Geldbaum-Pflege: Tipps für gesunde und kräftige Pflanzen

Geldbaum-Pflege: Tipps für gesunde und kräftige Pflanzen

Teil 1: Schnelle Antworten für Eilige

Wenn Sie nur kurz wissen wollen, wie Sie Ihren Geldbaum (Crassula ovata) richtig pflegen, finden Sie hier die wichtigsten Tipps auf einen Blick:

  • Standort: Hell und sonnig, aber im Sommer vor zu intensiver Mittagssonne schützen.
  • Substrat: Durchlässige, eher nährstoffarme Erde (z. B. Kakteenerde) mit Drainageschicht, um Staunässe zu vermeiden.
  • Gießen: Wenig und maßvoll. Im Sommer etwa einmal pro Woche, im Winter deutlich seltener. Erde zwischen den Wassergaben antrocknen lassen.
  • Düngen: Nur in der Wachstumsphase (Frühjahr und Sommer) gelegentlich mit Kakteendünger oder Langzeitdünger versorgen.
  • Schneiden: Nicht notwendig, aber möglich, um einen gleichmäßigen Wuchs zu fördern oder kranke Triebe zu entfernen.
  • Umtopfen: Etwa alle 2–4 Jahre im Frühjahr in leicht größeren Topf mit frischem Substrat setzen.
  • Überwinterung: Kühl, hell und trocken halten (5–15°C) und in dieser Zeit nicht düngen und nur sehr sparsam gießen.
  • Vermehrung: Einfach über Stecklinge (Triebe oder Blätter) möglich.
  • Schädlinge/Krankheiten: Selten, aber bei Wollläusen, Schildläusen oder Wurzelfäule schnelles Handeln gefragt.

Das war’s im Schnelldurchgang – mit diesen Basics bleibt Ihr Geldbaum glücklich, gesund und wächst Ihnen vielleicht sogar über den Kopf!

Teil 2: Ausführlicher Ratgeber für Wissbegierige

Der Geldbaum, auch bekannt als Pfennig-, Glücks- oder Jadebaum, stammt ursprünglich aus Südafrika und ist durch seine sukkulenten, dickfleischigen Blätter an sonnige, trockene Bedingungen angepasst. Er gilt als robust, pflegeleicht und ist mit seinen runden, an Münzen erinnernden Blättern ein Symbol für Wohlstand und Glück. Damit Ihr Geldbaum über viele Jahre gesund und prächtig gedeiht, lohnt es sich, die einzelnen Pflegeschritte genauer kennenzulernen.

Der ideale Standort

Licht und Sonne:
Der Geldbaum bevorzugt einen sehr hellen Standort. Ein Südfenster ist nahezu ideal, da er hier die meiste Helligkeit erhält. Direkt nach der Winterruhe sollten Sie ihn aber zunächst schrittweise an die volle Sonne gewöhnen. So vermeiden Sie, dass die Blätter durch plötzliche, intensive Einstrahlung verbrennen. An sonnigen Sommertagen kann ein kurzer, leichter Sonnenschutz um die Mittagszeit sinnvoll sein, da die pralle Mittagssonne gelegentlich zu Blattverbrennungen führt. Zugleich sollten Sie Zugluft an offenen Fenstern oder Türen vermeiden – Ihr Geldbaum mag es gleichmäßig warm und windgeschützt.

Das richtige Substrat

Durchlässiges, mageres Substrat:
Wie die meisten Sukkulenten benötigt der Geldbaum eine Erde, die gut abtrocknet und Staunässe verhindert. Spezielle Kakteenerde erfüllt diese Anforderungen. Alternativ können Sie normale Blumenerde mit Sand, Perlit oder mineralischen Substraten im Verhältnis von etwa 2:1 oder 1:1 mischen. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben am Topfboden unterstützt den Abfluss von überschüssigem Wasser und schützt so die empfindlichen Wurzeln vor Fäulnis.

Gießen: Weniger ist mehr

Wasserbedarf:
Der Geldbaum speichert in seinen dicken Blättern Wasser und verträgt Trockenheit besser als zu viel Nässe. Häufigster Pflegefehler ist zu häufiges Gießen. Im Sommer reicht es meist, einmal pro Woche zu gießen, wenn die oberste Substratschicht angetrocknet ist. Im Winter genügt es, die Wassergaben deutlich zu reduzieren – oft reicht dann ein vorsichtiges Angießen alle paar Wochen. Wichtig: Kein Wasser im Untersetzer stehen lassen, um Wurzelfäule vorzubeugen. Zum Gießen eignet sich kalkarmes Wasser, beispielsweise Regen- oder abgestandenes Leitungswasser.

Düngen mit Bedacht

Nährstoffversorgung:
Der Geldbaum ist zwar genügsam, freut sich aber in der Wachstumsphase (etwa von April bis September) über gelegentliche Nährstoffgaben. Ein Kakteen-Flüssigdünger, Langzeitdüngerpellets oder organischer Dünger sind geeignet. Im Sommer alle 2–4 Wochen düngen, im Winter gar nicht. Eine Überdüngung führt zu weicheren Trieben und schwächeren Blättern, also lieber etwas sparsamer bleiben.

Rückschnitt: Kann, aber muss nicht

Schnittmaßnahmen:
Ein regelmäßiger Schnitt ist beim Geldbaum nicht erforderlich. Dennoch kann ein gelegentlicher Rückschnitt sinnvoll sein, um einen gleichmäßigen, kompakten Wuchs zu fördern, kranke oder beschädigte Triebe zu entfernen oder eine gewünschte Form zu erzielen – etwa, wenn Sie Ihren Geldbaum als Bonsai kultivieren möchten. Optimaler Zeitpunkt ist das Frühjahr vor dem neuen Austrieb oder nach der Blüte. Dabei sollte ein scharfes, desinfiziertes Messer verwendet werden. Achtung: Ein Geldbaum treibt an der Schnittstelle nicht wieder aus, daher immer bewusst platzieren, wo Sie schneiden.

Umtopfen für gesundes Wachstum

Umtopfen im Frühjahr:
Etwa alle 2–4 Jahre ist es ratsam, den Geldbaum umzutopfen. Wählen Sie einen nur leicht größeren Topf, da zu viel Erdvolumen die Wurzeln bei falscher Pflege leicht faulen lässt. Entfernen Sie vorsichtig alte Erde von den Wurzeln und achten Sie auf Beschädigungen. Eine Drainageschicht im neuen Topf ist auch hier Pflicht. Setzen Sie den Geldbaum mittig ein, füllen Sie frisches, durchlässiges Substrat auf und gießen Sie ihn vorsichtig an. Überschüssiges Wasser sollte nicht im Untersetzer verbleiben.

Vermehrung leicht gemacht

Stecklinge & mehr:
Der Geldbaum lässt sich unkompliziert über Stecklinge vermehren. Schneiden Sie dazu etwa 10 cm lange Triebe (Kopfstecklinge) ab, lassen Sie diese 2–3 Tage antrocknen und stecken Sie sie in feuchte Erde oder stellen Sie sie in Wasser, bis sich Wurzeln bilden. Auch Blattstecklinge sind möglich: Einzelne Blätter abnehmen, antrocknen lassen und anschließend in Erde stecken oder auflegen. Nach einiger Zeit entwickeln sich kleine Wurzeln und eventually neue Triebe. Eine Vermehrung über Samen ist seltener, aber ebenfalls machbar. Mit etwas Glück bilden sich auch Tochterpflanzen an der Basis der Mutterpflanze, die Sie vorsichtig abtrennen und eintopfen können.

Überwinterung: Ruhepause bei kühleren Temperaturen

Kühle, helle Winterpause:
Im Winter verlangsamt der Geldbaum sein Wachstum. Er bevorzugt dann kühlere Temperaturen zwischen 5–15°C und sollte weiterhin hell stehen. Gießen Sie jetzt sehr sparsam, da die Pflanze weniger Wasser benötigt und keinen Dünger verlangt. Diese Ruhephase fördert das gesunde Wachstum im kommenden Frühjahr.

Krankheiten und Schädlinge

Robust, aber nicht unverwundbar:
Obwohl der Geldbaum als äußerst robust gilt, kann er gelegentlich von Wollläusen, Schildläusen, Spinnmilben, Blattläusen oder auch Wurzelläusen befallen werden. Bei Schädlingen ist schnelles Handeln gefragt: Betroffene Pflanzenteile entfernen, die Pflanze isolieren und mit einem geeigneten, am besten biologischen Mittel behandeln. Auch Pilzkrankheiten, Mehltau und Wurzelfäule (bei zu viel Nässe) kommen vor. Eine angepasste Pflege und regelmäßige Kontrolle sind die beste Vorsorge.

Giftigkeit

Entwarnung für Mensch und Tier:
Der Geldbaum gilt allgemein als ungiftig für Menschen und Haustiere. Dennoch ist es stets ratsam, dass Kinder und Tiere nicht übermäßig an den Blättern knabbern.

Fazit

Der Geldbaum ist durch seine Anspruchslosigkeit und seinen dekorativen Charakter eine ideale Einsteigerpflanze. Wer ihm einen sonnigen, zugluftgeschützten Platz, durchlässiges Substrat, mäßige Wassergaben und gelegentlich ein wenig Dünger bietet, wird mit einem gesunden, kräftig wachsenden Glücksbringer belohnt. Sollte sich Ihr Interesse an dieser faszinierenden Sukkulente weiter vertiefen, lohnt sich die Lektüre weiterführender Literatur oder wissenschaftlicher Quellen, um noch mehr über Anatomie, Herkunft und Kulturtechniken des Geldbaums zu erfahren.

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