacht, da die Pflanzen jeden Tag kontrolliert und versorgt werden sollten. 


Für Kinder ist es spannend zu sehen, wie die Pflanzen gerade an warmen Tagen jeden Tag ein Stück wachsen und sie können in dieser Zeit viel über die Zyklen lernen. 


Falls du zwischendurch etwas gegen Schädlinge unternehmen musst, achte darauf, keine aggressiven und umweltschädlichen Mittel zu nehmen – diese sind auch für Kinder keineswegs gesund.


Ein zusätzlicher Tipp:


Gegen Schnecken musst du nicht zum Schneckengift greifen, denn ein Kupferband, das rundherum an dem Beet befestigt wird, hält die Schnecken wunderbar fern, ganz ohne Gift oder Gefahr für andere.


Schritt 5:


Und schließlich: die Belohnung! Nach und nach wird alles erntereif, vieles auch immer wieder neu. Mhmmm, so viel an leckerer, gesunder Nascherei!

Freue dich über strahlende Kinderaugen, wenn ihr gemeinsam zum ersten Mal ein paar Beeren pflückt oder eine Möhre aus dem Boden zieht.


Was ein Erfolgserlebnis! 



Ich hoffe, ich konnte dir mit der Anleitung eine verständliche Grundlage geben, die du nun für eine schöne, gemeinsame Naschbeet Erfahrung mit deinem Kind nutzen kannst! 


Viel Spaß und jede Menge sonnige Stunden!☀️

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen