Deutschlands Gärten, ihre Besitzer und weitere interessante Daten
Der Garten - Eine Oase in Grün, ein Wohlfühlort für viele Deutsche und das nicht nur für Familien. In jeder Lebensphase wird der Garten zu dem Begleiter für Entspannung.
Nicht ohne Grund!
Denn Forschungen belegen die heilsame Wirkung des Gartens auf den Menschen. Auch eine Verbesserung der schulischen Leistungen und das Senken des Bluthochdrucks werden durch die grüne Umgebung möglich.
Wir haben außerdem eine Studie zum Themenbereich Garten durchgeführt, die einen weiteren Einblick in die Gartenwelt gewährt.
In diesem Artikel wird eine interessante Zusammenfassung aus unseren neuen Erkenntnissen und weiteren aussagekräftigen Fakten gegeben. Zudem erfahren Sie, wie ein typischer deutscher Garten aussieht und was den deutschen Gartenbesitzer ausmacht.
DIE WICHTIGSTEN PUNKTE VORAB:
Eine naturnahe Umgebung lässt den Bluthochdruck 1,8x bis 2,8x mal schneller sinken als in anderen Umgebungen.
Bei 83 % der Schulkinder konnten durch Gartenaufenthalte die schulischen Leistungen verbessert werden.
Die Kriminalitätsrate sinkt um 42 % in einer Umgebung mit viel Grün und Gärten.
Rund 45 % aller Deutschen besitzen einen Garten .
32,5 % der Deutschen benutzen einen natürlichen Dünger .
In 85,78 % der Gärten lassen sich Gartenstühle finden – der häufigste Gegenstand in deutschen Gärten.
54,5 % der deutschen Gartenbesitzer sind über 50 Jahre alt.
Obwohl Familien am häufigsten gärtnern, haben ¾ aller Gartenbesitzer keine Kinder unter 14 Jahren.
90 % der Deutschen empfinden Gärtnern entspannter als Yoga .
Ungeziefer zu beseitigen, ist mit 5 % die unbeliebteste Gartenarbeit .
Pro Monat werden durchschnittlich bis zu 100 € für den Garten ausgegeben.
30,9 % der Gartenbesitzer verdienen zwischen 500 € und 1500 € im Monat.
Mit Gartenpflanzen wurde 2022 ein Jahresumsatz von 4,3 Milliarden Euro gemacht.
Der Verkaufspreis eines Hauses steigt um 18 % durch einen gepflegten Garten.
POSITIVE EFFEKTE DES GARTENS
Von Grün umgeben zu sein, wirkt sich positiv auf das Gesundheitsgefühl von Menschen aus. 90 % der Bewohner, die in einer sehr grünen Umgebung leben, fühlen sich gesund und fit .
Das lässt sich auch am Körper messen.
Eine naturnahe Umgebung lässt Bluthochdruck 1,8x bis 2,8x mal schneller sinken als in anderen Umgebungen.
Ein Forscherteam unter Leitung des Professors für Gesundheitsdesign Roger Ulrich hat festgestellt, dass die natürliche Umgebung den Blutdruck und Puls signifikant schneller sinken lässt als eine Umgebung, in der man sich mit anderen Menschen oder dem Verkehr aufhält.
Der Blutdruck hat sich innerhalb von vier Minuten in der Natur um das 1,8x bis 2,8x fache verringert, verglichen mit anderen Umgebungen.
Gerade für Menschen, die unter Bluthochdruck im Alltag leiden, können Aufenthalte in der Natur also von Vorteil sein.
Das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum sich die Menschen nicht so viele Sorgen vor den Auswirkungen des Klimawandels auf ihren Garten machen.
Circa 43 % der Befragten machen sich da nämlich eher weniger bis gar keine Sorgen . Nur ungefähr 27 % sind “ziemlich” bis “sehr” besorgt.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Aber nicht nur auf die physische, sondern auch auf die psychische Gesundheit haben grüne Flächen einen Einfluss.
89,5 % der erwachsenen Befragten geben an, dass sie diese als essenziell für das mentale Wohlbefinden sehen.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass 76,18 % der Befragten ihren Garten als Wohlfühlort Nummer 1 bezeichnen.
Dabei ist die Prozentzahl der männlichen Befragten, die so empfinden, mit 77,84 % sogar nochmal etwa 3 % höher, als die der weiblichen Befragten. Heißt also, Männer empfinden den Garten sogar eher als Wohlfühlort Nummer 1.
Der positive Einfluss lässt sich auch bei Kindern beobachten.
Bei 83 % der Schulkinder konnten durch Gartenaufenthalte die schulischen Leistungen verbessert werden.
Es wurde untersucht, ob Kinder ihre schulischen Leistungen verbessern können, wenn sie regelmäßig einen Schulgarten besuchen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Bei 83 % der Kinder konnte eine Verbesserung ausgemacht werden.
Umso besser also, wenn sie auch zu Hause einen Zugang zu einem Garten oder anderen Grünflächen haben.
Aber nicht nur das - Gärten und Grünflächen haben sogar einen Einfluss auf die Kriminalitätsrate , wie die Forscher Kuo und Sullivan herausgefunden haben. In Gebieten, in denen die Gebäude von viel Grün umgeben sind, sinkt die Kriminalitätsrate.
Die Kriminalitätsrate sinkt um 42 % in einer Umgebung mit viel Grün und Gärten.
Aufgrund der vielseitigen positiven Effekte gibt es mittlerweile auch einige Institute, die Gartentherapie für Menschen mit diversen Beschwerden anbieten.
DER DEUTSCHE GARTEN
In Deutschland lassen sich so einige Gärten finden.
Rund 45 % aller Deutschen besitzen einen Garten.
Im Jahr 2021 besitzen ganze 37,03 Millionen Menschen einen Garten , das ist im Vergleich zum Jahr 2018 ein Anstieg von rund 4 %.
Mit 84,3 Millionen Einwohnern (Stand 2023) haben damit relativ viele Menschen das Glück, umgeben von Grün zu wohnen.
Und wie groß sind diese Gärten?
14,61 % der Gärten in Deutschland sind über 500m 2 groß.
Dies ist jedoch nicht der größte Anteil der Befragten. 32,06 % der Garteninhaber besitzen einen Garten zwischen 100m 2 und 500m 2 .
Somit haben 46,67 % einen Garten von mindestens 100m 2 . Das ist fast jeder zweite Gartenbesitzer.
Menschen mit einem Garten in der Größe von bis zu 10m 2 bilden das Schlusslicht mit nur 4,2 % der Befragten.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Auch wenn die große Mehrheit der Befragten mit 69,80 % einen Einzelgarten besitzt , finden sich auch 17,65% in Mehrfamilienhaus- oder Gemeinschaftsgärten.
Einen Klein- oder Schrebergarten besitzen lediglich 9,12 % der Befragten.
9,12 % hört sich zwar in dem Vergleich nicht viel an, jedoch gibt es in Deutschland 901.931 Kleingärten , die gepachtet werden können. Somit steht dem Gartenglück ohne eigenen Besitz nichts im Wege.
Außerdem gibt es 916 Gemeinschaftsgärten , die in Zusammenarbeit ein bisschen Grün in Großstädte bringen.
Worauf achten denn unsere deutschen Garteninhaber am meisten?
70,1 % der Deutschen geben an, dass ihnen ein gepflegter und aufgeräumter Garten wichtig ist.
Wenn man sich hier die Daten anschaut, könnte man glatt denken, dass das Klischee, dass Deutsche penibel sind, stimmt.
Damit der Garten gepflegt bleibt, muss natürlich auch der Rasen gemäht werden.
Knapp 40 % der Deutschen mähen ihren Rasen alle zwei Wochen und rund 32 % einmal im Monat .
Nur 2,7% der Deutschen mähen mehrmals die Woche.
Neben dem Rasen gibt es aber auch andere Bepflanzungen in deutschen Gärten. Blumen und Hecken sind mit jeweils mehr als 50 % ebenfalls starke Vertreter.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
2021 waren die drei beliebtesten Beetpflanzen die Sommerheide, die Geranie und die Chrysanthemen.
2023 sind es nach unserer Marktforschung mit großem Abstand die Rosen. 33,43 % der Befragten bevorzugen die Liebesblume – die Rose .
Den zweiten Platz belegt der Lavendel mit 21,76 % . Auf dem dritten Platz steht der Flieder mit 12,25 %.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Diese Auswahl der Bepflanzung spiegelt die Auswahl der Gartenart in Deutschland wider.
49,90 % der Befragten bevorzugen den klassischen Garten.
Der japanische sowie der Designergarten können mit weniger als 5 % leider nicht mithalten.
Natürlich müssen in diesen Gärten die Pflanzen auch gedüngt werden.
32,5 % der Deutschen benutzen einen natürlichen Dünger.
36,5 % der Deutschen benutzen gar keinen Dünger und nur 4 % benutzen rein chemische Düngemittel.
40,50 % der Deutschen besitzen bereits ein Insektenhotel und 7,94 % überlegen sich eins anzuschaffen.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Neben dem Insektenhotel schaffen sich immer mehr Menschen Accessoires für den Garten sowie Gartenmöbel an.
In 85,78 % der Gärten lassen sich Gartenstühle finden – der häufigste Gegenstand in deutschen Gärten.
Zum Gartenstuhl gehört der Gartentisch.
85,20 % der Befragten besitzen einen Gartentisch.
Nur 16,57 % der Deutschen besitzen einen Pool in ihrem Garten. Dies ist kein Vergleich zu den 73,53 % , die einen Wasseranschluss besitzen.
An warmen Sommernächten darf der Grill natürlich nicht fehlen. Der Grill steht in rund 71 % der deutschen Gärten.
Weitere beliebte Anschaffungen sind Kübelpflanzen und Sonnenschirme.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Mehr Spaß macht die Gartenarbeit dann auch nochmal, wenn man sich ein paar moderne Gartenhelfer kauft.
Gerade ein Mähroboter mit App-Steuerung scheint hier bei 32,94 % der Befragten den größten Mehrwert zu bieten. Aber auch ein smartes Sensorsystem für die richtige Bewässerung scheint bei 21,27 % beliebt zu sein.
In Zukunft könnten auch smarte Technologien für den Garten immer interessanter werden und damit den Markt erobern. Momentan ist die bekannteste smarte Gartentechnologie der Mähroboter, den 58 % der Befragten kennen.
Zu den Ausstattungsgegenständen kommen aber noch einige Lieblingsaccessoires für den Garten.
Bei unserer Umfrage war das beliebteste Accessoire mit 24,2 % die Solarleuchte.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Danach kommt das Vogelhaus mit 19,5 % - dicht gefolgt von der Feuerschale mit 14,4 %. Figuren oder Windspiele im Garten sind am unbeliebtesten und gehören nur bei 4,5% zu den Lieblingen.
Dadurch ist es auch nicht verwunderlich, dass nur 5,78 % der Befragten einen Gartenzwerg im Garten stehen haben.
Außerdem können sich nur 29,31 % vorstellen, einen im Garten zu platzieren.
DEUTSCHE GARTENBESITZER – DEMOGRAPHISCHE FAKTEN
Vorab : Natürlich kann man nicht verallgemeinernd über DEN deutschen Gartenbesitzer sprechen. Bei den genannten Zahlen handelt es sich um den Durchschnitt, der statistisch erfasst worden ist.
Laut einer Verbrauchs- und Medienanalyse von Statista war das Geschlechterverhältnis 2021 relativ ausgewogen : 51,3 % der Gartenbesitzenden sind weiblich, 48,7 % männlich.
In unserer Marktforschungsumfrage 2023 war das Geschlechterverhältnis mit 50 % zu 50 % komplett ausgeglichen.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Ein Blick aufs Alter von Gartenbesitzern verrät, dass die Gruppe der 51 bis 65 -Jährigen mit 30,49 % vorne liegt - gefolgt von den 36 bis 50 -Jährigen mit 25 % und den 66 bis 76 -Jährigen mit 24,02 %.
Somit ist mehr als die Hälfte der Gartenbesitzer ein halbes Jahrhundert alt.
54,5 % der deutschen Gartenbesitzer sind über 50 Jahre alt.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Das Alter korreliert mit dem Familienstand der Gartenbesitzer:
Nur knapp ¼ der Gartenbesitzer sind Single.
45,98 % leben in einer Beziehung , während nur 24,02 % Single sind.
Ein ähnlich großer Anteil der Befragten lebt als Familie mit Kindern zusammen.
Im Garten gilt wohl eher gemeinsam statt einsam.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Auch für die Zukunft der Befragten spielen Gärten (oder alternativ Balkone) deswegen eine wichtige Rolle:
82 % der Befragten wollen im Alter einen Garten oder zumindest einen Balkon haben.
Haus und Garten werden häufig mit der Familie in Verbindung gebracht, was damit korrespondiert, dass Familien die am stärksten vertretene Gruppe ist, die in ihrer Freizeit gärtnert.
Aber wie häufig haben Familien mit Kindern wirklich einen eigenen Garten zur Verfügung?
Obwohl Familien am häufigsten gärtnern, haben ¾ aller Gartenbesitzer keine Kinder unter 14 Jahren.
77,5 % der Gartenbesitzer haben keine Kinder unter 14 Jahren . 11,2 % haben ein Kind unter 14 und nur knapp 12 % haben mehr als ein Kind.
Interessant ist außerdem die Berufsausbildung der Gartenbesitzer.
Über die Hälfte der Gartenbesitzer haben einen Gesellenbrief.
53,9 % der Gartenbesitzer haben eine Lehre mit einem Gesellenbrief abgeschlossen.
Auf dem zweiten Platz - allerdings sehr weit abgeschlagen - liegen Menschen
mit Hochschulabschluss - diese machen gerade einmal 14,5 % aus.
Neben den demographischen Angaben gibt es Informationen, die mehr über die Persönlichkeit und Entspannung der Befragten verraten.
GARTEN UND ENTSPANNUNG
Die Häufigkeit der Gartenarbeit ist bei beiden Geschlechtern relativ ausgeglichen: 21,6 % Frauen und 20,9 % Männer arbeiten mehrmals monatlich im Garten.
Dieses Gärtnern muss auch einen positiven Effekt haben, denn Gärtnern wirkt sogar entspannender als Yoga, laut den Befragten.
90 % der Deutschen empfinden Gärtnern entspannter als Yoga.
Gefragt wurde unter anderem auch, was den Gärtnern am meisten Spaß bereitet.
Für die meisten ( 78 % ) ist der Aufenthalt an der frischen Luft der ausschlaggebende Motivator - gefolgt von der Beschäftigung mit der Natur und dem Zusehen, wie alles wächst und gedeiht.
Aber es gibt auch Aufgaben und Tätigkeiten, die nicht so beliebt sind.
Ungeziefer zu beseitigen, ist mit 5 % die unbeliebteste Gartenarbeit.
Das Bekämpfen von Ungeziefer ist die unbeliebteste Arbeit, gefolgt vom Vertikutieren und dem Düngen.
Besonders gerne werden hingegen Blumen gegossen und der Ertrag geerntet.
44,8 % der Befragten machen diese Arbeiten im Garten am meisten Spaß. Aber auch das Mähen des Rasens gefällt 38,63 % der Befragten.
Jedoch geben auch 3,73 % der Befragten an, dass sie überhaupt keine Gartenarbeit mögen.
GARTEN UND GELD
Ein Garten ist eine Investition in die Gesundheit und das Wohlbefinden - gerade, wenn es um einen privaten Garten geht, ist allerdings der finanzielle Aspekt ausschlaggebend.
Im folgenden Abschnitt soll es deshalb um das Thema Finanzen gehen - im engeren und im weiteren Sinne. Wie hoch sind die privaten Ausgaben und welche Umsätze werden insgesamt im Gartenfachhandel erzielt?
Wenn es um ihren Garten geht, sind die Deutschen nicht knauserig:
2022 gaben 19,44 Millionen Menschen an, eine hohe Ausgabebereitschaft für ihren Garten zu haben.
Das sind knapp 4 % mehr als noch im Vorjahr 2021.
Wie viel verdienen denn die Gartenbesitzer in Deutschland?
Die meisten Gartenbesitzer verdienen zwischen 500 € und 1500 € netto.
Knapp dahinter sind die Gartenbesitzer mit 1500 € - 2500 € Netto-Einkommen mit 28,3 %.
Und wie viel geben sie davon wieder aus?
Pro Monat werden durchschnittlich bis zu 100 € für den Garten ausgegeben.
Pro Monat geben knapp 80 % der Gartenbesitzer bis zu 100 € für ihren Garten aus. Nur 1,47 % geben mehr als 500 € pro Monat aus.
Die Zahlen stammen aus eigener Studie
Die Ausgabebereitschaft schlägt sich auch in den Zahlen der Gartenmärkte nieder.
Mit Gartenpflanzen wurde 2022 ein Jahresumsatz von 4,3 Milliarden Euro gemacht.
2021 wurde ein Gesamtumsatz im Gartenfachhandel von rund 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Dabei ist die Gartenausstattung mit 34 % der treibende Faktor, gefolgt von Gartengeräten/Bewässerungssystemen und Pflanzen.
Liegt der Fokus auf den Pflanzen, machen Gartenpflanzen das größte Marktvolumen mit etwa 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 aus.
Im Bereich der Gartenpflanzen werden am häufigsten Balkon- und Beetpflanzen verkauft (41 %), gefolgt von 33 % Obst- und Ziergehölzen und 14 % Stauden.
Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG), S. 15
Übrigens war schon im Jahr 2014 die bevorzugte Informationsquelle zum Thema Garten und Gartenarbeit das Internet, wie 44,7 % der Befragten angeben.
Das hat sich heutzutage nicht geändert. Das Internet ist mit 48,53 % immer noch das beliebteste Medium, um sich zu informieren .
Im Alter von 18 bis 35 wird das Internet von etwa 50% der Befragten als Informationsquelle genutzt.
23,73% informieren sich aber auch gerne in ihrem Umfeld , bei Freunden oder Bekannten. TV - Sendungen bilden mit 4,8% das Schlusslicht und werden somit immer irrelevanter als Informationsquelle im Bereich Garten.
Aber auch für die Immobilienbranche spielen Gärten eine nicht zu verkennende Rolle - und damit auch für Menschen, die ihr Haus verkaufen möchten, wie der abschließende Abschnitt darlegt.
Dass der Garten für Menschen und damit auch für potenzielle Käufer wichtig ist, zeigt sich in der Wichtigkeit des Gartens im Vergleich zum Rest des Hauses:
Für 53,82 % der Befragten ist die Größe des Hauses und die Größe des Gartens gleich wichtig. Prozentual ist ein größerer Garten aber für 19,02 % der Befragten, mit einem Unterschied von etwas weniger als 1 %, wichtiger als ein großes Haus.
Für 75 % der Befragten ist ein schöner Garten im Vergleich wichtig, 23 % stehen der Aussage neutral gegenüber und nur 2 % finden den Garten unwichtig.
Kein Wunder also, dass eine Immobilie mit schönem Garten eine Wertsteigerung beinhaltet. Diese wurde genauestens berechnet. Folgendes kam dabei heraus:
Der Verkaufspreis eines Hauses steigt um 18 % durch einen gepflegten Garten.
Umgerechnet bedeutet das, dass für jeden Euro, der in den Garten investiert wird, letztlich 2,60 € herausspringen.
Wenn Sie also beispielsweise 30.000 € in Ihren Garten investieren, bekommen Sie beim Verkauf circa 78.000 € zurück.
Das gewinnt vor allem noch einmal von Bedeutung, wenn man die Leute fragt, ob sie sich vorstellen könnten, auch ohne einen Garten zu leben.
Fast ein Fünftel (19,8 %) beantwortet diese Frage nämlich mit “auf keinen Fall”. Fast die Hälfte der Befragten (46,18 %) ist der Meinung, dass sie eher nicht ohne Garten leben könnte. Nur etwa 20 % könnten sich definitiv oder eher vorstellen, ohne Garten zu leben.
Zum Abschluss bleibt nur zu sagen: Ein Garten lohnt sich - in jeglicher Hinsicht.
Alle im Text angegebenen Quellenangaben sind unter dem Dokument Methodenblatt Garten Statistiken nachzulesen. Außerdem sind dort auch alle weiteren verwendeten Literaturwerke angegeben.
Zur besseren Lesbarkeit wird im Artikel die männliche Form benutzt. Gemeint sind jedoch stets alle Geschlechter.
Das Methodenblatt finden Sie hier: Methodenblatt herunterladen
Jeder kennt das: im Hals macht sich ein unangenehmes Kratzen bemerkbar, die Stimme wird rauer, die Schleimhäute schwellen an und die Nase schaltet in den Marathonmodus und läuft und läuft und läuft.
Doch bevor du deinen Medizinschrank plünderst, lohnt sich ein Blick ins heimische Teeregal, denn dort findest du meist alles, was es braucht, um eine sich anbahnende Erkältung bereits im Keim zu ersticken.
Kräutertees aus Salbei, Pfefferminze oder Holumderblüte erweisen sich als eine wunderbare Unterstützung bei Erkältungen, da sie eine Vielzahl von wohltuenden Eigenschaften in sich bergen. Die in Kräutertees enthaltenen pflanzlichen Wirkstoffe besitzen entzündungshemmende, beruhigende und immunstärkende Eigenschaften.
Die wohltuende Wärme des Tees lindert darüber hinaus nicht nur Halsschmerzen, sondern fördert auch das allgemeine Wohlbefinden. Kamille etwa wirkt beruhigend auf die Atemwege, während Pfefferminze für eine freie Nase sorgt.
Doch anstatt den Tee zu trinken, der schon seit Jahren in deinem Schrank steht und bereits Staub ansetzt, kannst du die Kräuter auch einfach auf deinem Balkon, im Garten oder auf der Fensterbank selbst anbauen.
Dadurch sind sie frischer, intensiver und helfen dir besser dabei, schnell wieder aus dem Bett zu kommen und frei durchatmen zu können.
Hier möchte ich dir erklären, wie du Heilkräuter mit nur 10 einfachen Schritten selbst bei dir zu Hause anbauen und dir damit eine kleine Kräuterapotheke selbst zusammenstellen kannst.
Zuallererst möchte ich dir kurz und knapp erzählen, was Heilkräuter überhaupt sind.
Um es einfach zu machen: Heilkräuter sind Pflanzen, die therapeutische Wirkstoffe enthalten und deshalb für medizinische und selbstmedikatorische Zwecke verwendet werden können.
Sie können bei den klassischen Erkältungsbeschwerden wie Husten, Halsschmerzen und Kopfschmerzen helfen. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Pflanzen, die dabei helfen können, Magenprobleme und Menstruationsbeschwerden zu lindern.
Du wirst staunen, wie viele Kräuter gesundheitsfördernde Wirkstoffe beinhalten, von denen du bisher vielleicht noch gar nichts wusstest.
Der Basilikum zum Beispiel ist eine Heilpflanze. Richtig gehört - es schmeckt nicht nur fabelhaft auf deiner Pizza oder als Pesto zu deiner Pasta, sondern kann auch Magenbeschwerden lindern.
Wenn du dich einmal in deiner Küche, dem Balkon oder im Garten umsiehst, entdeckst du wahrscheinlich mehr Heilpflanzen, als du denkst. Oftmals fehlt einfach das Wissen um die heilenden Eigenschaften der Pflanzen, die man bereits besitzt.
Wenn du noch keine Erfahrung mit Kräutern und Pflanzen hast, ist das kein Problem.
Stelle dir einfach eine Handvoll Kräuter zusammen, mit denen du deine Reise in die fantastische Welt der Naturmedizin starten möchtest.
Ich empfehle, mit nur etwa fünf Kräutern zu starten. So kannst du dich auf die Pflanzen konzentrieren und wirst nicht von den unterschiedlichen Bedürfnissen und Voraussetzungen der Pflanzen überfordert.
Damit du nicht unter den vielen Heilkräutern die Qual der Wahl hast, habe ich eine kurze Liste für dich erstellt, an der du dich orientieren kannst.
Diese Kräuter sind nicht nur gesundheitsfördernd, sondern passen auch hervorragend in deine tägliche Ernährung. Salbeitee schmeckt toll. Gebratene Salbeiblätter sind aber nochmal eine ganz andere kulinarische Nummer!
Wie bereits erwähnt, stelle ich dir hier fünf der besten Einstiegskräuter vor, als da wären: Basilikum, Pfefferminze, Salbei, Koriander und Thymian.
Diese Kräuter sind auch ohne grünen Daumen problemlos, lassen sich sowohl draußen als auch drinnen wunderbar verwenden und machen sich auch optisch im (Hoch-)Beet oder auf der Fensterbank wunderbar.
Hier sind alle Informationen auf einen Blick. Wenn du mehr über die Wirkungen und Eigenschaften der Heilpflanze erfahren möchtest, lies einfach den nächsten Abschnitt. Dort erhältst du Informationen zu den einzelnen Vitaminen, Mineralien und anderen interessanten Fakten über die Pflanze. Zudem erhältst du direkt Beispiele zur Verwendung der Heilpflanze.
Beginnen wir mit dem Basilikum, das meiner Meinung nach das leckerste Kraut ist.
Das Basilikum ist universell einsetzbar und somit überall mit einzubringen. Basilikum ist ein Multitalent und kann daher sehr vielseitig verwendet werden. Sei es zur Zubereitung von Basilikumtee, zum Verzehr von selbstgemachtem Pesto oder zum Garnieren von Tomate-Mozzarella, die Möglichkeiten sind endlos.
Doch was viele nicht wissen: Basilikum ist auch eine Heilpflanze, die oft nicht genug Beachtung findet. Schon in der Antike wurde sie als Heilmittel zur Entzündungshemmung genutzt.
Durch das enthaltene Betacarotin bekommt Basilikum seine antioxidierende Eigenschaft. Betacarotin dient als Rohstoff für die Bildung von Vitamin A. Zusätzlich enthalten die Kräuter viel Calcium und Eisen, welche ebenfalls Mineralien sind, die die Gesundheit unterstützen können.
Das Vitamin K, welches Einfluss auf den Knochenstoffwechsel und das gesunde Herz-Kreislauf-System haben kann, ist ebenfalls enthalten. Um deinen täglichen Bedarf zu decken, musst du nur zwei Esslöffel selbstgemachtes Basilikum-Pesto essen.
Die verschiedenen Vitamine und Mineralien stammen aus den ätherischen Ölen der Heilpflanze. Diese ätherischen Öle können auch bei leichten Schmerzen helfen.
Eine weitere Möglichkeit des Konsums ist der Basilikum Tee. Für den Basilikum Tee musst du einfach einen Esslöffel Basilikumblätter mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen und das Ganze 10 Minuten ziehen lassen.
Eine weitere weit verbreitete Heilpflanze ist die Minze. Die Minze besitzt ebenfalls wohltuende Eigenschaften. Sie ist nicht nur eine hübsche als Garnitur im Cocktail ;)
Minze enthält ätherische Öle, die antibakteriell, keimtötend und krampflösend sowie schmerzstillend wirken können.
Im ätherischen Öl der Minze sind neben Menthol auch Flavonoide und verschiedene Enzyme enthalten, die diese wirkungsvollen Eigenschaften besitzen.
Minze kannst du super im Tee verwenden. Dafür einfach zwei mittelgroße Zweige der Pflanze mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und entspannen. Sollte es wider Erwarten nicht schmecken, kann eine Orangen- oder Zitronenscheibe helfen. Diese mildert den Kräutergeschmack ein, der Tee bekommt eine Zitrusnote und wird darüber hinaus mit Vitamin C angereichert. Achte hierbei aber darauf, dass das Wasser nicht mehr kochendheiß sein darf, da Vitamin C hitzeempflindlich ist.
Wenn du unter Kopfschmerzen leidest, kannst du, anstatt den Tee zu trinken, diesen kurz stehen und abkühlen lassen. Das abgekühlte Getränk kannst du nun auf ein sauberes Tuch tröpfeln. Lege das Tuch anschließend auf deine Stirn.
Die Luft wird mit ätherischen Ölen angereichert. Dies kann beim Entspannen und Atmen unterstützend wirken. Die Wärme hilft gegen die Kopfschmerzen.
Diese Verwendungsmöglichkeit ist ideal, wenn du bereits die ersten Erkältungssymptome merkst.
Wer noch ein wenig Latein aus der Schule kennt, wird schnell merken, dass der Name des Salbeis direkt auf seine Heilkraft anspielt. Salve bedeutet heilen und dabei versucht die Pflanze dich zu unterstützen.
Salbei ist antibakteriell und fungizid. Somit ist diese Heilkräuter ideal für die Erkältungszeit. Insbesondere bei Halsschmerzen und Halsentzündungen kann Salbei helfen. Auch bei entzündetem Zahnfleisch kann es verwendet werden.
Salbei enthält Gerbstoffe, welche die Schleimhäute im Rachenraum zusammenziehen und somit das Eindringen von Erregern verhindern. Zusätzlich können die Flavonoide und das ätherische Öl in Salbei heilende Eigenschaften besitzen.
Du kannst mit heißem Salbeiwasser entweder inhaliereren oder den Salbeitee trinken.
Zum Inhalieren den Salbei wie für einen Tee mit heißem Wasser aufkochen und in eine große Schüssel geben. Du holst eine große und dicke Decke oder ein Badehandtuch und hältst dein Gesicht unter dem Handtuch über die Schüssel, während du den Wasserdampf, der aus der Schüssel kommt, einatmest. Atme so für 5-10 Minuten ein und aus. Wenn es dir zu warm wird, kannst du Pausen machen.
Koriander ist Geschmackssache. Aufgrund seiner entzündungshemmenden, antibakteriellen und durchblutungsfördernden Eigenschaften ist er trotzdem als Arzneipflanze zu empfehlen.
Koriander kann als natürliches Antibiotikum bezeichnet werden und enthält mit dem Stoff Dodecanol die stärkste natürlich vorkommende antibakterielle Substanz.
Die vielen Antioxidantien in der Pflanze verstärken die antibakterielle Wirkung enorm.
Du kannst die Heilpflanze einfach in deine Nahrung integrieren. So kannst du direkt in den Genuss der positiven Eigenschaften kommen, die sich in einer besseren Verdauung bemerkbar machen können. Koriander kann dein Essen deutlich bekömmlicher machen und auf gesunde Weise deinen Appetit anregen.
Wenn du den Geschmack von Koriander nicht magst, aber auf die heilende Wirkung nicht verzichten möchtest, kannst du Koriander auch extern anwenden, um beispielsweise Ausschläge auf der Haut zu heilen. Dazu einfach einen Tee zubereiten und den abgekühlten Tee mit einem Mulltuch auf die betroffene Stelle auftragen.
Thymian wird schon seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde verwendet. Dank seiner antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften kann dieses Heilkraut bei vielen inneren und äußeren Beschwerden eingesetzt werden.
Das im Thymian enthaltene Thymol und Carvacrol kann bei Zahnfleischentzündungen, Erkältungen, Hautunreinheiten und Verdauungsproblemen helfen.
Bei festsitzendem Husten kann Thymian schleimlösend wirken. Dafür einen Tee trinken oder einen Sirup herstellen.
Für den Sirup musst du frischen Thymian zerdrücken, bis die Flüssigkeit aus der Pflanze austritt. Diese kannst du dann abwechselnd mit Zucker in ein Einmachglas schichten und warten, bis sich ein Sirup bildet.
Bei Zahnfleischentzündungen einfach die Heilkräuter in Alkohol für mindestens vier Monate lagern. Dann kannst du ihn einfach als Mundspülung verwenden, bis die Beschwerden abklingen.
Ein wichtiger Aspekt bei Kräutertees ist, dass man sie nicht über einen sehr langen Zeitraum von der gleichen Pflanze trinken sollte. Wechsel einfach von Zeit zu Zeit die Kräuter. Dann bekommst du auch keine Magenbeschwerden.
Ich habe dir nun eine kleine Auswahl an Heilkräutern zusammengestellt, die leicht zu pflegen sind und keine großen Ansprüche haben. Trotzdem sind sie als Arzneipflanzen echte Kraftpakete.
Ich will dir aber auch noch einige Heilpflanzen vorstellen, die es nicht in die Top 5 geschafft haben.
Kamille und Lavendel sind nicht nur schön anzusehen und zu riechen, sondern helfen dir auch dich zu entspannen. Diese beiden Pflanzen kannst du ganz einfach in einem Topf bei dir zu Hause züchten oder ein paar Samen in deinem Garten aussäen.
Aloe Vera ist ebenfalls eine sehr prominente Heilpflanze. Sie hilft dir bei allen erdenklichen Hautproblemen. Sei es eine Schnittwunde oder ein Sonnenbrand.
Sie ist als Wüstenpflanze sehr pflegeleicht und trockenheitsresistent und sieht auch als Dekoration sehr schön aus.
Jetzt weißt du, welche Kräuter am besten für den Anfang sind und welche gesundheitsfördernden Eigenschaften diese besitzen.
Aber wie baut man die Pflanzen nun zu Hause an?
Genau wie anfangs, gebe ich dir auch hier eine Grafik mit der kurze Anleitung. Wenn du noch mehr Informationen haben möchtest oder dir nicht ganz sicher bist, was mit dem Punkt gemeint ist, kannst du auch im folgenden Abschnitt sehr gerne nachschauen.
Der erste Schritt besteht darin, den richtigen Standort für deine Kräuter zu finden.
Dabei ist die Auswahl der Kräuter, die du anbauen möchtest, entscheidend. Wenn du mediterrane Kräuter anbauen möchtest, zum Beispiel Lavendel, Oregano oder Thymian, benötigen diese viel Sonne und eher einen trockenen Standort.
Bei Kräutern aus kälteren Regionen ist es genau umgekehrt. Diese brauchen Halbschatten oder sogar Vollschatten und eher einen feuchteren Boden.
Daher ist es ratsam, wärmeliebende und kälteliebende Pflanzen getrennt zu pflanzen, wenn der Platz es zulässt.
Außerdem solltest du darauf achten, die Kräuter vor zu viel Wind zu schützen.
Deshalb empfehle ich, die Kräuter dicht am Haus, oder in einer Pflanzentreppe auf dem Balkon zu pflanzen. Hier sind sie Wind und Wetter nicht so stark ausgesetzt.
Achte aber darauf, dass die Kräuter nicht direkt Wasser vom Dach abbekommen. Das schadet den Pflanzen und kann sie im schlimmsten Fall sogar zerstören.
Ich habe dir bereits eine Auswahl der fünf besten Kräuter herausgesucht, damit du nicht so viele Informationen benötigst. Wenn dir diese jedoch nicht gefallen, gebe ich dir weitere Aspekte, die bei der Auswahl der Pflanzen von absoluter Wichtigkeit sind.
Es gibt mehrjährige Pflanzen und es gibt einjährige Pflanzen. Das bedeutet, dass die Pflanzen dann ersetzt werden müssen, weil sie entweder verblüht sind oder keinen Ertrag mehr bringen.
Mehrjährige Kräuter setzt du einmal und hast dann Ruhe für mehrere Jahre, da sie einfach immer wieder neu blühen und immer wieder neuen Ertrag bringen. Dazu gehören unter anderem Thymian, Minze und Salbei. Auch Unterarten des Korianders sind mehrjährig und winterfest.
Außerdem solltest du auf Unverträglichkeiten achten. Manche Pflanzen dürfen nicht nebeneinander gepflanzt werden, da sie sonst zu sehr um die Nährstoffe konkurrieren. Im schlimmsten Fall geht eine deiner Pflanzen sogar ein.
Wenn du ein Beet im Garten, ein Hochbeet oder einen Balkonkasten mit frischen Kräutern bepflanzen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Pflanzen miteinander auskommen. Gute und schlechte Nachbarschaft findet sich auch im Pflanzenreich.
Kommen wir aber zuerst zu den Einsiedlern der Pflanzenwelt. Wermut und Liebstöckel solltest du nicht ins Beet zusammen mit anderen Pflanzen setzen, sondern lieber einzelnd pflanzen, da sie das Wachstum ihrer Nachbarn hemmen.
Unsere 5 Einsteigerheilkräuter lassen sich in einem Beet pflanzen, aber auch hier sind ein paar Dinge zu beachten:
Basilikum freut sich über Ringelblume, Fenchel, Petersilie, Rosmarin und Koriander im Beet. Melisse, Minze, Salbei und Thymian sind schlechte Nachbarn für Basilikum.
Pfefferminze harmoniert mit Koriander und Melisse. Kamille, Petersilie, Basilikum und Thymian sind schlechte Nachbarn für die Pfefferminze.
Salbei sollte man nie direkt neben Dill und Basilikum pflanzen, dafür kann man Salbei wunderbar neben Koriander, Melisse, Oregano, Rosmarin, Thymian, Lavendel platzieren.
Thymian steht nicht gern neben Minze, Dill und Basilikum, dafür umso lieber neben zahlreichen anderen Kräutern, wie Ringelblume, Lavendel, Salbei, Melisse, Estragon, Rosmarin oder Schnittlauch.
Koriander sollte nie direkt neben Schnittlauch, Knoblauch oder Kerbe stehen, verträgt sich aber bestens mit einer Reihe anderer Kräuter, wie Salbei, Melisse, Kamille, Thymian, Rosmarin, Basilikum oder Anis.
Gute und schlechte Nachbarn im Hinterkopf, ist es äußerst sinnvoll, eine Mischkultur im Kräuterbeet zu forcieren. Dies hat mehrere Vorteile:
Mischkulturen ermöglichen eine effiziente Nutzung von Nährstoffen im Boden. Indem verschiedene Kräuter mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen kombiniert werden, wird die Konkurrenz um spezifische Nährstoffe reduziert. Dies führt zu einem ausgewogeneren Boden, der allen Pflanzen im Kräuterbeet zugutekommt.
Kräuter, die ähnliche Standortansprüche haben, können harmonisch nebeneinander wachsen. Dies bezieht sich auf Faktoren wie Sonneneinfall, Bodenart und Feuchtigkeitsbedarf. Durch die Kombination von Kräutern mit kompatiblen Standortansprüchen wird gewährleistet, dass jede Pflanze optimale Bedingungen für ihr Wachstum erhält.
Bestimmte Kräuter haben, etwa durch besondere Duftstoffe, natürliche Abwehrmechanismen gegen Schädlinge. Durch die geschickte Kombination solcher Pflanzen können Schädlinge auch von anderen Pflanzen im Kräuterbeet abgeschreckt oder ihre Ausbreitung reduziert werden. Dieses Prinzip wird auch als "bunte Mischkultur" bezeichnet und trägt dazu bei, den Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln zu minimieren.
Einige Kräuter ziehen nützliche Insekten an, die wiederum bei der Bestäubung helfen oder Schädlinge vertilgen. Durch die Integration dieser Pflanzen in das Kräuterbeet wird eine natürliche Balance im Garten geschaffen. Beispielsweise können Lavendel oder Ringelblumen Bienen anlocken, die für die Bestäubung anderer Pflanzen wichtig sind.
Mischkulturen erlauben es, Kräuter mit unterschiedlichen Platzansprüchen zu kombinieren. Durch die Auswahl von tief- und flachwurzelnden Kräutern kann der verfügbare Raum im Beet optimal genutzt werden. Dies trägt dazu bei, dass die Pflanzen nicht nur Platz beanspruchen, sondern auch den Boden besser strukturieren.
Grundsätzlich können aber alle Kräuter im Freien wachsen. Viele sind allerdings nicht winterfest. Das muss in der Auswahl der Pflanzen dementsprechend berücksichtigt werden.
Ich werde alle weiteren Schritte anhand meiner vorgegebenen Kräuter (Basilikum, Minze, Salbei, Koriander und Thymian) erläutern. Wenn du dich für andere Pflanzen entscheidest, musst du dich auch über ihre individuellen Ansprüche und Pflegeeigenschaften informieren und diese anwenden.
Wenn du nun einen Platz in deinem Garten gefunden hast, an dem du deine Heilkräuter anpflanzen möchtest, kannst du nun mit der Vorbereitung des Bodens beginnen.
Im Idealfall würdest du bereits im Vorjahr im Herbst die Erde lockern und Unkraut entfernen. Dadurch kann die Erde sich im Winter entspannen und ist bereit, deine Kräuter mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.
Wenn du aber erst im Februar auf die Idee kommst, einen Kräutergarten anlegen zu wollen, ist das auch kein Problem. Die Vorbereitung des Bodens ist nicht unbedingt notwendig. Auch ohne sie können deine Heilkräuter wachsen und dir und deiner Gesundheit helfen.
Der Frühling ist da und du hast Lust, deinen Garten auf Vordermann zu bringen und deine ausgewählten Kräuter zu pflanzen? Super, aber zuerst musst du dich um den Boden kümmern.
Dieser muss für die Bepflanzung vorbereitet werden.
Die meisten Kräuter gedeihen am besten in einem durchlässigen und mageren Boden. Daher ist es wichtig, den Boden entsprechend vorzubereiten, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Wenn dein Boden tendenziell lehmig ist, neigt er dazu, Wasser schlechter abfließen zu lassen. Um dies zu verbessern, solltest du Sand hinzufügen, um die Bodenstruktur zu lockern und die Durchlässigkeit zu erhöhen. Dies ermöglicht eine bessere Belüftung der Wurzeln und verhindert Staunässe, die für viele Kräuter problematisch ist.
Im Gegensatz dazu kann ein sehr sandiger Boden Wasser zu schnell abfließen lassen und neigt dazu, weniger Nährstoffe zu halten. In diesem Fall ist es ratsam, ein paar Handvoll Erde hinzuzufügen, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen und den Boden mit notwendigen Nährstoffen anzureichern. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kräuter ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden, um optimal zu wachsen.
Wenn du möchtest, kannst du auch extra Kräutererde unter die Erde mischen. So bekommt die Pflanze die Nährstoffe, die sie brauchen. Das ist aber kein notwendiger Schritt. Normale durchlässige Erde macht auch schon einen respektablen Job.
Beim Kräuterkauf hast du verschiedene Möglichkeiten: den Samenkauf oder den Kauf von Jungpflanzen.
Für Anfänger würde ich stets Jungpflanzen empfehlen. Die Anzucht aus Samen ist immer etwas schwieriger und anspruchsvoller.
Außerdem bist du beim Kauf von Jungpflanzen auf der sicheren Seite, dass du auch einen Ertrag bekommst. Und dann ist da noch die Schnelligkeit. Du gehst einfach zum Gärtner oder Baumarkt und kaufst eine bereits vorgezogene Pflanze, die du nur noch einpflanzen musst.
Beim Kauf solltest du jedoch auf einige Dinge achten, damit du eine gesunde Pflanze kaufst, an der du lange Freude hast.
Deine Jungpflanze sollte gesund und kräftig sein. Das bedeutet, dass sie viele einzelne Verzweigungen hat und nicht bereits geknickte oder abgebrochene Stiele besitzen sollte. Die Pflanze sollte eine frische grüne Farbe haben, keine Punkte oder Flecken.
Du kannst die Blätter der Pflanze zwischen deinen Fingern reiben und daran riechen. Wenn das Kraut intensiv riecht, bist du bereits auf dem richtigen Weg.
Gleichzeitig solltest du auf Krankheiten achten. Das bedeutet, dass die Pflanze frei von Schädlingen oder Pilzen ist. Diese können sich schnell ausbreiten und auch deine anderen Pflanzen schädigen.
Als letzten Punkt solltest du auch auf die Wurzeln achten. Sind sie gesund und ist die Pflanze gut durchwurzelt? Eine gesunde Wurzel ist weiß und hat die Festigkeit einer Sojasprosse. Sie sollte keineswegs weich und braun sein. Das ist nämlich Wurzelfäule und damit willst du dich nicht rumschlagen – glaub mir.
Jetzt kommen wir langsam zu den eigentlichen Pflanzen. Du hast nun gesunde Kräuter gekauft und es ist etwa März oder April. Basilikum, Minze, Salbei, Koriander und Thymian können etwa ab März gepflanzt werden. Wenn du dich für andere Heilkräuter entschieden hast, musst du dich über ihre Zeiten informieren und diese dementsprechend anpassen.
Ein symmetrisches Beet sieht immer schön aus und hilft dir auch beim Pflanzen sowie Ernten. Aus diesem Grund würde ich es hier auch empfehlen. Wir verwenden ein quadratisches Beet, welches wir in vier Teile aufteilen. Der Thymian wird hinten links, die Minze hinten rechts, der Salbei vorne rechts und der Koriander wird vorne links gepflanzt.
Wenn du möchtest, kannst du eine Wurzelsperre zwischen der Minze und den anderen Kräutern einbauen. Dadurch hast du im Laufe der Zeit keine Probleme mit der Wucherung der Minze. Dies ist aber ebenfalls kein notwendiger Schritt. Es funktioniert auch ohne.
Um die Kräuter später voneinander unterscheiden zu können, kannst du auch kleine Schilder aufstellen. So kannst du direkt sehen, welches Kraut, welches ist.
Du fragst dich bestimmt, wo das Basilikum bleibt. Basilikum ist nicht winterfest. Aus diesem Grund pflanzen wir das Basilikum in einen Topf, welcher an der Unterseite Löcher besitzt. Somit kannst du den Topf einfach mit ins Haus nehmen, wenn es zu kalt wird.
Jetzt hast du das Beet eingeteilt, hast die richtige Erde eingefüllt und die richtigen Pflanzen gekauft.
Was nun? Jetzt nimmst du eine Handschaufel und gräbst ein Loch aus, welches so groß ist, wie deine Jungpflanze.
Dann nimmst du die Jungpflanze aus dem Transportgefäß und lockerst die Wurzeln, sodass sie sich besser an die neue Umgebung gewöhnen kann.
Setze die Pflanze nun behutsam in das vorgegrabene Loch und fülle die Hohlräume mit zusätzlicher Erde auf. Auch diese drückst du leicht an.
Achte stets darauf, die Wurzeln der Heilpflanze nicht zu verletzen. Diese sind essentiell für die Gesundheit der Pflanze.
Da der Thymian aus einer wärmeren Region stammt, kannst du etwas Kies oder andere kleine Steinchen auf der Erde verteilen, sodass die Erde immer etwas wärmer ist. Das fördert das Wachstum und das Wohlbefinden der Pflanze.
Am Ende des Pflanzens ist es ratsam, die Pflanzen zu gießen, um ihnen einen guten Start in ihr neues Leben in deinem Garten zu ermöglichen. Nicht so viel, dass das Wasser stehen bleibt, aber so viel, dass die Erde ordentlich durchfeuchtet ist.
Mit der Zeit werden sich die Kräuter an die Begebenheiten in der Natur gewöhnen und du musst im Regelfall nicht mehr gießen.
Nur bei großer Hitze solltest du die Heilpflanzen gießen.
Außerdem solltest du darauf achten, dass du regelmäßig Unkraut jätest und den Boden leicht lockerst.
Auch auf Schädlings- oder Pilzbefall sollte man immer achten. Obwohl Kräuter selten krank werden, schadet es nicht, sie ab und zu auf Krankheiten zu kontrollieren.
Düngen musst du Heilkräuter in der Regel nicht, da sie im Allgemeinen nur wenig Nährstoffe benötigen. Wenn du aber merkst, dass sie etwas Unterstützung brauchen, kannst du einen natürlichen Dünger verwenden. Auf keinen Fall etwas Chemisches. Schließlich willst du die Kräuter zum Gesundwerden verwenden.
Nun kannst du deinen Kräutern Tag für Tag beim Wachsen zuschauen und ernten, wenn du sie benötigst.
Dazu schneidest du die Zweige mit einem sauberen Messer oder einer Schere ab. Dann kannst du die Kräuter nach Belieben verwenden. Ob du sie zu Tee oder Sirup verarbeitest oder einfach zum Kochen verwendest. Vergiss nicht, die Kräuter vor dem Verzehr zu waschen.
Ernten kannst du immer bis in den Winter hinein. Am intensivsten und leckersten schmecken die Kräuter, wenn du sie morgens nach dem Morgentau erntest, da sie hier den höchsten Gehalt an duftenden ätherischen Ölen besitzen.
Minze, Salbei, Koriander und Thymian sind alle winterfest. Das bedeutet, dass du sie vor dem ersten Schnee zurückschneiden und abdecken musst. Das Abdecken kann entweder durch Laub oder mit einer Überwinterungsfolie erfolgen.
Außerdem solltest du hier auch die Erde etwas auflockern und Unkraut entfernen.
Den Basilikum, den du in einem separaten Topf gepflanzt hast, nimmst du mit in den Innenraum, den Wintergarten oder auf die Fensterbank. Dort kannst du ihn einfach überwintern, bis es draußen wieder ausreichend wieder warm ist.
Abgedeckt sind die Pflanzen vor Frost geschützt und du kannst sie im nächsten Jahr einfach wieder von der Bedeckung befreien.
Wenn du jetzt nicht weißt, wie du die Masse an Kräutern verbrauchen kannst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du kannst die geernteten Kräuter einfach einfrieren oder trocknen.
Um Kräuter zu trocknen und damit z.B. für Tees haltbar zu machen, hast du zweierlei Möglichkeiten.
Die einfachste Methode ist sicherlich das Trocknen der Kräuter an der Luft. Diese Luft sollte nicht zu feucht sein. Zum Trocknen an der Luft, einfach die Kräuter mit einem Faden zusammenbinden und an einer Leine an einem beschatteten, trockenen Ort aufhängen. Temperaturen um die 30 Grad sind zum Trockenen von Kräutern ideal.
Ein Dachboden, ein Fenster oder über einer Heizung lassen sich Kräuter hervorragend trocknen. Wichtig ist nur, dass die Kräuter keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dabei gehen Aromastoffe verloren.
Das Trocknen sollte vier bis fünf Tage nicht unterschreiten, damit die Kräuter ausreichend durchtrocknen können.
Hast du keinen Platz, die Kräuter an eine Leine zu hängen, kannst du sie alternativ auch im Backofen trocknen. Dazu platzierst du die Kräuter einfach auf einem Backblech und trocknest sie bei 40 bis 50 Grad etwa drei Stunden. Öffne dabei ruhig die Ofentür alle halbe Stunde einen Spalt breit, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen.
Wenn du die Kräuter lieber einfrieren möchtest, musst du sie nur waschen und kleinschneiden. Dann kannst du sie in einem den Gefrierschrank legen. Du kannst die gehackten Kräuter auch in Eiswürfel geben, um dein gekühltes Getränk zu verfeinern.
Wenn du keinen Garten hast, musst du den Kopf nicht hängen lassen. Du kannst Heilkräuter auch in der Wohnung oder auf dem Balkon anbauen. Grundsätzlich können alle Heilkräuter zu Hause angebaut werden.
Dazu gehören auch die Heilkräuter, die ich immer als Beispiele genommen habe. Basilikum, Minze, Koriander, Salbei und Thymian kann man alle zu Hause anbauen.
Es gibt einige andere Aspekte, die man im Auge behalten muss. Zum Beispiel Lichtbedarf, Standortwahl, Topfgröße, Umtopfen und Krankheiten. Das klingt jetzt viel, aber ich werde dich jetzt Schritt für Schritt begleiten, damit du auch zu Hause eine natürliche Apotheke haben kannst.
Fangen wir mal mit der Standortwahl und dem Lichtbedarf an.
In der Regel bekommen deine Heilkräuter drinnen weniger Licht als draußen. Deshalb solltest du versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Damit deine Pflanzen trotzdem genug Sonne abbekommen, empfehle ich für Kräuter immer eine nach Süden ausgerichtete Fensterbank, die mindestens sechs Stunden Sonne bietet.
Die Topfgröße ist entscheidend für die Entwicklung deiner Heilpflanze. Sie braucht genügend Platz, um ihre Wurzeln ausbreiten zu können. Wenn du eine Jungpflanze kaufst, musst du sie manchmal etwas trennen. Das gilt besonders für Basilikum. Der Grund dafür ist, dass die Pflanze sonst einfach zu wenig Platz hat und mit sich selbst um die ohnehin schon wenigen Nährstoffe konkurriert.
Um dem entgegenzuwirken, kannst du deine Kräuter regelmäßig umtopfen. Am besten machst du das im Frühjahr.
Vom Material her sollte der Topf aus Terracotta sein. Dieses Material kann Wasser speichern und abgeben. Dadurch ist es ideal für den Wasserhaushalt.
Um den Nährstoffbedarf zu decken, können Heilkräuter von Zeit zu Zeit mit einem speziell entwickelten Kräuter Dünger gedüngt werden. Ein Umtopfen mit frischem Substrat reicht aber meist schon aus.
Als Faustregel gilt: Je mehr kleine und harte Blätter eine Kräuterpflanze hat, desto weniger Nährstoffe braucht sie. Das bedeutet, dass Kräuter wie Thymian weniger Nährstoffe brauchen als zum Beispiel Basilikum.
Da die Pflanzen keinen Zugang zum Grundwasser haben, muss man auf die Bewässerung achten. Kräuter brauchen unterschiedlich viel Wasser. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass das Wasser, welches zu viel ist, auch wieder abfließen kann. Dazu muss der Topf, in dem die Kräuterpflanze steht, auf der Unterseite ein oder mehrere Löcher haben.
Sonst staut sich das Wasser und die Pflanzen bekommen früher oder später Wurzelfäule.
Hier gilt die gleiche Faustregel wie oben: Kleine, harte Blätter brauchen wenig Wasser und große, üppige Blätter brauchen viel Wasser.
Da du auf der Fensterbank oft nicht viel Platz hast und viele Pflanzen auf engem Raum stehen, musst du besonders auf Krankheiten achten.
Spinnmilben und Blattläuse können sich nämlich schnell vermehren und das Entfernen ist sehr lästig. Kontrolliere also immer!
Wenn du all diese Dinge beachtest, kannst auch du eine natürliche Apotheke auf der Fensterbank haben.
Läuft die Nase, kratzt der Hals: Greif zuerst einmal ins Teeregal oder durchstreife dein Kräuterbeet auf der Suche nach dem perfekten Helferlein in der Not. Die meisten Beschwerden sehen nach einer Tasse Pfefferminztee schon besser aus.
Egal, ob du die Kräuter in deinem Garten anbaust oder nur Platz auf dem Fensterbrett hast. Kräuter lassen sich immer und überall auch auf kleinsten Raum anbauen und du kannst das ganze Jahr hindurch von deinen Kräutern profitieren.
Ein wichtiger Punkt, den ich aber noch erwähnen möchte, ist, dass die Naturheilkunde niemals den Gang zum Arzt ersetzen soll. Wenn du gesundheitliche Probleme hast, solltest du diese immer mit einem Arzt besprechen und behandeln lassen.
Alternativmedizin sollte als zusätzliche Therapiemethode betrachtet werden. Aber nicht als alleinige Therapie bei akuten Erkrankungen.
Brokkoli, Bubatz, Ganja - nicht erst seit dem geplanten Gesetzentwurf der Ampel sorgt das Thema Cannabis für Diskussionen in der deutschen Gesellschaft.
Doch natürlich trägt dieser Umstand zur Popularität bei, weshalb wir in einer Marktforschungsumfrage gefragt haben, wer alles Cannabis anbauen würde, wenn es legal wäre. Nur 10,39 % waren sich sicher, dass sie Cannabis anbauen würden, jedoch war mehr als die Hälfte der Befragten negativ zum Anbau eingestellt. 33,43 % der Befragten sind klar gegen den Anbau und 25,29 % könnten es sich auch eher nicht vorstellen.
Dabei herrscht oftmals Unsicherheit und Unwissenheit in Bezug auf das Thema.
Wir machen im Folgenden den Faktencheck und klären, welche wichtigen Zahlen und aktuellen Statistiken es zu Cannabis in Deutschland gibt.
So kannst du dir ein eigenes Bild machen und bist bestens informiert.
Ready? Dann lass uns loslegen!
P.S.: Für alle, die vorab nochmal eine kleine Definition für die Begriffe gebrauchen können, habe ich hier eine kleine Infografik mit ganz grundlegenden Informationen zur Cannabispflanze:
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
Bevor wir in die Details eintauchen, hier eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
Die aktuelle Lage in Deutschland
Zu Beginn starten wir mit der heutigen Lage (Jahr 2023) in Deutschland. Noch ist Cannabis nicht legalisiert, der Entwurf des Gesetzes wird aktuell im Bundestag besprochen.
Trotzdem gibt es bereits viele Konsumenten.
Rund 8,8 % aller Deutschen konsumieren Cannabis
Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys zeigen, dass es sich in Deutschland um etwa 4,5 Millionen (illegal) Konsumierende im Alter von 18 - 64 Jahren handelt. Das sind etwa 8,8 % der deutschen Bevölkerung. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.
Der Konsum und das Interesse an Cannabis unterscheiden sich je nach Region. Die drei Städte mit dem höchsten Konsum (in Tonnen) sind Berlin, Hamburg und München. Berlin führt mit 11,46 Tonnen pro Jahr, danach folgen Hamburg (5,91 t) und München (4,8 t). Zu diesem Ergebnis kommt der Gewächshaus-Betreiber Seedo in einer breit angelegten Studie.
Quelle: Seedo. (2018). Ranking der Städte mit dem höchsten Cannabiskonsum in Deutschland im Jahr 2018 (in Tonnen). In: Statista.
An dieser Stelle muss allerdings angemerkt werden, dass automatisch die großen Städte mehr Cannabis verbrauchen als kleinere Städte, da es einfach mehr Leute gibt, die eine größere Masse konsumieren können. Man muss das also in Relation betrachten.
Dennoch fällt eine interessante Erkenntnis auf - trotz deutlich strengerer Prohibition (also einem Verbot mit härteren Strafen als im Rest von Deutschland) gibt es bei der
Konsummenge in München keinen Unterschied zu anderen Städten, München liegt sogar vor Städten wie Frankfurt am Main.
Im Saarland herrscht das größte Interesse an Cannabis
Das allgemeine Interesse der Bundesländer an der Cannabis-Thematik schwankt ein wenig, es ist jedoch überall relativ hoch. Im Detail liegen alle Bundesländer in der Google Trend Analyse über dem Wert 50, der bereits für ein stetig steigendes Interesse im Sinne der Suchanfragen bei Google steht.
Das größte Interesse herrscht im Saarland, gefolgt von Sachsen-Anhalt. Den dritten Platz belegt Rheinland-Pfalz. Am wenigsten Interesse lässt sich in Mecklenburg-Vorpommern ausmachen.
Gehen wir aber nun wieder zu Deutschland im Allgemeinen über, um uns mit weiteren Daten zu beschäftigen, die das Land und die Bevölkerung insgesamt betreffen.
Übergreifend lassen sich zwei Konsumformen voneinander trennen: der medizinische Gebrauch und der Freizeitgebrauch. (Diese Unterscheidung gibt es bei vielen psychoaktiven Substanzen, es kommt also auf den Kontext an, in dem konsumiert wird.
21.000 Kilogramm Cannabis wurden 2021 legal importiert
Medizinisches Cannabis kann bereits seit 2017 in Deutschland erworben werden. Dieses wird hauptsächlich aus anderen Ländern nach Deutschland importiert.
Quelle: Prohibition Partners (2023): Import von medizinischem Cannabis nach Deutschland im Zeitraum von 2017 bis 2022 (in Kilogramm). In: Statista.
2021 wurden rund 21.000 Kilogramm medizinisches Cannabis importiert, so ein Bericht der Prohibition Partners zum Import von medizinischem Cannabis.
In der ersten Hälfte des Jahres 2022 waren es bereits 11.000 Kilogramm, vermutlich wird die Gesamtzahl für 2022 also nochmal höher ausfallen und damit das stetige Wachstum der Menge fortführen.
Ein weiterer Bericht der Prohibition Partners aus dem Jahr 2022 zeigt, dass dabei vor allem Cannabisblüten importiert werden, in deutlich geringeren Mengen auch Cannabisöl. Der Hauptexporteur ist Kanada mit 2.882 Kilogramm im Jahr 2021.
Quelle: Prohibition Partners (2022): Import von medizinischem Cannabis nach Deutschland nach Produktart und Exportländern im ersten Halbjahr 2021 (in Kilogramm). In: Statista.
Die Niederlande, Dänemark und Portugal folgen mit jeweils über tausend Kilogramm.
Abseits davon wird Cannabis (in deutlich größeren Mengen) auf dem Schwarzmarkt erworben. Der Straßenpreis lag für ein Gramm Cannabis 2021 bei circa 10 €, was in den letzten Jahren in etwa ähnlich hoch war.
Die Problematik: Der Schwarzmarkt birgt einige Gefahren, denen die Konsumierenden ausgesetzt sind.
Synthetische Cannabinoide breiten sich aus
So gibt es einige Stoffe, die als sogenannte Streckmittel verwendet werden. Streckmittel werden von Dealern genutzt, um ein Produkt voluminöser zu machen und so mehr Geld für den letztlich gleichen Inhalt zu bekommen.
Je öfter das Cannabis auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es stark gestreckt ist, warnt der Deutsche Hanfverband und informiert über die am häufigsten verwendeten Streckmittel.
Quelle: Deutscher Hanfverband: Streckmittel in Marihuana - Wie man sie erkennt und welche Risiken von ihnen ausgehen.
Häufig werden zum Beispiel „Brix“ verwendet, in denen Flüssigkunststoff, Zucker und Hormone vorkommen. Weitere Möglichkeiten sind Haarspray, Phosphor-Kalium-Dünger, Glas, Sand und Talkum. Mal ist auch etwas ungefährliches wie Oregano dabei. Hingegen sehr gefährlich und lebensbedrohend ist Blei, was aber zum Glück nicht allzu oft vorkommt.
Gerade in den letzten Monaten hört man allerdings noch von einer ganz anderen Methode, die ebenso gefährlich ist:
Nutzhanfblüten (also nicht berauschende Blüten) werden mit synthetischem, also chemisch hergestelltem THC (oder anderen psychoaktiven Substanzen) beträufelt und so als normales Cannabis verkauft. Das ist sehr gefährlich, da chemisch hergestellte Wirkstoffe deutlich stärker sind und eine tatsächliche Gefahr für psychische Probleme bis hin zu Todesfällen bergen.
Wie man in der Statistik erkennt, sind die untersuchten Proben immer noch häufiger mit natürlichem THC, dennoch gab es innerhalb eines Jahres bereits einen Anstieg der synthetischen Cannabinoide.
Weitere Probleme können durch Produktionsrückstände entstehen, da bei illegalem Cannabis auch der Anbau keinerlei Kontrolle unterliegt.
So lassen sich zum Beispiel Pestizide oder Dünger in hoher Dosierung finden, aber auch Schimmelsporen und Fäkalkeime sind nicht selten vorhanden.
Diese durch den Schwarzmarkt entstehenden Gefahren sollen mit einer Legalisierung minimiert werden. Doch bringt eine Legalisierung nicht auch Gefahren mit sich?
Denn eine große Sorge bei der Diskussion um Cannabis ist die Abhängigkeit und die Sorge vor psychischen Beschwerden.
Schauen wir uns hierfür einmal die aktuellen wissenschaftlichen Befunde an.
Alkohol ist 14x häufiger der Behandlungsgrund als Cannabis
Quelle: CANNABISfakten.de: Risiken des Cannabiskonsums.
Die Seite CANNABISfakten.de, ein Service des Deutschen Hanfverbands, veröffentlichte Zahlen nach welchen die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit von Cannabis bei 9 % liegt, für Alkohol bei 15 % und für Nikotin bei 32 %.
2021 waren 6,74 % der Suchtbehandelten aufgrund von Cannabis vor Ort (stationär und ambulant), 46,21 % aufgrund von Alkohol.
Die Zahl der Konsumenten von Cannabis liegt, wie vorhin bereits erwähnt, momentan in Deutschland bei etwa 4,5 Millionen. Die insgesamt 2.748 Patienten machen also gerade einmal 0,06 % aus.
Wenn man sich die Zahlen der Krankenhausstatistik anschaut, in denen nach dem ICD-10 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen erfasst werden, so zeigen sich ebenfalls deutliche Zahlen.
In der Krankenhausstatistik aus dem Jahr 2021 sind im Vergleich zu Cannabis 14 mal so viele Menschen wegen Störungen durch Alkohol behandelt worden. Somit ist sowohl bei längeren Behandlungen als auch bei kurzfristigen Krankenhausbesuchen Cannabis eher selten der Grund, ganz im Gegensatz zu Alkohol.
Ja, Cannabis kann abhängig machen, jedoch muss eine Betrachtung dessen in Relation zu anderen legalen psychoaktiven Substanzen erfolgen.
Fakt ist, dass gerade der Konsum in jungen Jahren Gefahren mit sich bringt, da das Gehirn noch nicht vollständig ausgereift ist. In Kombination mit möglichen Gefahren durch den Schwarzmarkt birgt der Konsum auf diese Weise Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen.
Ein interessanter letzter Punkt zu diesem Aspekt - ist Cannabis denn eigentlich leicht zu erwerben für junge Menschen? Hierzu wurden Schüler verschiedener Länder zu verschiedenen Substanzen befragt.
42 % der Schüler empfinden Cannabis als leicht erhältlich
Quelle: ESPAD & EMCDDA. (2020): Würdest du sagen, dass Drogen in deinem Land einfach erhältlich sind? In: Statista.
Die vorliegenden Zahlen sind das Ergebnis der Europäischen Schülerstudie zu Alkohol und Drogen (ESPAD) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA).
So wurden zum Beispiel Schüler in Deutschland befragt, ob sie sagen würden, dass Cannabis in Deutschland leicht erhältlich ist - 42 % bejahten dies.
Im Vergleich: In den Niederlanden sind es 51 %, in Portugal 25 %.
Besonders interessant wird es im Vergleich zu einer illegalen (und auch weiterhin illegal bleibenden) Substanz wie Amphetamin: 14 % der deutschen Schüler bejahen, dass es leicht ist, an Amphetamine zu kommen, in den Niederlanden sind es 13 %, in Portugal nur 8 %.
Der Vergleich mit Portugal und den Niederlanden ist spannend, weil in den beiden Ländern besondere staatliche Modelle zur Regulierung eingeführt wurden. In den Niederlanden wird der Kauf und Konsum von Cannabis toleriert, also nicht strafrechtlich verfolgt. Legalisiert ist er damit nicht. Der Anbau und Großhandel von Cannabis ist nicht erlaubt.
In Portugal gibt es eine allgemeine Entkriminalisierung von Drogen - der Konsum ist also nicht legal, aber es drohen keine strafrechtlichen Folgen (bis zu einer bestimmten Menge). Vielmehr wird auf Hilfsprogramme und Anlaufstellen gesetzt, die Gespräche mit Konsumenten führen und Hilfe bei Suchterkrankungen bieten.
Alkohol wurde übrigens von 93 % der Schüler in Deutschland als einfach erwerbbar gewertet, Zigaretten von 69 %.
Die Zahlen zeigen: Verbote schützen nicht vor dem Konsum und eine Entkriminalisierung, wie sie in anderen Ländern bereits eingeführt ist, führt nicht automatisch zu mehr Konsum, wie es vielleicht auf den ersten Blick logisch erscheinen mag.
Nachdem wir uns nun einen Überblick verschafft haben, soll es speziell um den Blickwinkel der deutschen Bevölkerung gehen. Wie betrachten die Deutschen Cannabis und die Entwicklungen hin zur Legalisierung?
Die Meinung der Bevölkerung
Die Deutschen sind zwiegespalten, was das Thema Cannabis angeht. Es lässt sich jedoch eine Tendenz erkennen.
Die Zustimmung zu einer Legalisierung ist innerhalb von 8 Jahren um 53 % gewachsen
2014 stimmten 68 % einer regulierten und legalen Abgabe von Cannabis nicht zu, 2022 sind es nur noch 49 %. Das ist eine Reduktion um rund 28 %. Das ergab eine Studie von Infratest dimap im Auftrag des Deutschen Hanfverbands.
Quelle: Infratest dimap & Deutscher Hanfverband. (2022): Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland in den Jahren 2014 bis 2022. In: Statista.
Im Vergleich: 2014 stimmten 30 % einer regulierten und legalen Abgabe von Cannabis zu, 2022 sind es 46 %. Das ist ein Anstieg um 53 %.
Wichtig hierbei zu differenzieren sind die Altersgruppen. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten soziodemographischen Gruppe (also Alter, Geschlecht und Bildungsstand) bestimmt auch wesentlich die Denkweise über das Thema. Auch hier haben Infratest dimap und der Deutsche Hanfverband im vergangenen Jahr eine gemeinsame Studie durchgeführt.
Die Gruppe der 18 - 34-jährigen stimmte zu 63 % einer Abgabe zu (als größte Gruppe), gefolgt von den 50- bis 64-jährigen mit 49 %.
Quelle: Infratest dimap & Deutscher Hanfverband. (2022): Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland nach ausgewählten soziodemografischen Merkmalen im Jahr 2022. In: Statista.
Die Gruppe der 35 - 49-jährigen stimmte zu 41 % zu. Die Gruppe der über 65-jährigen stimmte nur zu 34 % zu.
Damit kann man zwar sagen, dass es im jungen Alter wahrscheinlicher ist, auf Zustimmung zu stoßen, aber es ist nicht so, dass je älter die Befragten werden, desto weniger Zustimmung man von ihnen bekommt, wie bei solchen Themen häufig vermutet wird.
Mit dem Grad der Bildung steigt auch die Zustimmung
Weitere interessante soziodemographische Daten:
Die Männer stimmen der Abgabe etwas häufiger zu als die Frauen (49 % gegen 43 %).
Zudem steigt die Häufigkeit der Zustimmung mit dem Grad der Bildung - die Menschen mit einem hohen Bildungsgrad stimmen deutlich häufiger zu (56 %) als Menschen mit einem geringeren Bildungsgrad (38 %). Menschen mit einem mittleren Bildungsgrad stimmten zu 42 % zu.
Quelle: Infratest dimap & Deutscher Hanfverband. (2022): Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland nach ausgewählten soziodemografischen Merkmalen im Jahr 2022. In: Statista.
Nun gibt es noch zwei weitere Differenzierungen, die spannend für das Stimmungsbild sind.
Mehr als jeder zweite Apotheker befürwortet eine Legalisierung
Zum Beispiel wurde auch eine bestimmte Berufsgruppe, nämlich Apotheker, befragt, wie sie die Legalisierung betrachten. Zahlen hierzu liefert das Marktforschungsangebot aposcope mit einer repräsentativen Apothekenumfrage.
Quelle: Aposcope (2021): Apothekenumfrage: Sollte Cannabis in Deutschland legalisiert werden? In: Statista.
51,2 % sagen, dass Cannabis mit Einschränkungen legalisiert werden sollte, weitere 7,2 % sprechen sich sogar für eine Abgabe ohne Einschränkungen aus. 38 % sprechen sich gegen eine Legalisierung aus.
Entsprechende Begrenzungen können Höchstmengen sein, für die reine Abgabe über Apotheken und eine Altersbeschränkung.
74 % der 50 - 69-jährigen sind offen für CBD
Aber auch je nach Ziel des Gebrauchs erfolgt eine unterschiedliche Bewertung. Geht es nämlich um CBD, ein nicht berauschendes Cannabinoid, das für seine beruhigende Wirkung bekannt ist, erlebt man eine deutlich größere Zustimmung.
Quelle: Statista Overview-Report zum illegalen sowie legalen Cannabismarkt weltweit und in Deutschland (2021). In: Statista.
Der Statista Overview-Report zum legalen und illegalen Cannabismarkt in Deutschland sowie weltweit zeigt, dass 74 % der 50 - 69-jährigen CBD bereits angewendet haben oder es in Erwägung ziehen. 69 % der 30 - 49-jährigen und 68 % der 16 - 29-jährigen teilen diese Aussage.
Auch der medizinische Gebrauch von Cannabis ist überwiegend akzeptiert. Am häufigsten wird medizinisches Cannabis aufgrund von chronischen Schmerzen konsumiert (76%), weitere Gründe sind z.B. Tumore, Spastiken, Depressionen und Anorexie.
61 % empfinden Cannabis als nicht harmlos
Worin sich viele Deutsche einig sind, ist, dass Cannabis keine harmlose Droge ist. So sehen es zumindest 61 % der Befragten. 27 % betrachten es als harmlose Droge, 12 % stehen der Aussage neutral gegenüber. Das ergibt eine gemeinsame Umfrage von Statista und YouGov, in welcher Drogen und andere Genussmittel gegenüber gestellt wurden.
Quelle: Statista & YouGov (2022): Gleiches Recht für alle Drogen und Genussmittel? In: Statista.
In diesem Zuge ist auch interessant zu klären, wie gefährlich die Droge im Verhältnis zu anderen Substanzen gewertet wird.
Hierzu gibt es nun einen Vergleich, betrachtet werden die verschiedenen Substanzen und ihre Gefährlichkeit sowohl in den Augen der deutschen Bevölkerung, Grundlage hierfür ist eine erneute Umfrage von Statista und YouGov, als auch in den Augen der Wissenschaft, Einschätzungen liefert hier der britische Neuropsychopharmakologe David John Nutt.
Quellen: Statista & YouGov (2022): Die schädlichsten Drogen in den Augen der Deutschen. In: Statista. und Nutt, DJ et al. (2010): Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis. In: The Lancet, Jg. 376, Nr. 9752, S. 1558-1565.
Die wissenschaftliche Betrachtung weicht relativ stark von der Sicht der deutschen Bevölkerung ab. So sehen Deutsche Heroin als gefährlichste Droge, Wissenschaftler stellen Alkohol auf den ersten Platz der Gefährlichkeit (Schaden für sich selbst und für andere). Kokain ist bei den Deutschen auf Platz 2, bei den Wissenschaftlern Heroin.
Cannabis ist bei beiden Parteien relativ weit hinten, wobei Deutsche die Droge als etwas weniger gefährlich einstufen als es die Wissenschaftler tun.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Deutschen Cannabis nicht als harmlos betrachten, aber auch als weitaus weniger gefährlich im Vergleich zu anderen Substanzen.
50 % befürworten den Gesetzentwurf der Koalition
Dieser Umstand zeigt sich auch in der unterschiedlichen Bewertung des geplanten Gesetzentwurfs, wie das ZDF-Politbarometer von 2023 verrät.
Quelle: ZDF Politbarometer: (2023). Die Bundesregierung will den Besitz und Verbrauch geringer Mengen Cannabis legalisieren. Finden Sie diesen Gesetzesentwurf richtig oder falsch? In: Statista.
So finden 50 % den Gesetzentwurf der Koalition bezüglich Cannabis richtig, 43 % finden ihn falsch und 7 % wissen es nicht.
Ähnlich sieht es mit dem Vorteil einer Legalisierung im Sinne einer Senkung der Kriminalitätsrate aus:
Quelle: Statista & YouGov (2022): Gleiches Recht für alle Drogen und Genussmittel? In: Statista.
51 % halten diese Aussage für korrekt, 36 % verneinen sie. 13 % stehen dem neutral gegenüber.
Es gibt also nicht DIE deutsche Meinung, sondern viele kleine Differenzierungen, die das Ergebnis verändern. So oder so findet der Konsum in der deutschen Bevölkerung statt, weswegen wir uns im nächsten Abschnitt genauer mit denjenigen beschäftigen wollen, die konsumieren.
Interessant sind vor allem die dahinterliegenden Gründe und die Ausgestaltung des Konsums.
Konsumgründe & Konsumformen
Spaß und Entspannung sind die Hauptgründe für Konsum
Der häufigste Grund für den Konsum mit 82,1 % Zustimmung ist das High werden und Spaß haben. Das ist das Ergebnis der Deutschen Stichprobe der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD), leitend durchgeführt von Dr. Sally Olderbak.
Quelle: Olderback, S. et al. (2023): Ergebnisse der Deutschen Stichprobe der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD). IFT Institut für Therapieforschung.
Der zweithäufigste Grund ist die Entspannung (56 %). Weitere Gründe sind ein besserer Schlaf, soziale Gründe, Schmerzbehandlung und psychische Leiden.
Besonders interessant ist, dass die Frauen bei den meisten Gründen weniger Prozentpunkte haben als die Männer (z.B. rauchen 24,1 % der Männer aus sozialen Gründen und nur 17,6 % der Frauen), aber sobald es darum geht, problematische Beschwerden zu lindern, also zum Beispiel Depressionen oder Schmerzen, liegen die Frauen mit einer etwas höheren Prozentzahl vorne.
Während sich die Motivation für den Konsum unterscheidet, so ist die Konsumform relativ ähnlich bei den Befragten.
Der Joint ist für 81,1 % die beliebteste Konsumform
Am häufigsten wird Marihuana, also die weiblichen Blüten, konsumiert (von 98,2 % der Befragten). Weitere Möglichkeiten sind Haschisch - das Harz der Pflanze (28,6 %), Öl (14,3 %), oder sogenannte Edibles (Cannabis verarbeitet in Essen, z.B. Brownies) 12,8 %.
Quelle: Olderback, S. et al. (2023): Ergebnisse der Deutschen Stichprobe der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD). IFT Institut für Therapieforschung.
So verwundert es nicht, dass Olderbacks Studie zu dem Ergebnis kommt, die klassischen Joints die beliebteste Konsumform sind, die von 81,1 % der Menschen zum Rauchen genutzt werden.
Quelle: Olderback, S. et al. (2023): Ergebnisse der Deutschen Stichprobe der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD). IFT Institut für Therapieforschung.
Die meisten Konsumenten konsumieren zwischen 0,2 und bis zu 0,3 Gramm pro Tag, aber die Differenz zu denen, die weniger konsumieren (von 0,05 Gramm bis zu 0,2 Gramm) ist nur gering. Nur sehr wenige konsumieren mehr als 0,3 Gramm.
Nur 1,7 % bauen bisher selbst Cannabis an
Auch die Bezugsquelle weist keine großen Unterschiede bei den Konsumenten auf.
Bisher ist der eigene Anbau eher wenig vertreten, nur 1,7 % der Befragten haben ihr Cannabis selbst angebaut. Sie haben es eher selbst erworben (55,8 %) oder geschenkt bekommen (42,4 %).
Dabei ist die häufigste konkrete Bezugsquelle immer noch der Dealer im direkten Kontakt (83,3 %).
Vielleicht ändert sich die Zahl des eigenen Anbaus mit dem geplanten Gesetz, aber das ist nur eine Spekulation.
Nach unserer Marktforschungsumfrage zu urteilen, scheint eine Veränderung jedoch gering, da sich nur 10,39 % der Befragten sicher waren, dass sie Cannabis anbauen würden. Von diesen 10,39 % waren die 25 bis 35 jährigen mit 17,5 % am ehesten dazu geneigt, Cannabis anzubauen, wenn es legal wäre. Auch wären die Männer mit 2 % eher dazu bereit als die Frauen. Die Befragten im Alter 66 - 76 waren mit 6,1 % am wenigsten unter den Interessierten vertreten.
Mehr als die Hälfte der Befragten war jedoch negativ zum Anbau eingestellt. 33,43% der Befragten sind klar gegen den Anbau und 25,29% könnten es sich auch eher nicht vorstellen.
Wir schauen uns im Folgenden die aktuellen und realen Zahlen rund um den Anbau an.
Anbau
Bisher werden jedes Jahr Cannabisplantagen von der Polizei sichergestellt. 2017 waren es Indoor 573 Stück und Outdoor 95 Stück.
Quelle: Bundeskriminalamt (2018): Anzahl sichergestellter Cannabisplantagen in Deutschland nach Art in den Jahren 2009 bis 2017. In: Statista.
Die vorliegenden Zahlen stammen vom Bundeskriminalamt aus dem Jahr 2018. Den Großteil der gefundenen Indoorplantagen machen dabei Kleinplantagen aus (417 Stück), gefolgt von 124 Großplantagen und 32 Profiplantagen.
Wenn wir von Plantagen reden, geht es zwar beim Bundeskriminalamt um Plantagen mit berauschenden Cannabis Pflanzen, es gibt aber auch den sogenannten Nutzhanf, den man legal anbauen kann.
Die Anbaufläche von Nutzhanf ist in 4 Jahren um 123 % gewachsen
Denn die Hanf- oder Cannabispflanze ist nicht nur als Genuss- und Rauschmittel zu gebrauchen, sondern bietet auch viele andere Möglichkeiten.
So kann beispielsweise der Stängel, genauer gesagt die widerstandsfähigen Fasern des Stängels, dazu genutzt werden, Kleidung herzustellen, sie bieten sich an als Stoffe für den Bau und auch als Cellulose für Papier. Ebenso können sie gut als Brennmaterial verwendet werden. Hanf kann dabei rund 30 % seines Gewichts an Wasser aufnehmen, ohne an Stabilität zu verlieren, was enorm widerstandsfähig ist.
Die Samen und daraus produzierte Lebensmittel wie Mehl, Brot und Gebäck dienen als Nahrungsmittel mit sehr guten Nährstoffen, es können Cremes und andere Kosmetika hergestellt werden und auch Öle, die unter anderem als Diesel genutzt werden können.
Man kann die Pflanze also nahezu gänzlich verbrauchen.
Quelle: Allnatura.de: Hanf – waschbare Öko-Naurfaser, streng schadstoffgeprüft.
Spannend und für die Zukunft wichtig ist der Fakt, dass Hanf äußerst ertragreich ist. So kann bei einem Feld der gleichen Größe mit Hanf ein dreimal so großer Ertrag erzielt werden, als es mit Baumwolle der Fall wäre.
Zudem benötigt man beim Anbau und bei der Ernte keinerlei Chemie, was ein großer Pluspunkt für die Umwelt ist.
Der Anbau von Nutzhanf steigt seit Jahren stetig an, so die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2022): Nutzhanf auf fast 7.000 Hektar angebaut.
So waren es 2018 noch 3.114 Hektar Fläche, im Jahr 2022 sind es bereits 6.943 Hektar. Das ist ein Anstieg von 123 %.
Niedersachsen hat die größten Nutzhanfflächen
Je nach Bundesland gibt es unterschiedlich viel Fläche, die zum Anbau verwendet wird.
Ganz vorne liegt Niedersachsen mit 1.932 Hektar, gefolgt von Bayern mit 832 Hektar.
Auch hier lässt sich also ein Aufwärtstrend ausmachen, der die Popularität der Pflanze in jeglicher Hinsicht verdeutlicht.
Abschließend wagen wir noch einen Blick in die Zukunft von Cannabis. Die in dem folgenden Abschnitt behandelten Zahlen sind lediglich Prognosen, die aber eine Einschätzung der Entwicklung möglich machen.
Zukünftige Entwicklungen und Chancen
Der Aspekt, der sich mit einer Legalisierung wohl am deutlichsten ändern würde, ist das Finanzielle.
Jedes Jahr 4,7 Milliarden Euro Gewinn für den Staat
Denn laut einer Prognose könnte der Umsatz mit Cannabis bis 2026 bei einer Legalisierung auf 944 Millionen Euro ansteigen.
Aber nicht nur das, vor allem die deutsche Haushaltskasse würde enorm profitieren, so der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Justus Haucap in seiner Arbeit zu den fiskalischen Auswirkungen einer Cannabislegalisierung in Deutschland.
Quelle: Haucap,J (2021): Fiskalische Auswirkungen einer Cannabislegalisierung in Deutschland: Ein Update.
Laut Haucap wäre ein jährlicher Zusatz für die deutsche Kasse von ganzen 4,7 Milliarden Euro möglich. Das setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen:
Quelle: Haucap,J (2021): Fiskalische Auswirkungen einer Cannabislegalisierung in Deutschland: Ein Update.
Zu den 60 % Steuern, die eingenommen werden würden, gehören zum Beispiel die Cannabis-Steuer, die Umsatzsteuer, die Lohnsteuer, die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer.
Zu den Kosteneinsparungen im Rechtssystem (29 %) gehören eingesparte Polizeikosten, eingesparte Gerichtskosten und eingesparte Justizvollzugsanstaltskosten.
Alleine die eingesparten Polizeikosten belaufen sich auf 1.051.000.000 Euro.
Obendrauf kommt noch das Sozialversicherungsaufkommen mit 11 %.
Zudem würden viele Arbeitsplätze geschaffen werden.
Es bleibt spannend abzuwarten, wie sich die Einstellungen innerhalb der Bevölkerung verändern und inwiefern sich die Zahlen im Gesundheitssystem verändern.
Cannabis ist und bleibt ein wichtiges aktuelles Thema - ich hoffe, ich konnte dir mit dem Beitrag einen guten Überblick über die deutsche Lage und essentielle Faktoren verschaffen!
Quellen:
Allnatura.de: Hanf – waschbare Öko-Naurfaser, streng schadstoffgeprüft. https://www.allnatura.de/allnatura-essenziell/wissenswertes/wissenswertes-ueber-matratzen/rohstoffe-matratzen/hanf.html
Aposcope (2021): Apothekenumfrage: Sollte Cannabis in Deutschland legalisiert werden? In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1253324/umfrage/apothekenumfrage-zur-legalisierung-von-cannabis/
Rauschert, C. et al. (2021): The use of psychoactive substances in Germany — findings from the Epidemiological Survey of Substance Abuse 2021. Deutsches Ärzteblatt Int 2022; 119: S. 527–534. https://www.aerzteblatt.de/archiv/226329/Konsum-psychoaktiver-Substanzen-in-Deutschland
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2022): Nutzhanf auf fast 7.000 Hektar angebaut. https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/220926_Nutzhanf.html#:~:text=In%20diesem%20Jahr%20verzeichnet%20der,Landwirtschaft%20und%20Ernährung%20(BLE)
Bundeskriminalamt (2018): Anzahl sichergestellter Cannabisplantagen in Deutschland nach Art in den Jahren 2009 bis 2017. In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/187666/umfrage/illegale-cannabisplantagen-in-deutschland-nach-art/
CANNABISfakten.de: Risiken des Cannabiskonsums. https://cannabisfakten.de/risiken
CANNABISfakten.de: Streckmittel, Pestizide, chemische Drogen. Gesundheitsrisiko Schwarzmarkt. https://cannabisfakten.de/strafverfolgung#panscherei
Deutscher Hanfverband: Bundesland-Vergleich der Richtlinien zur Anwendung des §31a BtMG. https://hanfverband.de/inhalte/bundesland-vergleich-der-richtlinien-zur-anwendung-des-ss-31a-btmg
Deutscher Hanfverband: Streckmittel in Marihuana - Wie man sie erkennt und welche Risiken von ihnen ausgehen. https://hanfverband.de/inhalte/streckmittel-in-marihuana-wie-man-sie-erkennt-und-welche-risiken-von-ihnen-ausgehen
ESPAD & EMCDDA. (2020): Würdest du sagen, dass Drogen in deinem Land einfach erhältlich sind? In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1279793/umfrage/wahrgenommene-erhaeltlichkeit-von-drogen-unter-schueler-innen-ausgewaehlter-laender/
Haucap,J (2021): Fiskalische Auswirkungen einer Cannabislegalisierung in Deutschland: Ein Update. https://www.dice.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Wirtschaftswissenschaftliche_Fakultaet/DICE/Bilder/Nachrichten_und_Meldungen/Fiskalische_Effekte_Cannabislegalisierung_final.pdf
Infratest dimap & Deutscher Hanfverband. (2022): Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland in den Jahren 2014 bis 2022. In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1280064/umfrage/umfrage-zur-cannabislegalisierung-in-deutschland/
Infratest dimap & Deutscher Hanfverband. (2022): Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland nach ausgewählten soziodemografischen Merkmalen im Jahr 2022. In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1280649/umfrage/umfrage-zur-cannabislegalisierung-in-deutschland-nach-alter-und-geschlecht/
Nutt, DJ et al. (2010): Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis. In: The Lancet, Jg. 376, Nr. 9752, S. 1558-1565.
Olderback, S. et al. (2023): Ergebnisse der Deutschen Stichprobe der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD). IFT Institut für Therapieforschung. https://www.esa-survey.de/fileadmin/user_upload/esa_startseite/EWSDCan-Bericht_deskriptiveDaten_2023-03-16-DE_publ.pdf
Prohibition Partners (2022): Import von medizinischem Cannabis nach Deutschland nach Produktart und Exportländern im ersten Halbjahr 2021 (in Kilogramm). In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1325321/umfrage/import-von-medizinalcannabis-nach-produktart-und-exportlaendern-nach-deutschland/
Prohibition Partners (2023): Import von medizinischem Cannabis nach Deutschland im Zeitraum von 2017 bis 2022 (in Kilogramm). In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1325311/umfrage/import-von-medizinischem-cannabis-nach-deutschland/
Seedo. (2018). Ranking der Städte mit dem höchsten Cannabiskonsum in Deutschland im Jahr 2018 (in Tonnen). In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/805089/umfrage/deutsche-staedte-mit-dem-hoechsten-cannabiskonsum/
Statista Overview-Report zum illegalen sowie legalen Cannabismarkt weltweit und in Deutschland (2021). In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/studie/id/102011/dokument/cannabis/
Statista & YouGov (2022): Die schädlichsten Drogen in den Augen der Deutschen. In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/infografik/27666/anteil-der-befragten-die-folgende-substanzen-als-sehr-oder-eher-folgenschwer-fuer-die-gesundheit-ansehen/
Statista & YouGov (2022): Gleiches Recht für alle Drogen und Genussmittel? In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/infografik/27665/anteil-der-befragten-die-cannabis-wie-folgt-bewerten/
ZDF Politbarometer: (2023): Die Bundesregierung will den Besitz und Verbrauch geringer Mengen Cannabis legalisieren. Finden Sie diesen Gesetzesentwurf richtig oder falsch? In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1379777/umfrage/umfrage-zum-cannabis-gesetz/
Gras, Ganja, Mary Jane – nicht erst seit dem Gesetzentwurf der Ampel sorgt Cannabis für Diskussionen in Deutschland. Die einen sehen darin ein harmloses Genussmittel, die anderen wittern Gefahren und Suchtpotenzial.
Als Gärtner hast du vielleicht schon einmal überlegt, selbst Cannabis anzubauen. Doch wie sieht es mit der Legalität aus? Was ändert sich, wenn der Besitz von Cannabis 2024 erlaubt wird – und wie denken die Deutschen eigentlich über den Anbau? Wir wollten es genauer wissen und haben eine Umfrage in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist überraschend! Nur knapp 10 % würden Cannabis selbst anbauen, wenn es legal wäre.
Warum die Meinungen so stark auseinandergehen und was du als Hobby-Gärtner über Cannabis wissen solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Über Cannabis kursieren viele Mythen und Halbwissen – darum hier die wichtigsten Fakten im Überblick:
Cannabis ist in Deutschland illegal – so weit, so einfach. Die rechtliche Lage präsentiert sich jedoch etwas komplizierter. Folgende Regelungen solltest du kennen, wenn du über den Anbau von Cannabis nachdenkst:
Für Hobby-Gärtner ist natürlich interessant, wie es mit dem Anbau zuhause aussieht. Dieser ist aktuell illegal. Dementsprechend geht die Polizei aktiv dagegen vor. Den Umfang dieser Aktionen zeigt eine Statistik des Bundeskriminalamts: Demnach wurden im Jahr 2017 z. B. 573 Indoor- und 95 Outdoor-Plantagen sichergestellt.
Quelle: Bundeskriminalamt (2018)
Den Großteil der gefundenen Indoor-Plantagen machen dabei Kleinplantagen aus (417 Stück), gefolgt von 124 Großplantagen und 32 Profiplantagen.
Hobby-Kiffer dürfen sich freuen. Wenn es nach dem Bundeskabinett geht, soll Cannabis 2024 teilweise legal werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde bereits beschlossen und muss nach der Sommerpause vom Bundestag verabschiedet werden. Dann folgt noch die formelle Diskussion im Bundesrat. Diese Änderungen erwarten uns, wenn der Entwurf durchgesetzt wird:
Unter Hobby-Kiffern kommt die Gesetzesänderung natürlich gut an. Sie können ab nächstem Jahr Cannabis besitzen und anbauen, ohne eine Strafverfolgung zu befürchten. Doch auch der Staat profitiert – und zwar finanziell:
Experten schätzen, dass durch die Legalisierung jedes Jahr 4,7 Milliarden Euro mehr in die Haushaltskasse gespült werden.
Quelle: Haucap (2021)
60 % davon sind Steuern, die auf Cannabis anfallen: darunter die Cannabis-Steuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer.
Auch die eingesparten Kosten für das Rechtssystem sind nicht zu unterschätzen. Sie machen 29 % der 4,7 Milliarden Euro aus und umfassen u. A. eingesparte Polizei-, Gerichts- und Justizvollzugsanstalts-Kosten. Allein die eingesparten Polizeikosten sollen sich auf 1.051.000.000 Euro belaufen.
Dazu kommen neue Arbeitsplätze im Zusammenhang mit (nun legalem) Cannabis. Diese führen schätzungsweise zu einem höheren Sozialversicherungsaufkommen, das 11 % des Gewinns für den Staat ausmacht.
Quelle: Haucap (2021)
Sehen wir uns nun an, wie es um den Cannabis-Anbau in Deutschland bestellt ist.
Fakt: Nur ein kleiner Prozentsatz baut Cannabis selbst an.
Quelle: Rauschert et al. (2021)
Laut Zahlen des Bunds gibt es in Deutschland etwa 4,5 Millionen Menschen, die Cannabis illegal konsumieren. Das sind 8,8 % der Bevölkerung. Erfasst werden Personen im Alter von 18 bis 64 Jahre. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.
Von diesen Konsumenten gaben nur 1,7 % an, bisher selbst Cannabis anzubauen. Alle anderen haben es entweder erworben (55,8 %) oder geschenkt bekommen (42,4 %).
Dabei ist die häufigste Bezugsquelle immer noch der Dealer im direkten Kontakt (83,3 %).
Quelle: Olderback et al. (2023)
Wie man sieht, sind Dealer nach wie vor die Haupt-Bezugsquelle von Cannabis. Dies bringt für Konsumenten jedoch Gefahren mit sich – abgesehen vom Risiko, erwischt zu werden. Cannabis
ist aktuell illegal. Dementsprechend gibt es keinerlei staatliche Qualitätskontrollen, die ein reines, unbedenkliches Produkt garantieren. Dazu kommt: Um den Gewinn zu maximieren, nutzen Cannabis-Dealer oft Streckmittel.
Im besten Fall handelt es sich um ungefährliche Substanzen wie Oregano oder andere Kräuter. Häufig werden jedoch sog. „Brix“ verwendet, in denen Flüssigkunststoff, Zucker und Hormone vorkommen. Weitere Möglichkeiten sind Haarspray, Phosphor-Kalium-Dünger, Glas, Sand und Talkum – nichts, was man unbedingt rauchen sollte. Wenn Blei beigemischt wird, kann der Konsum sogar lebensbedrohlich sein.
Außerdem gilt: Je öfter Cannabis auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es stark gestreckt ist.
Ebenso gefährlich ist eine andere Methode von Dealern: Nicht berauschende Nutzhanfblüten werden mit synthetischem, also chemisch hergestelltem THC (oder anderen psychoaktiven Substanzen) beträufelt und als reguläres Cannabis verkauft. Diese chemischen Wirkstoffe sind deutlich stärker. Damit wächst die Gefahr für psychische und körperliche Beschwerden bis zu Todesfällen.
Weitere Probleme können durch Produktionsrückstände entstehen. So lassen sich zum Beispiel Pestizide oder Dünger in hoher Dosierung finden. Auch Schimmelsporen und Fäkalkeime sind nicht selten.
Eine Legalisierung kann diese Gefahren für Konsumenten beseitigen – schließlich unterliegt Cannabis dann denselben Qualitätskontrollen wie andere Genussmittel.
Befragt man die Deutschen zu Cannabis, gehen die Meinungen stark auseinander. Hier die wichtigsten Befunde:
61 % empfinden Cannabis als nicht harmlos
Viele Deutschen sind sich einig, dass Cannabis keine harmlose Droge ist. So sehen es zumindest 61 % der Befragten. 27 % betrachten Cannabis als harmlose Droge, und 12 % stehen der Aussage neutral gegenüber.
Quelle: Statista & YouGov (2022)
In diesem Zusammenhang ist es natürlich interessant, wie gefährlich Cannabis im Verhältnis zu anderen Substanzen eingeschätzt wird – sowohl von der Bevölkerung als auch von der Wissenschaft.
Hier zeigt sich folgendes Bild:
Quellen: Statista & YouGov (2022), Nutt et al. (2010)
Man sieht sofort: Die wissenschaftliche Meinung weicht stark von der Sicht der deutschen Bevölkerung ab. So sehen Deutsche Heroin als gefährlichste Droge an; Wissenschaftler stellen dagegen Alkohol auf den ersten Platz (Schaden für sich selbst und für andere). Kokain landet bei den Deutschen auf Platz 2, bei den Wissenschaftlern ist es Heroin.
Cannabis ist bei beiden Parteien relativ weit hinten, wobei Deutsche die Droge etwas weniger gefährlich einstufen als es die Wissenschaftler tun.
50 % befürworten den Gesetzentwurf der Koalition
Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage des ZDF Politbarometer von 2023.
Quelle: ZDF Politbarometer (2023)
So finden 50 % den Gesetzentwurf der Koalition bezüglich Cannabis richtig. 43 % lehnen ihn ab und 7 % wissen es nicht.
Ähnlich sieht es mit der Aussage aus, eine Cannabis-Legalisierung würde die Kriminalitätsrate senken:
Quelle: Statista & YouGov (2022)
51 % halten diese Aussage für korrekt. 36 % verneinen sie und 13 % stehen ihr neutral gegenüber.
Die Zustimmung zu einer Legalisierung ist innerhalb von 8 Jahren um 16 % gewachsen.
2014 stimmten 30 % der Bevölkerung einer regulierten und legalen Abgabe von Cannabis zu. 2022 waren es schon 46 % - also 16 % mehr.
Quelle: Infratest dimap & Deutscher Hanfverband (2022)
Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten soziodemographischen Gruppe (also Alter, Geschlecht und Bildungsstand) scheint die Denkweise dabei wesentlich zu beeinflussen:
Quelle: Infratest dimap & Deutscher Hanfverband (2022)
Diese Statistik zeigt: Wenig überraschend stimmen vor allem junge Menschen (18–34 Jahre) einer legalen Abgabe von Cannabis zu. Die Akzeptanz nimmt mit zunehmendem Alter jedoch nicht ab. Stattdessen steht die Gruppe der 50–64-Jährigen legalem Cannabis etwas positiver gegenüber als die Gruppe der 35–49-Jährigen.
Weitere interessante soziodemographische Daten:
Männer stimmen der Abgabe etwas häufiger zu als Frauen (49 % gegen 43 %).
Zudem steigt die Zustimmung mit dem Grad der Bildung: Menschen mit einem hohen Bildungsgrad sind der Cannabis-Legalisierung gewogener (56 %) als Menschen mit einem geringeren Bildungsgrad (38 %). Menschen mit einem mittleren Bildungsgrad stimmten zu 42 % zu.
Quelle: Infratest dimap & Deutscher Hanfverband (2022)
Mehr als jeder zweite Apotheker befürwortet eine Legalisierung
2021 wurde eine ganz bestimmte Berufsgruppe – nämlich Apotheker – befragt, wie sie zur Legalisierung von Cannabis stehen.
Quelle: Aposcope (2021)
52,1 % fanden, dass Cannabis mit Einschränkungen legalisiert werden sollte. Unter diese Einschränkungen können z. B. maximal erlaubte Höchstmengen, eine Altersbeschränkung oder die Apothekenpflicht fallen.
Weitere 7,2 % sprachen sich sogar für eine Abgabe ohne Einschränkungen aus. 38 % waren gegen eine Legalisierung von Cannabis.
Fast die Hälfte der deutschen Schüler finden Cannabis leicht erhältlich.
Schüler sind die Haupt-Zielgruppe der Drogenprävention. Sie sollen durch Cannabis-Gesetze geschützt werden – es ist also interessant, ob diese Gesetze auch greifen.
Eine Umfrage aus dem Jahr 2019 zeigte: 42 % der Schüler empfanden Cannabis als leicht erhältlich. In den Niederlanden waren es 51 %, und in Portugal 25 %.
Besonders interessant ist der Vergleich zu einer illegalen Substanz wie Amphetamin: 14 % der deutschen Schüler bejahten, dass es leicht ist, an Amphetamin zu kommen. In den Niederlanden waren es 13 %, in Portugal nur 8 %.
Quelle: ESPAD & EMCDDA (2020)
Nur 10,39 % würden Cannabis selbst anbauen.
Wir haben eine Umfrage in Auftrag gegeben, um die Meinung der Deutschen zum Cannabis-Anbau herauszufinden.
Das Ergebnis: Nur 10,39 % der Befragten waren sich sicher, Cannabis anbauen zu wollen, wenn es legal wäre. Von diesen 10,39 % wiederum waren die 25–35-Jährigen mit 17,50 % am ehesten dazu geneigt, Cannabis anzubauen. Bei den Befragten im Alter von 66–76 waren es nur 6,12 %.
Auch scheint das Interesse bei den Männern geringfügig (2 %) höher zu sein als bei den Frauen.
Quelle: Eigene Marktforschung
Umgekehrt zeigte sich: Mehr als die Hälfte der Befragten sind dem Anbau gegenüber negativ eingestellt. 33,43 % stimmen klar dagegen, und 25,29% können es sich eher nicht vorstellen.
Wir haben nun viele Meinungen der Bevölkerung gehört. Doch nicht immer beruhen diese auf fundiertem Fachwissen. Darum die Frage: Was kann uns die Wissenschaft zur Gefährlichkeit von Cannabis sagen?
Zwei Fakten scheinen sich herauszukristallisieren:
Alkohol macht fast doppelt so häufig abhängig wie Alkohol.
Die Gefahr einer Abhängigkeit besteht bei jeder Droge. Vergleicht man Cannabis jedoch mit frei erhältlichem Alkohol, zeigt sich: Die Chance, von Alkohol abhängig zu werden, beträgt 15 %. Bei Cannabis sind es lediglich 9 %. Zu diesem Ergebnis kam eine über 20 Jahre durchgeführte Langzeitstudie von Professor Wayne Hall.
Quelle: Hall (2014)
Alkohol ist 14 x häufiger der Behandlungsgrund als Cannabis
2020 waren 17.567 Personen wegen Cannabis in Behandlung. Demgegenüber standen 244.325 Personen, die wegen Alkohol in Behandlung waren – also ganze 14-mal so viele! Natürlich muss man berücksichtigen, dass Alkohol von viel mehr Menschen konsumiert wird. Trotzdem gilt: Eine simple Sicht wie „Alkohol gut, Cannabis schlecht“ lässt sich mit den Statistiken nicht belegen.
Quelle: Deutscher Bundestag (2022)
Ob du die Legalisierung 2024 nutzen möchtest, um Cannabis anzubauen – das musst du selbst entscheiden. Fakt ist: Du wärst zwar in der Minderheit, könntest jedoch problemlos genug Cannabis für den eigenen Gebrauch herstellen.
Auch abseits der Legalisierung gibt es Gründe, die für den Anbau sprechen. Damit nämlich lassen sich Gefahren durch gestrecktes, chemisch aufbereitetes Cannabis vermeiden. Außerdem fließt weniger Geld in die Taschen krimineller Drogenbanden.
Doch ist der Konsum von Cannabis eine gute Idee? Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Ja, Cannabis kann abhängig machen und psychische Schäden verursachen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieses Risiko jedoch relativ gering – geringer als bei Alkohol. Es scheint also wenig gegen einen verantwortungsbewussten, maßvollen Konsum zu sprechen – auch mit Cannabis Marke Eigenanbau!
Bundeskriminalamt (2018): Anzahl sichergestellter Cannabisplantagen in Deutschland nach Art in den Jahren 2009 bis 2017. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/187666/umfrage/illegale-cannabisplantagen-in-deutschland-nach-art/ (Zugriff am 31.10.2023)
Haucap,J (2021): Fiskalische Auswirkungen einer Cannabislegalisierung in Deutschland: Ein Update. https://www.dice.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Wirtschaftswissenschaftliche_Fakultaet/DICE/Bilder/Nachrichten_und_Meldungen/Fiskalische_Effekte_Cannabislegalisierung_final.pdf (Zugriff am 02.11.2023).
Rauschert, C. et al. (2021): The use of psychoactive substances in Germany — findings from the Epidemiological Survey of Substance Abuse 2021. In: Deutsches Ärzteblatt Int 2022; Jg. 119, S. 527–534. https://www.aerzteblatt.de/archiv/226329/Konsum-psychoaktiver-Substanzen-in-Deutschland
Olderback, S. et al. (2023): Ergebnisse der Deutschen Stichprobe der Europäischen Online Drogenstudie (EWSD). IFT Institut für Therapieforschung. https://www.esa-survey.de/fileadmin/user_upload/esa_startseite/EWSDCan-Bericht_deskriptiveDaten_2023-03-16-DE_publ.pdf (Zugriff am 02.11.2023).
CANNABISfakten.de: Streckmittel, Pestizide, chemische Drogen. Gesundheitsrisiko Schwarzmarkt. https://cannabisfakten.de/strafverfolgung#panscherei (Zugriff am 02.11.2023).
Deutscher Hanfverband: Streckmittel in Marihuana - Wie man sie erkennt und welche Risiken von ihnen ausgehen. https://hanfverband.de/inhalte/streckmittel-in-marihuana-wie-man-sie-erkennt-und-welche-risiken-von-ihnen-ausgehen (Zugriff am 02.11.2023).
Statista & YouGov (2022): Gleiches Recht für alle Drogen und Genussmittel? In: Statista (Zugriff am 31. Oktober 2023). https://de.statista.com/infografik/27665/anteil-der-befragten-die-cannabis-wie-folgt-bewerten/ (Zugriff am 02.11.2023).
Nutt, DJ et al. (2010): Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis. In: The Lancet, Jg. 376, Nr. 9752, S. 1558–1565.
ZDF Politbarometer (2023): Die Bundesregierung will den Besitz und Verbrauch geringer Mengen Cannabis legalisieren. Finden Sie diesen Gesetzesentwurf richtig oder falsch? https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1379777/umfrage/umfrage-zum-cannabis-gesetz/ (Zugriff am 31.10.2023).
Infratest dimap & Deutscher Hanfverband (2022): Umfrage zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis in Deutschland in den Jahren 2014 bis 2022. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1280064/umfrage/umfrage-zur-cannabislegalisierung-in-deutschland/ (Zugriff am 31.10.2023).
Aposcope (2021): Apothekenumfrage: Sollte Cannabis in Deutschland legalisiert werden? https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1253324/umfrage/apothekenumfrage-zur-legalisierung-von-cannabis/ (Zugriff am 31.10.2023).
ESPAD & EMCDDA (2020): Würdest du sagen, dass Drogen in deinem Land einfach erhältlich sind? https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1279793/umfrage/wahrgenommene-erhaeltlichkeit-von-drogen-unter-schueler-innen-ausgewaehlter-laender/ (Zugriff am 31.10.2023).
Deutscher Bundestag (2022): Gesundheitliche Gefahren des Konsums von Cannabis und
anderen Drogen. Statistische Daten und Darstellung ausgewählter Studien. https://www.bundestag.de/resource/blob/919128/de9797203ab7fbcf6b895d79af112694/WD-9-050-22-pdf-data.pdf (Zugriff am 01.11.2023).
Hall, Wayne (2014): What has research over the past two decades revealed about the adverse health effects of recreational cannabis use? In: Addiction, Jg. 110, Nr. 1, S. 19–35. What has research over the past two decades revealed about the adverse health effects of recreational cannabis use? - Hall - 2015 - Addiction - Wiley Online Library
Die Welt wird unaufhaltsam wärmer. Jahr für Jahr brechen neue Hitzerekorde und auch unsere Gärten leiden sichtlich unter der zunehmenden Trockenheit. Braune Blätter, wo bunte Blüten sein sollten, und das bereits im Juni. Die Dürre macht selbst den Sonnenanbetern im heimischen Pflanzenbeet zu schaffen und ein Ende ist nicht in Sicht. Eine 2022 veröffentlichte Studie des „World Weather Attribution“ kommt zu dem Schluss, dass die nördliche Hemisphäre alle 20 Jahre mit schweren Dürren rechnen muss.
Doch was bedeutet all das für deinen Garten? Es bedeutet erst einmal, dass ein Umdenken stattfinden muss und du dich dem Problem der Trockenheit durch ein wachsendes Naturbewusstsein und eine Prise Kreativität annehmen solltest. Denn wer heute seinen Garten trockenresistent umbaut, kann sich nicht nur auch in Dürremonaten an leuchtendem Grün erfreuen, sondern auch seinen tierischen Gartenbewohnern ein sicheres und lebenswertes zu Hause bieten.
Wenn du bei trockenheitsresistenten Gärten zuallererst an die allseits bekannten und zurecht verschmähten Steinwüsten denkst, kannst du aufatmen: Damit haben trockenheitsresistente Gärten nur am Rande zu tun (denn Steine können durchaus ein sinnvolles Element dieser Gartenform sein, sollten den Garten aber nicht dominieren).
Trockenheitsresistente Gärten werden in Fachkreisen auch als xerophile Gärten bezeichnet. Das bedeutet, dass ihr Sinn und Zweck in erster Linie darin besteht, einen minimalen Wasserbedarf aufzuweisen.
Trockenresistente Gärten setzen auf Pflanzen, die natürlicherweise an trockene und aride Gebiete der Erde angepasst sind und damit auch für mittel- und nordeuropäische Gärten an Attraktivität zunehmen.
Der Zweck einer solchen Gartenform besteht also nicht nur in der maritimen Ästhetik. Durch die bewusste Auswahl von Pflanzen, die Hitze und Trockenheit tolerieren können, bieten diese eine Chance, den Wasserverbrauch im Garten zu reduzieren und dabei einen vitalen, bunten und facettenreichen Außenraum zu schaffen, in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen.
Trockenheitsresistente Gärten haben vielfach ein schlechtes Image, denkt man zuallererst an leblose Steinwüsten mit zwei Alibi-Bäumchen darin, anstatt an mediterrane, blütenreiche Gärten, in denen sich das bunte Leben nur so tummelt. Denn ein trockenheitsresistenter Garten muss keinesfalls eine lebensfeindliche, minimalistische Wüstenlandschaft sein.
Ein Garten, in den sich keine Biene verirrt, ist kein wirklicher Garten. Trockenheitsresistente Gärten stehen oft unter dem Verdacht, lebensfeindlich zu sein und Insekten keinen Lebensraum bieten zu können. Wie steht es also um trockenheitsresistente Gärten und die Insektenfreundlichkeit?
Zuallererst kommt es auf die Pflanzenauswahl an. Heimische Pflanzenarten haben hier die Nase vorn, daran ist nicht zu rütteln. Heimische Pflanzenarten können von den meisten Generalisten und Spezialisten der Insektenwelt verwertet werden und sichern so ein Stück Artenvielfalt in unseren Gärten. Und auch heimische Pflanzen können trockenheitsresistent sein. Das eine schließt das andere nicht aus.
Doch auch ein exotischer Snack kann helfen, den kleinen Garten Besuchern das Überleben zu sichern. Eine Studie von 2020 kam zu dem Schluss, dass zumindest die Generalisten im Insektenreich exotische Pflanzen ähnlich oft oder mitunter öfter anvisierten, als heimische Pflanzenarten. Nur für Spezialisten stimmt auch weiterhin, dass diese heimische Pflanzen brauchen und exotische Pflanzen nicht verwerten können.
Ob und inwieweit ein trockenheitsresistenter Garten also insektenfreundlich ist, hat, wie bei allen anderen Gärten auch, mit der Pflanzenauswahl zu tun. Ein trockenheitsresistenter Garten kann ebenso Bienenbuffet sein, wie ein Garten mit Wasser liebenden Pflanzen.
Ein trockenheitsresistenter Garten kann in allen Formen, Farben und Facetten daherkommen. Trockenheitsresistent bedeutet nicht, dass die Pflanzen aus dem fernen Asien oder der afrikanischen Savanne stammen müssen. Auch heimische Pflanzen können durchaus das Attribut der Trockenheitsresistenz aufweisen.
Vielleicht sind in deinem Garten bereits heute Pflanzen trockenheitsresistent, ohne dass du davon weißt (das wird sich mit der Lektüre dieses Textes hoffentlich ändern!). Hast du zum Beispiel Fetthenne in deinem Garten, wächst bereits ein Paradebeispiel für eine heimische, trockenheitsresistente Pflanze genau vor deiner Nase.
Ein weiteres weit verbreitetes Vorurteil über trockenheitsresistente Gärten ist die Annahme, dass sie wie leblose Steinwüsten aussehen. Die Idee, dass trockenheitsresistente Gärten aus endlosen Steinbeeten oder Kiesflächen bestehen, ist aber nicht korrekt. Tatsächlich sind trockenheitsresistente Gärten nämlich überaus facettenreich und bieten eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten.
In einem trockenheitsresistenten Garten kommt es auf die clevere Kombination von Pflanzen, Steinen und anderen Elementen an. Statt endloser Steinwüsten sehen wir oft wunderbar platzierte Steine, die als Akzente dienen und den Pflanzen einen interessanten Rahmen bieten. Diese Steine speichern die Wärme und strahlen sie nachts ab, was das Wachstum der Pflanzen fördern kann.
Auch farbenfrohe Blumen und bodendeckende Pflanzen wie Sedum sind in trockenheitsresistenten Gärten weit verbreitet. Pflanzen wie Lavendel, Staudensonnenblumen oder Präriekerzen blühen in leuchtenden Farben und ziehen Bienen und andere Insekten an.
Trockenheitsresistente Gärten bieten zahlreiche ästhetische und funktionelle Vorteile, wodurch sie nicht nur in Zeiten von zunehmender Trockenheit und Dürre eine tolle Alternative zu traditionellen Gärten darstellen.
Einer der besonderen Vorteile trockenheitsresistenter Gärten ist ihre bemerkenswerte Dürretoleranz. Diese Gärten sind wahre Champions, wenn es darum geht, den kostbaren Ressourcenverbrauch zu minimieren und dabei eine blühende Umgebung zu schaffen.
Trockenheitsresistente Pflanzen haben sich im Laufe der Evolution Strategien entwickelt, um mit wenig Wasser auszukommen. Ihre Anpassungen reichen von tiefen Wurzelsystemen, die Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen können, bis hin zu wachsartigen Blättern, die Wasserverlust durch Verdunstung reduzieren.
In Zeiten von Wasserknappheit und steigenden Temperaturen sind solche Pflanzen wertvolle Partner, die den Gartenpflege Aufwand minimieren und dennoch ein farbenfrohes, lebendiges Ambiente schaffen.
Darüber hinaus sind trockenheitsresistente Pflanzen nicht nur widerstandsfähig gegenüber Dürre, sondern auch gegenüber unvorhersehbaren klimatischen Schwankungen. Sie trotzen nicht nur intensiver Sonneneinstrahlung, sondern überstehen auch Phasen mit wenig oder keinem Regen. Dies trägt zur Stabilität und Langlebigkeit des Gartens bei und mindert die Auswirkungen von Extremwetterereignissen.
Einer der bemerkenswertesten Vorteile trockenheitsresistenter Gärten liegt in ihrem geringen Pflegeaufwand. Wenn du kein Fan von stundenlangem Jäten, Rasenmähen und endlosem Gießen bist, dann könnte ein trockenheitsresistenter Garten genau das Richtige für dich sein.
Die Palette der Pflanzen, die in trockenheitsresistenten Gärten gedeihen können, reicht von robusten Sukkulenten und saftigen Kakteen bis hin zu zierlichen Gräsern und farbenfrohen Stauden. Die Vielfalt der Formen, Farben und Texturen ermöglicht es, ein harmonisches und visuell ansprechendes Arrangement zu schaffen, das das Auge erfreut und die Sinne anspricht.
Die ästhetische Vielfalt trockenheitsresistenter Gärten reicht von minimalistischen Steingärten bis hin zu üppigen Blumenbeeten, die von vielfältigen Pflanzenarten belebt werden. Diese Gärten laden dazu ein, kreativ zu werden, neue Kombinationen zu erkunden und den Garten nach den persönlichen Vorlieben zu gestalten. Die Wahl der Pflanzen kann dazu führen, dass dein Garten zu einer lebendigen Leinwand wird, auf der die Natur ihre eigene Schönheit entfaltet.
Trockenheitsresistente Gärten sind somit nicht nur praktisch und umweltbewusst, sondern bieten auch die Möglichkeit, eine ästhetische Vision zum Leben zu erwecken. Sie zeigen, dass Anpassungsfähigkeit und Eleganz Hand in Hand gehen können und laden dazu ein, die grenzenlose Schönheit der natürlichen Welt in deinem eigenen Garten zu erleben.
Trockenheitsresistente Gärten haben zweifellos ihre Vorteile, doch wo Licht ist, da ist auch Schatten, der bei aller Euphorie nicht unbeachtet bleiben soll.
Ein bedeutender Nachteil ist die Tatsache, dass viele trockenresistente Pflanzen nicht heimisch sind und oft aus anderen Ländern importiert werden müssen.
Der Export und die Einführung nicht-einheimischer Pflanzenarten können ökologische Auswirkungen haben. Diese Pflanzen können potenziell invasiv werden und in der Lage sein, sich außerhalb der kontrollierten Umgebung des Gartens auszubreiten. Sie könnten einheimische Arten verdrängen und das natürliche Gleichgewicht stören. Dies kann wiederum negative Folgen für die heimische Tier- und Insektenwelt haben, die oft an bestimmte einheimische Pflanzenarten angepasst ist.
Darüber hinaus kann der Transport von Pflanzen aus weit entfernten Orten zu ökologischen Problemen wie Energieverbrauch, CO2-Emissionen und ökologischem Fußabdruck führen. Der Versuch, einen trockenheitsresistenten Garten zu etablieren, könnte in gewisser Weise im Widerspruch zu den Zielen des nachhaltigen Gartenbaus stehen, wenn der Import und die Pflege nicht-einheimischer Pflanzenressourcen übermäßige Ressourcen erfordern.
Ein wesentlicher Nachteil trockenheitsresistenter Gärten liegt in der Beschränkung der Pflanzenauswahl. Während diese Gärten zweifellos ihre eigenen ästhetischen Reize haben, kann die Notwendigkeit, Pflanzen zu wählen, die gut mit geringen Wasserressourcen umgehen können, zu einer Einschränkung der Vielfalt führen.
Die Beschränkung der Pflanzenauswahl kann bedeuten, dass du auf bestimmte Arten verzichten musst, die für die lokale Tierwelt von Bedeutung sind. Bestimmte einheimische Pflanzenarten könnten als Nahrungsquelle oder Lebensraum für heimische Insekten, Vögel und andere Tiere dienen. Durch die Fokussierung auf trockenresistente Pflanzen könnten solche ökologisch wertvollen Interaktionen eingeschränkt werden.
Ein weiterer Nachteil von trockenheitsresistenten Gärten ist der, dass sie zwar an sehr trockenen Orten wunderbar wachsen und Dürren überstehen, doch auch in den nächsten Jahren wird im Herbst nasskalte Atlantikluft über die Nordsee nach Deutschland strömen und das klassische Herbstwetter im Schlepptau haben. Daran ändert auch der Klimawandel vorerst nichts.
In diesen kalten und nassen Jahreszeiten, könnten trockenheitsresistente Pflanzen Probleme bekommen. Diese lieben die Trockenheit und knochentrockene Böden und könnten in feuchteren Böden und unter kühl-feuchtem Klima leiden. Dies könnte zu einem verminderten Wachstum und Blütenreichtum oder zu Schäden an den Pflanzen führen. Fließt das herbstliche Regenwasser nicht ausreichend schnell ab, droht bei den wasser-sensiblen Pflanzen schnell Wurzelfäule.
Eine Lösung für dieses Problem könnte auch hier darin bestehen, trockenheitsresistente Pflanzen mit Arten zu kombinieren, die mit dem heimischen Klima besser zurechtkommen. Eine clevere Auswahl von Pflanzen, die sowohl den Trockenstress als auch die unterschiedlichen Jahreszeiten in Mittel- und Nordeuropa überstehen können, kann dazu verhelfen, die Herausforderungen der klimatischen Vielfalt besser zu bewältigen.
Trockenresistente Gärten kommen in allen Formen und Farben daher und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ästhetik und Funktionalität voneinander. Die Klassiker unter den trockenheitsresistenten Gärten sind:
Steingärten sind eine kunstvolle Art von trockenresistenten Gärten, die sich auf die Verwendung von Steinen und kiesartigen Substraten konzentrieren. Diese Gärten ahmen natürliche Berglandschaften nach und sind ideal für Pflanzen, die in rauen Bedingungen wachsen. Die Steine speichern Wärme, erhöhen die Drainage und schaffen Mikroklimata, die es Pflanzen ermöglichen, zu überleben. In den Zwischenräumen der Steine werden oft Sukkulenten, alpine Pflanzen und andere widerstandsfähige Gewächse gepflanzt. Steingärten können eine erhabene und rustikale Ästhetik bieten, die den Eindruck von Berglandschaften vermittelt.
Die mediterranen Gärten sind von den sonnenverwöhnten Küstengebieten des Mittelmeerraums inspiriert. Diese Gärten zeichnen sich durch eine Vielzahl von Pflanzen aus, die an trockene Bedingungen angepasst sind. Charakteristische Pflanzen sind Olivenbäume, Lavendel, Rosmarin, Zypressen und Agaven. Die Pflanzen werden oft in Kombination mit Kies oder Steinplatten verwendet, um das mediterrane Flair zu betonen. Terrakotta-Töpfe und Steinmauern sind ebenfalls häufige Elemente in diesen Gärten. Mediterrane Gärten strahlen eine zeitlose Eleganz aus und vermitteln ein Gefühl von Ruhe und Entspannung.
Steppen- oder auch Präriegärten sind von den offenen Landschaften Nordamerikas inspiriert, in denen Trockenheit und extreme Temperaturen vorherrschen. Diese Gärten zeichnen sich durch eine Vielfalt von Gräsern und blühenden Stauden aus. Pflanzen wie Blauschwingelgras, Sonnenhut, Indianernessel und Schafgarbe sind typisch für diese Gärten. Die Pflanzen in Steppen- oder Präriegärten sind an eine geringe Wasserversorgung angepasst und bilden eine naturnahe Kulisse, die an weite Graslandschaften erinnert. Diese Gärten können eine wichtige Rolle im Erhalt von einheimischen Pflanzen und Bestäubern spielen.
Die Planung eines trockenheitsresistenten Gartens erfordert eine kluge Kombination von Standortwahl, Pflanzenauswahl und Naturverständnis. Durch die strategische Berücksichtigung dieser Faktoren kannst du einen Garten planen, der nicht nur die natürlichen Ressourcen effizient nutzt, sondern auch eine facettenreiche und ansprechende Landschaft schafft.
Die Planung eines trockenheitsresistenten Gartens erfordert sorgfältige Überlegungen, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen die besten Voraussetzungen haben, um zu gedeihen. Bei der Standortwahl und der Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit solltest du folgende Aspekte beachten:
Die Auswahl der richtigen trockenheitsresistenten Pflanzenarten ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Garten. Hier sind einige wichtige Überlegungen, die du bei der Auswahl dieser Pflanzenarten beachten solltest:
Die Rücksichtnahme auf die örtlichen Klimabedingungen ist von entscheidender Bedeutung, um einen erfolgreichen trockenheitsresistenten Garten zu gestalten. Hier sind einige wichtige Aspekte, die du dabei beachten solltest:
Die Schaffung eines Gartens, der sowohl ästhetisch ansprechend als auch ressourceneffizient ist, erfordert eine sorgfältige Planung und bewusste Entscheidungen. Viele Aspekte, von der Pflanzenauswahl bis zur Nutzung von Steinen und Mulch, beeinflussen das Ergebnis. In diesem Zusammenhang erkunden wir die Kunst der Gestaltung von Gärten, die sich der Trockenheit anpassen können, ohne dabei auf visuellen Reiz zu verzichten.
Ob du dich für einen mediterranen oder einen Garten mit Stein- oder Grasfokus entscheidest, in allen Fällen musst du den Boden deines trockenresistenten Gartens vorbereiten. Hierfür solltest du diese Punkte beachten:
Die Anordnung von Pflanzenbeeten in einem trockenheitsresistenten Garten erfordert eine sorgfältige Planung, um die Wasserressourcen optimal zu nutzen und ein ästhetisch ansprechendes Layout zu schaffen.
Bei der Gestaltung ist es ratsam, Pflanzen mit ähnlichen Wasserbedürfnissen zu gruppieren.
Pflanzen, die höhere Wasseransprüche haben, können näher am Wasserversorgungspunkt platziert werden, während diejenigen, die mit weniger auskommen, weiter entfernt angeordnet werden können. Diese gezielte Anordnung minimiert den Wasserverbrauch und fördert die Gesundheit der Pflanzen.
Die Berücksichtigung der Höhe, des Wachstumsverhaltens und der Lichtansprüche der Pflanzen ist ebenfalls entscheidend. Große Pflanzen sollten so platziert werden, dass sie keine kleineren Pflanzen im Schatten halten und ihnen Wasser entziehen.
Indem du Pflanzen mit ähnlichen Sonnenanforderungen nebeneinander pflanzt, vermeidest du Über- oder Unterbelichtung, die die Wasserregulation der Pflanzen beeinflussen könnte. Die Anordnung von Beeten in windgeschützten Bereichen kann auch dazu beitragen, Wasserverluste durch Verdunstung zu minimieren und das Wachstum der Pflanzen zu fördern.
Schließlich sollte die Gestaltung der Beete den natürlichen Geländeverlauf berücksichtigen, um die Wasserableitung zu optimieren. An erhöhten Stellen gepflanzte Beete fördern den Wasserablauf und verhindern Staunässe, während niedrigere Bereiche das Regenwasser sammeln können. Diese intelligente Anordnung unterstützt die Wassereffizienz im Garten und trägt zur Schaffung eines vielfältigen, ansprechenden, trockenheitsresistenten Gartenlayouts bei.
Neben Pflanzen spielen Steine und Mulch eine wesentliche Rolle in trockenheitsresistenten Gärten, da sie sowohl die Ästhetik als auch die Effizienz der Wassernutzung verbessern.
Steine können vielseitig eingesetzt werden, um Struktur, Textur und visuelles Interesse in den Garten zu bringen. Große Steine können als markante Akzente platziert werden, während kleinere Steine zwischen Pflanzen als dekorative Elemente dienen und gleichzeitig den Boden abdecken, was den Feuchtigkeitsverlust reduziert. Sie speichern auch Wärme während des Tages und geben sie in der Nacht ab, was den Pflanzen zusätzlichen Schutz vor Kälte bietet.
Die Verwendung von Mulch in trockenheitsresistenten Gärten ist entscheidend, um Wasserverluste zu minimieren und den Boden zu schützen. Mulch bildet eine isolierende Schicht über dem Boden, die die Bodentemperatur stabilisiert und vor extremen Temperaturschwankungen schützt. Dies unterstützt die Pflanzen dabei, sich besser an die trockenen Bedingungen anzupassen.
Durch das Unterdrücken von Unkrautwuchs reduziert Mulch auch den Wettbewerb um Wasser und Nährstoffe, was den trockenheitsresistenten Pflanzen zugutekommt. Während Stroh, Holzhackschnitzel und Blätter beliebte Mulchmaterialien sind, sollten sie so platziert werden, dass ein angemessener Abstand zu den Pflanzenstängeln erhalten bleibt, um Fäulnis zu verhindern.
In trockenheitsresistenten Gärten arbeiten Steine und Mulch Hand in Hand, um eine ressourceneffiziente und ästhetisch ansprechende Umgebung zu schaffen. Während Steine die Landschaft strukturieren und visuelles Interesse hinzufügen, unterstützt Mulch die Erhaltung von Feuchtigkeit und den Schutz des Bodens, was zur Gesundheit und Vitalität der trockenheitsresistenten Pflanzen beiträgt.
Trockenresistente Gärten zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, mit begrenzter Wasserversorgung zu gedeihen, während sie gleichzeitig ästhetische und ökologische Vorteile bieten. Die Auswahl der richtigen Pflanzen spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines solchen Gartens. Hier sind einige der besten Optionen:
Sowohl Sukkulenten als auch Kakteen bieten nicht nur ästhetische Vielfalt, sondern auch ökologische Vorteile. Sie erfordern minimalen Wasserbedarf, was den Wasserverbrauch im Garten reduziert. Ihre Fähigkeit, Wasserspeicher zu sein, bedeutet, dass sie während trockener Perioden weniger häufig bewässert werden müssen. Zudem können sie in Steingärten, Blumenbeeten oder sogar in Töpfen kultiviert werden. Durch die Integration von Sukkulenten und Kakteen in den trockenheitsresistenten Garten kannst du nicht nur eine atemberaubende Landschaft schaffen, sondern auch zur Erhaltung der Umwelt beitragen, indem du Wasserressourcen effizient nutzt.
Sukkulenten: In Deutschland gedeihen viele Sukkulentenarten gut, wenn sie die richtigen Bedingungen haben. Agaven, Aloe Vera, Echeverien und Fetthennen sind nur einige Beispiele. Diese Pflanzen benötigen Sonneneinstrahlung, gut durchlässigen Boden und eine ausreichende Drainage. Sie speichern Wasser in ihren fleischigen Blättern, was ihnen ermöglicht, längere Trockenperioden zu überstehen. In der warmen Jahreszeit können sie sich in der Sonne entfalten und ihre einzigartigen Formen und Farben zur Schau stellen.
Kakteen: Obwohl Kakteen normalerweise mit Wüsten assoziiert werden, können sie auch in deutschen Gärten gedeihen. Kleine, winterharte Kakteenarten wie Opuntia humifusa sind robust und können den kälteren Temperaturen standhalten. Kakteen benötigen eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden, und bevorzugen sonnige Standorte. Ihre stacheligen äußeren Merkmale dienen nicht nur als Schutz vor Fressfeinden, sondern verleihen dem Garten auch eine einzigartige Textur.
Diese drei Pflanzen sind großartige Beispiele dafür, wie Sukkulenten und Kakteen in deutschen Gärten erfolgreich eingesetzt werden können. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch äußerst anpassungsfähig an die Bedingungen in Deutschland und tragen dazu bei, einen attraktiven und ressourceneffizienten trockenheitsresistenten Garten zu gestalten:
Hauswurz (Sempervivum): Robuste Schönheit
Hauswurz bildet dichte Rosetten aus fleischigen Blättern in verschiedenen Grüntönen, die oft mit rötlichen Spitzen verziert sind. Während der Blütezeit schießen farbenfrohe Blütenstängel hervor. Hauswurz ist in Europa und den Gebirgen beheimatet. Die Anpassungsfähigkeit dieser Pflanze hat zu zahlreichen Sorten und Variationen geführt.
Dank ihrer Wasserspeicherfähigkeit in den Blättern ist Hauswurz äußerst trockenheitsresistent. Sie kann längere Trockenperioden überstehen, was sie für Gärten in Deutschland, besonders in wärmeren Regionen, ideal macht.
Hauswurz ist perfekt für Steingärten, Töpfe oder sogar in Mauerspalten. Sie vermehrt sich leicht und bildet zauberhafte Muster und Farbvariationen.
Opuntia humifusa (Erdfeige): Das Wüstenjuwel
Diese kleinere, winterharte Opuntienart hat flache, ovalförmige Glieder mit winzigen, stacheligen Haaren. Im Sommer blühen sie mit leuchtend gelben Blüten. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, ist die Erdfeige eine widerstandsfähige Kakteenart, die sich gut an das deutsche Klima anpassen kann.
Die Erdfeige ist extrem trockenheitsresistent und benötigt nur selten Wasser. Sie kann hervorragend längere Trockenperioden überstehen. Erdfeigen sind großartig für den Eingangsbereich oder als Blickfang im Garten. Sie sind perfekte Beispiele dafür, wie Kakteen in deutschen Gärten eingesetzt werden können.
Echeveria 'Duchess of Nuremberg' (Dickblatt): Elegante Sukkulente
Diese Echeveria-Sorte hat eine elegante Rosettenform mit zarten, pastellrosa Blättern, die in der Sonne eine leicht bläuliche Färbung annehmen. Obwohl Echeverien ursprünglich aus Mexiko stammen, können sie in Deutschland gut gedeihen, besonders wenn sie vor starkem Regen geschützt sind.
Echeveria-Sorten sind hervorragend an Trockenheit angepasst und benötigen wenig Wasser. Sie bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässigen Boden. Dickblatt eignet sich perfekt für Sukkulenten-Arrangements, Töpfe oder als Blickfang im Garten. Ihre zarte Farbe und elegante Form fügen sich gut in verschiedene Landschaftsstile ein.
weitere Kakteen und Sukkulenten für den Garten: Sempervivum (Hauswurz), Echeveria (Dickblatt), Sedum (Fetthenne), Opuntia (Kaktusfeige), Agave, Crassula (Dickblattgewächs), Aloe, Delosperma (Mittagsblume), Yucca (Palmlilie), Kalanchoe.
Mediterrane Pflanzen haben sich über Jahrhunderte hinweg an die herausfordernden klimatischen Bedingungen des Mittelmeerraums angepasst. Diese Region ist geprägt von heißen, sonnenverwöhnten Sommern und begrenzten Niederschlägen. Als Ergebnis haben mediterrane Pflanzen eine bemerkenswerte Hitze- und Trockentoleranz entwickelt, die sie zu wertvollen Akteuren in trockenheitsresistenten Gärten weltweit macht.
Darf es ein Hauch von Griechenland sein? Diese drei mediterranen Pflanzen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch perfekt für trockenheitsresistente Gärten in Deutschland geeignet. Ihre Anpassungsfähigkeit, ästhetische Schönheit und vielseitige Verwendung machen sie zu wertvollen Ergänzungen in einer ressourceneffizienten Gartenlandschaft.
Lavendel (Lavandula angustifolia): Beruhigend duftend
Lavendel ist bekannt für seine duftenden, schmalen Blätter und seine hübschen violetten Blütenähren, die nicht nur visuell ansprechend sind, sondern auch Bienen und Schmetterlinge anziehen. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, hat Lavendel aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in der Gartenarbeit weltweite Beliebtheit erlangt.
Lavendel ist äußerst trockenheitsresistent und gedeiht in warmen und sonnigen Klimazonen. Einmal etabliert, benötigt er nur wenig Bewässerung. Er eignet sich hervorragend für Blumenbeete, Randbepflanzungen oder als Duftquelle im Garten. Seine aromatischen Blätter und Blüten haben auch kulinarische und aromatherapeutische Anwendungen.
Olivenbaum (Olea europaea): Mediterrane Eleganz
Olivenbäume haben silbrig-grüne Blätter und charakteristische, knorrige Stämme. Ihre Früchte sind natürlich die begehrten Oliven. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, verkörpern Olivenbäume das mediterrane Flair und sind trotz der unterschiedlichen Klimabedingungen in Deutschland gut anzupflanzen.
Olivenbäume sind extrem trockenheitsresistent und können längere Trockenperioden überstehen, sobald sie etabliert sind. Einzeln als Blickfang oder in Gruppen gepflanzt, verleihen Olivenbäume dem Garten mediterrane Eleganz. Sie sind auch in großen Töpfen auf Terrassen oder Balkonen attraktiv.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Aromatische Gewürzpflanze
Rosmarin hat schmale, immergrüne Blätter und im Frühling bis Sommer zarte, blau-violette Blüten. Ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch, ist Rosmarin für seine vielfältigen kulinarischen, aromatischen und medizinischen Verwendungszwecke bekannt.
Rosmarin ist sehr trockenheitsresistent und benötigt wenig Wasser. Er gedeiht gut in sonnigen Standorten und gut durchlässigem Boden. Rosmarin eignet sich für Kräuterbeete, als Bodendecker oder sogar als niedrige Hecke. Sein Duft und sein Aussehen bringen mediterranes Flair in den Garten und die Küche.
Weitere mediterrane Pflanzen für den Garten: Lavandula angustifolia (Lavendel), Rosmarinus officinalis (Rosmarin), Olea europaea (Olivenbaum), Cupressus spp. (Zypressen), Thymus vulgaris (Thymian), Salvia officinalis (Salbei), Origanum vulgare (Oregano), Ficus carica (Feigenbaum), Laurus nobilis (Lorbeer), Agapanthus spp. (Agapanthus).
Auch manche einheimischen Pflanzen haben im Laufe der Zeit bemerkenswerte Anpassungen entwickelt, um den spezifischen klimatischen Bedingungen standzuhalten, einschließlich Hitze, Trockenheit und unregelmäßiger Wasserversorgung. Ihre Fähigkeit, unter diesen Bedingungen zu gedeihen, macht sie zu wertvollen Ressourcen bei der Schaffung nachhaltiger und umweltfreundlicher Landschaften.
Diese heimischen Pflanzenarten sind hervorragende Beispiele dafür, wie lokale Pflanzen in trockenheitsresistenten Gärten verwendet werden können. Ihre Anpassungsfähigkeit an lokale Bedingungen macht sie zu wertvollen Ergänzungen, die nicht nur die Schönheit des Gartens bereichern, sondern auch dazu beitragen, die Artenvielfalt zu fördern und Wasserressourcen zu schonen.
Sand-Thymian (Thymus serpyllum): Duftender Bodendecker
Der Sand-Thymian ist ein niedrig wachsendes, mehrjähriges Kraut mit kleinen, duftenden Blättern und zarten, rosa bis violetten Blütenköpfen, die Bienen und Schmetterlinge anziehen. Der Sand-Thymian ist in Europa weit verbreitet, einschließlich Deutschland. Er ist an trockene und felsige Standorte angepasst.
Dank seiner Anpassung an natürliche Trockenstandorte ist der Sand-Thymian extrem trockenheitsresistent und benötigt nur wenig Wasser. Sand-Thymian eignet sich hervorragend als Bodendecker in sonnigen Beeten, auf Trockenmauern oder in Steinbeeten. Sein aromatischer Duft macht ihn auch für Kräutergärten attraktiv.
Silberblatt (Lamium maculatum): Silberne Pracht
Silberblatt ist eine mehrjährige Pflanze mit herzförmigen Blättern, die silbrig-weiß gemustert sind. Im Frühling bildet sie kleine lila Blüten aus. Silberblatt ist in Europa heimisch und kommt auch in Deutschland vor. Es gedeiht gut in lichten Wäldern und trockenen Graslandschaften.
Aufgrund seiner natürlichen Anpassungsfähigkeit ist Silberblatt relativ trockenheitsresistent, sobald es etabliert ist. Silberblatt kann als Bodendecker unter Bäumen oder in schattigen Bereichen dienen. Sein auffälliges Blattmuster verleiht dem Garten interessante Texturen.
Blutweiderich (Lythrum salicaria): Violettes Wunder
Der Blutweiderich ist eine aufrechte Staude mit kräftigen, schmalen Blättern und auffälligen, pinkfarbenen Blütenähren. Der Blutweiderich ist in feuchten Gebieten Europas, einschließlich Deutschland, heimisch. Obwohl er feuchte Standorte bevorzugt, kann er sich gut an trockenere Bedingungen anpassen.
Obwohl er natürlicherweise feuchte Lebensräume bewohnt, kann der Blutweiderich in trockeneren Regionen überleben, insbesondere wenn er in den richtigen Boden gepflanzt wird. Blutweiderich kann in feuchten Bereichen des Gartens platziert werden oder in Kombination mit anderen trockenheitsresistenten Pflanzen, um Abwechslung zu schaffen.
weitere heimische Pflanzen für den trockenheitsresistenten Garten: Achillea millefolium (Schafgarbe), Sedum spp. (Fetthenne), Echinacea purpurea (Sonnenhut), Festuca spp. (Schwingel), Calluna vulgaris (Besenheide), Knautia arvensis (Wiesenwitwenblume), Centaurea scabiosa (Skabiosen-Flockenblume), Geranium spp. (Storchschnabel), Armeria maritima (Grasnelke), Campanula spp. (Glockenblume).
Trockenresistente Gärten sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern erfordern auch spezifische Pflege, um ihre Schönheit und Funktionalität über die Zeit hinweg zu bewahren. Die richtige Bewässerung, Unkrautkontrolle und regelmäßige Wartung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihr trockenheitsresistenter Garten florierend und nachhaltig bleibt.
Die Bewässerung ist ein zentraler Aspekt bei der Pflege deines trockenheitsresistenten Gartens. Während diese Gärten aufgrund ihrer Pflanzenauswahl weniger Wasser benötigen, ist es dennoch wichtig, die richtige Bewässerungstechnik anzuwenden, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen optimal gedeihen. Hier sind einige ausführliche Bewässerungstechniken, die für Trockengärten empfohlen werden:
Die Aufrechterhaltung eines trockenheitsresistenten Gartens erfordert nicht nur eine effiziente Bewässerung, sondern auch die richtige Unkrautkontrolle und Schädlingsprävention. Diese beiden Aspekte sind entscheidend, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen in einer gesunden Umgebung gedeihen können, ohne von unerwünschtem Unkraut oder Schädlingen beeinträchtigt zu werden.
Unkrautkontrolle
Die Unkrautkontrolle ist von entscheidender Bedeutung in trockenheitsresistenten Gärten, da Unkraut das begrenzte Wasser und die Nährstoffe in der Erde für die gewünschten Pflanzen konkurrieren kann. Eine effektive Unkrautkontrolle trägt dazu bei, den Wasserbedarf zu reduzieren und den Garten gesund und lebendig zu erhalten.
Die Schädlingsprävention spielt eine wesentliche Rolle in trockenheitsresistenten Gärten, da Schädlinge die ohnehin begrenzten Ressourcen gefährden können. Effektive Schädlingsprävention trägt dazu bei, das Gleichgewicht im Garten zu bewahren und die Gesundheit der Pflanzen zu schützen, was wiederum die Wasser- und Pflegeanforderungen minimiert.
Die Kombination dieser Methoden zur Unkrautkontrolle und Schädlingsprävention kann dazu beitragen, dass dein trockenheitsresistenter Garten gesund bleibt und optimal wächst. Ein ausgewogenes ökologisches Gleichgewicht fördert nicht nur das Wohlbefinden deiner Pflanzen, sondern auch die Vielfalt von Nützlingen, die deinem Garten zugutekommen.
Die jährliche Wartung und Pflege sind entscheidend, um die Schönheit und Gesundheit deines trockenheitsresistenten Gartens zu erhalten. Während diese Gärten weniger intensive Pflege erfordern als traditionelle Gärten, gibt es dennoch einige wichtige Aufgaben, die du nicht vernachlässigen solltest. Im Frühjahr ist es ratsam, abgestorbene Pflanzenteile abzuschneiden und den Boden vorsichtig zu lockern, um die Drainage zu verbessern. Eine leichte Düngung mit einem ausgewogenen Dünger kann das Wachstum und die Blüte deiner Pflanzen fördern.
Die Ästhetik und das Design sind wesentliche Elemente bei der Gestaltung eines trockenheitsresistenten Gartens. Diese Gärten bieten nicht nur ökologische Vorteile und geringeren Pflegeaufwand, sondern können auch eine beeindruckende visuelle Wirkung erzielen. Die Kombination aus sorgfältig ausgewählten Pflanzen, kreativen Gestaltungselementen und einer durchdachten Anordnung kann einen trockenheitsresistenten Garten in eine atemberaubende Oase der Schönheit und Ruhe verwandeln.
Die Auswahl von Farben und Texturen spielt eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer ansprechenden Ästhetik in trockenheitsresistenten Gärten. Bei der Zusammenstellung deiner Pflanzen und Gestaltungselemente solltest du eine sorgfältige Balance zwischen verschiedenen Farbtönen und Texturen finden. Eine gut durchdachte Farbpalette kann die Stimmung deines Gartens beeinflussen und eine harmonische Atmosphäre schaffen.
Farben: Wähle Farben, die zu der natürlichen Umgebung passen und gleichzeitig Kontraste erzeugen. Warme Farben wie Rottöne, Orangen und Gelbtöne verleihen deinem Garten eine einladende und lebendige Ausstrahlung. Kühle Farben wie Blau und Violett wirken beruhigend und können verwendet werden, um visuelle Tiefe zu schaffen. Einzelne Farbtupfer in kräftigen Kontrastfarben können Akzente setzen und Aufmerksamkeit auf bestimmte Bereiche lenken.
Durch die geschickte Nutzung von Farbpaletten und Texturkontrasten kannst du einen trockenheitsresistenten Garten gestalten, der nicht nur visuell ansprechend ist, sondern auch die natürliche Schönheit der Pflanzen hervorhebt.
Strukturelemente wie Felsen und Kieswege tragen maßgeblich zur visuellen Gestaltung und Funktionalität eines trockenheitsresistenten Gartens bei. Sie verleihen dem Garten Charakter, schaffen klare Linien und bieten gleichzeitig praktische Vorteile. Hier sind einige Überlegungen zu Strukturelementen in trockenheitsresistenten Gärten:
Die Integration von Strukturelementen wie Felsen und Kieswegen erfordert eine sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass sie harmonisch in das Gesamtdesign des Gartens passen. Die richtige Platzierung und Auswahl von Materialien können dazu beitragen, das visuelle Interesse zu steigern und gleichzeitig die Funktionalität und Ästhetik deines trockenheitsresistenten Gartens zu optimieren.
Die Gestaltung eines trockenheitsresistenten Gartens bietet eine einzigartige Gelegenheit, Lebensräume für eine Vielzahl von Wildtieren zu schaffen. Indem du bestimmte Elemente in deinem Garten integrierst, kannst du Vögel, Insekten und andere Tiere anlocken und unterstützen. Hier sind einige Ansätze, um Lebensräume für Wildtiere in deinem Garten zu schaffen:
Indem du gezielt Lebensräume für Wildtiere in deinem trockenheitsresistenten Garten schaffst, trägst du nicht nur zum Schutz der Artenvielfalt bei, sondern erlebst auch die Freude, Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere in deinem Garten zu beobachten. Die Schaffung eines ausgewogenen ökologischen Gleichgewichts kann zu einer bereichernden Erfahrung werden und deinem Garten eine lebendige, natürliche Atmosphäre verleihen.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluss, einen trockenheitsresistenten Garten zu gestalten! Auch wenn du dich in diesem Bereich noch nicht auskennst, keine Sorge – der Einstieg ist einfacher, als es auf den ersten Blick erscheint. Denke daran, dass du nicht nur einen Garten anlegst, sondern eine wahre Oase der Nachhaltigkeit und Schönheit erschaffst. Hier sind einige ausführlichere Tipps, um dir bei deinen ersten Schritten behilflich zu sein:
Trockengärten tragen nicht nur zur Bewältigung von Wasserknappheit bei, sondern können auch eine wichtige Rolle im Artenschutz spielen. Diese Gärten bieten Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Tieren und Insekten, darunter einige bedrohte Arten. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen, dass dein trockenheitsresistenter Garten zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt:
Tipp 1: Kombiniere heimische Pflanzen mit mediterranen Schätzen:
Heimische Pflanzen sind optimal auf die Tier- und Insektenwelt in deinem Garten angepasst und haben in Sachen Artenschutz die Nase vorn. Doch die heimischste Pflanze nutzt den Tieren nichts, wenn sie Dürreperioden nicht übersteht und vertrocknet. Daher: Kombiniere heimische Pflanzen mit mediterranen Alternativen.
Lavendel, Salbei und Rosmarin können für heimische Insekten eine wichtige Nahrungsquelle in trockenen Sommern darstellen. Diese Pflanzen bieten nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch aromatische Blätter, die von Insekten als Nahrung oder zur Eiablage genutzt werden können. Durch die geschickte Kombination von einheimischen und mediterranen Pflanzen kannst du eine vielschichtige und nahrhafte Umgebung für die Tierwelt schaffen.
Tipp 2: Struktur schaffen:
Die Schaffung von Strukturelementen in deinem trockenheitsresistenten Garten ist der Schlüssel zur Förderung einer vielfältigen Tierpopulation. Natürliche Elemente wie Steinmauern, Totholzhaufen und Steinhaufen schaffen Mikrohabitate, die sich perfekt für Insekten, Vögel und Igel eignen.
Zwischen den Steinen finden Insekten Unterschlupf, schützen sich vor natürlichen Feinden und nutzen die wärmeisolierenden Eigenschaften der Steine, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Totholzhaufen und Steinhaufen bieten nicht nur Verstecke, sondern auch potenzielle Brutplätze für Insekten und Kleinsäuger wie Igel. Diese Elemente schaffen eine reichhaltige Struktur im Garten und fördern die Biodiversität.
Tipp 3: Wasser clever nutzen:
Die Bereitstellung von Wasserquellen ist von entscheidender Bedeutung, um die Tierwelt in deinem Garten zu unterstützen. Flache Wasserschalen bieten Insekten, Vögeln und Igel eine lebenswichtige Wasserquelle. Diese Schalen sollten flach sein, damit die Tiere sicher trinken können, ohne zu ertrinken. Die Positionierung von Wasserstellen an verschiedenen Stellen im Garten erhöht die Zugänglichkeit für unterschiedliche Tierarten.
Zusätzlich zu den Wasserschalen können flache Mulden im Boden angelegt werden, um temporäre Feuchtgebiete zu schaffen. Diese Feuchtgebiete sind besonders nach Regenfällen wichtig, da sie Insekten anziehen, die die feuchten Bedingungen nutzen, um sich zu vermehren und Nahrung zu finden.
Tipp 4: Bienenfreundliche Pflanzen:
Die Auswahl von Pflanzen, die reich an Nektar und Pollen sind, ist ein Schlüssel zur Anziehung von Bienen und anderen Bestäubern. Solche Pflanzen dienen nicht nur als Nahrungsquelle, sondern unterstützen auch die Fortpflanzung von Pflanzen durch die Bestäubung ihrer Blüten. Pflanzen wie Sonnenblumen, Fenchel und Katzenminze sind besonders beliebt bei Bienen.
Sie bieten nicht nur Nahrung, sondern haben auch farbenfrohe und duftende Blüten, die die Aufmerksamkeit der Insekten auf sich ziehen. Das Vorhandensein von bienenfreundlichen Pflanzen in deinem Garten fördert nicht nur die Bestäubung, sondern trägt auch zur Erhaltung der Insektenpopulation bei.
Tipp 5: Natürlicher Bodenbelag:
Der Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden sollte in einem trockenheitsresistenten Garten vermieden werden, um die Gesundheit des Ökosystems zu erhalten. Ein gesunder Boden ist der Schlüssel zur Unterstützung von Pflanzenwachstum und Tierleben.
Statt chemischer Substanzen kannst du organische Mulchmaterialien wie Rindenmulch oder Kies verwenden. Diese Mulchmaterialien dienen nicht nur dazu, den Boden vor Austrocknung zu schützen und Feuchtigkeit zu speichern, sondern sie bieten auch Lebensraum für Bodenorganismen, die den Boden fruchtbar halten. Ein fruchtbarer Boden unterstützt das Wachstum
In einer Welt, in der der Schutz unserer Umwelt und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen eine immer wichtigere Rolle spielen, bieten trockenheitsresistente Gärten nicht nur eine nachhaltige Lösung, sondern auch eine erstaunliche Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt der Natur zu feiern. Diese Gärten sind weit mehr als nur ein gestalterisches Statement – sie sind ein Manifest dafür, wie wir als Gärtnerinnen und Gärtner unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrnehmen können.
Ein trockenheitsresistenter Garten ist mehr als nur ein Garten – er ist ein Lebensraum, der uns lehrt, wie kostbar unsere natürlichen Ressourcen sind und wie wir sie verantwortungsbewusst nutzen können. Wenn wir uns der Herausforderung stellen, einen solchen Garten zu gestalten, öffnen wir eine Tür zu einer Welt der Kreativität, Nachhaltigkeit und Wertschätzung für die Schönheit der Natur.
Und so wird jeder Schritt, den wir in einem trockenheitsresistenten Garten tun, zu einem wunderbaren Schritt in Richtung einer grüneren und lebendigeren Zukunft.
Bei einer Umfrage haben 70% der befragten Stadtbewohner angegeben, dass sie sich ein Leben auf dem Land gut vorstellen könnten. Auf dem Land ist es ruhiger, die Luftqualität ist besser und im Sommer ist es kühler. Jetzt ist die Frage, wie man diese Vorteile auch in die Städte bringen kann.
Urban Gardening stärkt nicht nur die Gemeinschaft und schafft weitere Nahrungsmittel, sondern ist essentiell, um das Klima und die Luft in den Großstädten zu verbessern.
In diesem Artikel erkläre ich dir, was überhaupt die Problematik in den Städten ist und wie diese durch den Anbau von Grünflächen und Urban Gardening gelöst werden kann. Zum Abschluss gebe ich dir noch einmal ein paar Tipps, wie du selbst mit dazu beitragen kannst.
Unter dem Begriff “Urban Gardening" oder auf deutsch “Urbanes Gärtnern”, versteht man das Nutzen von städtischen Flächen zu gärtnerischen Zwecken. Dabei werden Gärten oder einzelne Pflanzen auf kleinstem Raum angelegt und gepflegt.
Urban Gardening ist ein Teil des Urban Green Space (Urbane Grünfläche). Damit sind alle bepflanzten Regionen in städtischer Umgebung gemeint.
Laut Messungen, liegen die 10 heißesten Jahre seit 1980 alle in den 2010er Jahren oder danach. Das heißt, die Welt wird immer wärmer, um mehr als 1,2 °C Oberflächentemperatur genauer gesagt.
Was man schon auf dem Land spürt, ist in den Städten nur noch extremer.
Beton kann etwas mehr als die Hälfte an Energie wie Wasser einspeichern (2.300 kJ/m³K), wodurch der Beton der Häuser und Straßen die Hitze der Sonne, wie ein thermischer Akku speichert. Bebaute Orte werden somit zu Wärmeinseln, in denen es bis zu 10°C wärmer sein kann als im ländlichen Umland.
Nicht nur der Beton, sondern auch die Gebäudegeometrie oder die Strahlungseigenschaften der Oberflächen an sich haben Einfluss darauf, wie warm es in einem Stadtteil werden kann.
Auch anthropogene (vom Mensch verursachte) Wärmefreisetzung und Emissionen, wie zum Beispiel Hausbrände, Industrie oder Verkehr, führen zu erhöhten Temperaturen.
Auf Grund von stark versiegelten Flächen, welche den Niederschlag nicht aufnehmen, sondern unterirdisch ableiten, kann zusätzlich keine Kühlung durch die Verdunstung des Wassers geleistet werden.
©Deutscher Wetterdienst (DWD): Städtische Wärmeinseln und deren Einflussfaktoren
https://www.stadtklimanatur.bayern.de/klimaanpassung/gruen_in_der_stadt/index.html
Diese Faktoren sind der Grund, dass es nicht nur tagsüber unerträglich in den Städten wird, sondern auch die Tropennächte immer mehr zunehmen. In einer Tropennacht fällt die Temperatur nicht unter 20°C, was dazu führt, dass sich der Körper beim Schlafen nicht ausreichend abkühlen kann und somit kaum Erholung bekommt. Gerade ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes in Berlin verdoppeln sich die Tropennächte bis 2100 von derzeit 5, auf 10 pro Jahr. Im Rekordsommer 2018 gab es sogar 22 solcher Nächte. Dazu soll die Durchschnittstemperatur um einige Grad ansteigen und sich auch die heißen Tage bis 2100 verfünffachen. Somit wäre das Klima in Berlin 2100 vergleichbar mit dem derzeitigen Klima im südfranzösischen Toulouse.
Aber nicht nur die Hitze, sondern auch die Luftverschmutzung ist eine Gefahr. Sie zählt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als das größte Umweltrisiko für die Gesundheit, an der pro Jahr schätzungsweise 7 Mio. Menschen sterben, davon 3,7 Mio. Todesfälle, hauptsächlich aufgrund von Feinstaub und CO2 Belastung in der Luft .
Diese Schadstoffe können zu Atemwegs - und Herz - Kreislauferkrankungen führen und gerade ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen sind dabei, wie bei der zunehmenden Hitze, besonders betroffen.
Um die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern, gibt die WHO einen Richtwert für die Feinstaubbelastung an. Dieser beträgt 5 μg/m³, wird aber nur bei 3% von 343 untersuchten europäischen Städten eingehalten. Die restlichen 97% liegen alle über dem Richtwert. Die Stadt mit der schlechtesten Luftverschmutzung 2022 ist Nowy Sacz in Polen mit 28,8 μg/m³.
Außerhalb von Europa verhält sich die Luftverschmutzung nicht besser. Im Jahr 2022 führte die Republik Tschad die Tabelle der größten Luftverschmutzung mit 89,7 μg/m³ an. Danach folgen Irak mit 80,1 μg/m³ und Pakistan mit 70,9 μg/m³.
Pflanzen dienen als Luftfilter und Auffrischer, egal ob sie in deinem Garten stehen, im Stadtpark oder einfach in der Umgebung wachsen. Sie ziehen Schadstoffe wie CO2 aus der Luft und geben gereinigten Sauerstoff wieder ab. Das ist aber nur einer der vielen Vorteile, die sie auf das Klima und die Luftqualität haben.
Laut einer empirischen Studie der Technischen Universität in München (TUM) kann schon ein Grünflächenanteil von 40% den Hitzestress im Sommer um die Hälfte reduzieren.
Das heißt also, jede Pflanze zählt und trägt ein Stück dazu bei, die Luftqualität zu verbessern.
Neben den schon genannten Vorteilen, kühlen Pflanzen ihre Umgebung ab, indem sie Wasserdampf durch die Spaltöffnungen der Blätter abgeben. Dieser Vorgang wird Transpiration genannt.
Durch Regenwasserspeicherung und anschließende Verdunstung wirken sie dem Versiegelungsgrad entgegen und verbessern somit die Luftqualität und kühlen die Umgebung ab.
Dachbegrünung alleine soll, laut einer Studie der Technischen Universität Dresden, schon 60% der Abflussmenge von Wasser verringern.
Gerade Bäume können aufgrund ihrer relativ großen Blattoberfläche Schadstoffe direkt aufnehmen oder an ihrer Oberfläche deponieren. Ihr Blätterdach spendet auch kühlenden Schatten und hält dabei die Strahlung, die auf den Boden trifft, um 40% ab.
Ein ausgewachsener Baum speichert im Jahr etwa 3500 kg CO2 und produziert im Gegenzug 4600 kg Sauerstoff. Zudem filtert er bei einer Blattdecke von 15.000 m² ein Volumen von 36.000 m³ Luft am Tag.
Man muss jedoch darauf achten, dass die Bäume die Luftzirkulation nicht behindern, da diese wichtig ist, um Schadstoffe abzutransportieren.
Pflanzen können bei den wärmespeichernden Betonwänden der Häuser Abhilfe schaffen. Durch Vertikalbegrünung können diese Flächen zur Verbesserung des Klimas genutzt werden.
Je nach Belaubungsdichte können Kletterpflanzen als Beispiel, ca. 80% der einfallenden Sonnenstrahlung von den Wandoberflächen abhalten.
Jetzt fragt man sich, mit den ganzen aufgeführten Vorteilen ist klar, dass es sinnvoll ist, mehr Grün in die Städte zu bringen. Warum sind die meisten Städte jedoch so kahl und grau?
In vielen Städten und Gemeinden werden immer mehr Projekte für den Ausbau von Grünflächen geplant und umgesetzt, jedoch herrscht meist ein großer Platzmangel. Mangel an Wohnraum und das Verständnis einer “kompakten Stadt” stehen dem Grün im Weg. Investoren verfolgen eher andere Ziele, denn auf Grünflächen wachsen kaum Renditen.
Um den Stadträten also unter die Arme zu greifen und den Prozess zu beschleunigen, kannst du als Bürger auch selbst Initiative ergreifen, um das Klima zu verbessern und deine Gesundheit zu schützen.
Mit jeder Pflanze und jeder Grünfläche, die du anlegst, trägst du ein Stück dazu bei, das Leben in der Stadt zu verbessern.
Mit einem kleinen Garten förderst du die Biodiversität in den Städten, womit du gleichzeitig auch einen Lebensraum für die kleineren Tierarten schaffst.
Etwas Grün in dein Leben zu bringen soll aber auch deiner seelischen Gesundheit gut tun.
735 Millionen Menschen hungern auf der Welt. Aufgrund von Kriegen, Klimawandel und damit einhergehenden Naturkatastrophen leiden nicht nur viele Menschen, sondern auch die Umwelt. Flächen, die vorher gut für die Landwirtschaft und den Anbau von Nahrung geeignet waren, sind jetzt ungeeignet oder werden durch weiteren Wohnraum für die immer mehr werdenden Menschen ersetzt.
Urban Gardening kann da Abhilfe schaffen. Durch den Anbau von Nahrung in städtischer Umgebung kann die Fläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden und somit auch mehr Nahrungsmittel produziert werden. Zudem kann jeder als Selbstversorger seine eigene Nahrung anbauen und muss sich nicht mehr auf die oft zu teuren Lebensmittel verlassen.
Zuallererst musst du wissen, wo du deinen Garten errichten möchtest. Auf deiner Fensterbank, auf deinem Balkon oder größer angelegt mit deinen Nachbarn in der Umgebung oder auf dem Dach?
Falls du einen größeren und gemeinschaftlichen Garten errichten möchtest, musst du dich zu den Regelungen in deiner Stadt oder Gemeinde informieren. Diese sind nämlich meist sehr unterschiedlich
Zudem musst du wissen, was du überhaupt anbauen möchtest. Falls du einfach nur etwas Grün in die Stadt bringen und dabei noch die Tiere unterstützen möchtest, macht es Sinn, zu Sträuchern oder Wildblumen zu greifen.
Falls du aber noch etwas Mehrwert für dich herausholen möchtest, kannst du auch Gemüse oder andere Nutzpflanzen anbauen. Gemüsesorten der jeweiligen Region und Saison eignen sich dabei am besten.
Klassiker für Selbstversorger sind Kartoffeln, Kohl, Möhren und Salate aller Art. Auch kleine Vitaminbomben wie Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren sind anbaubar. Als frische Unterstützung in der Küche kann man auch zu Tomaten, Paprika oder allerhand Kräuter greifen.
Beim Anbau von Nutzpflanzen ist wichtig zu beachten, dass du immer genug Abstand zu Straßen oder anderen Stellen hältst, an denen viele Schadstoffe in die Luft gelangen, damit diese davon nicht so stark betroffen sind. Das kann nämlich zu schadstoffbelasteten Ernten führen.
Auch solltest du darauf achten, deine Nutzpflanzen nicht in den vorhandenen, gewachsenen Boden, sondern immer in Kisten, Töpfen oder anderen separaten Behältern einzusetzen.
Zierpflanzen, wie Geranien oder Primeln eignen sich meistens eher weniger, da sie schwieriger in der Pflege und meist nur zur Deko sind.
Achte unbedingt immer darauf, dass alles, was du anpflanzt, auch genug Platz hat, um vernünftig zu gedeihen.
Pflanzen werden vertikal an einer Wand oder einer speziell dafür entworfenen Vorrichtung gepflanzt. Ein Beispiel dafür ist ein Pflanzturm.
Bewässerung: Bei kleinen Systemen reicht eine manuelle Bewässerung, bei großen Systemen wird jedoch ein Bewässerungssystem benötigt. Dabei läuft das Wasser in bestimmten Zyklen von oben nach unten durch die Wand.
Das klassische Hochbeet ist platzsparend und einfach zu pflegen. Auch hast du hier bis auf den Platz keine Einschränkungen darin, was du anbauen kannst. Der Aufbau ist unkompliziert und für jeden machbar.
Bewässerung: manuelle Bewässerung
https://www.weser-kurier.de/bremen/hochbeet-pflanzen-vom-hanseatenhof-werden-verschenkt-doc7e3zcuikfid59oybeez
Die pflegeleichteste Methode von allen. Hierbei wird ein großer Behälter, der mit einer Luftpumpe und einem Luftstein ausgestattet ist, mit Wasser gefüllt. In das Wasser werden dann Nährstoffe gegeben, die sich die Pflanzen sonst aus dem Boden ziehen würden. Dann musst du diese nur noch in ein Loch von einem schwimmbaren Untersatz stecken und dabei darauf achten, dass die Wurzel in das Wasser reicht.
Bewässerung: Nicht nötig, durch das Wasser werden die Pflanzen automatisch bewässert.
Hier ist nochmal ein ausführlicheres Tutorial zu diesem System: Deep Water Culture (DWC) Hydroponics System Tutorial
Um das Klima und die Luft in unseren Städten zu verbessern, aber auch den Menschen zu helfen, die unter Hunger leiden, stellt Urban Gardening eine enorm effektive Lösung dar.
Du hast somit nicht nur eine neue spaßige Freizeitbeschäftigung, sondern förderst gleichzeitig Artenvielfalt und stärkst das Gemeinschaftsgefühl.
Falls dich dieser Artikel überzeugt hat, selber mit dem Urban Gardening zu starten, dann lass es mich in den Kommentaren wissen. Um auch direkt anzufangen und keine Zeit zu verlieren, habe ich hier nochmal eine Anleitung zu einem Pflanzturm, den du direkt nachmachen kannst.
Gartenprojekt : Einen Pflanzturm/Erdbeersäule ganz einfach selber bauen aus einem KG Rohr
Beobachtete und künftig zu erwartende globale Klimaänderungen | Umweltbundesamt
Natürliche Quellen von Luftschadstoffen | Umweltbundesamt
https://www.umweltbundesamt.de/print/17790
Wetter der Zukunft: Städte werden immer heißer - Spektrum der Wissenschaft
Stadt - Land - Flucht / Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK
Vertikalbegrünungen als Element Grüner Infrastrukturen in Städten
Schutzgutbezogenes Leitbild Klima/Luft
Schon gewusst? Grünflächen kühlen Städte ab :: Pflanzenforschung.de
Deep Water Culture (DWC): What Is It And How To Get Started
Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Städtische Wärmeinsel
https://pure.mpg.de/rest/items/item_3182091/component/file_3373847/content
Die Länder mit der weltweit höchsten Luftverschmutzung im Jahr 2022 – PM2,5-Rangliste | IQAir
https://die-gruene-stadt.de/wp-content/uploads/2022/04/dgs-broschuere-gruenestaedte-2021-1.pdf
https://youtu.be/ORPZfHFRugk?si=iNaVs696hiRnzJVZ
https://www.mdpi.com/2077-0472/13/2/502
https://unipub.uni-graz.at//obvugrhs/content/titleinfo/1255770
Der Sommer steht vor der Tür und dein Garten benötigt dringend noch ein Glow-Up, aber dein Geldbeutel streikt? Kein Problem!
In diesem Artikel erfährst du:
Wissenswertes über das nachhaltige Gärtnern
Was du bei der Gartenplanung beachten solltest
Tipps und Tricks mit großer Wirkung
Wie du alten Gegenständen ein neues Leben schenkst
So kannst du deinen Traum von der neuen Gartengestaltung im Eigenheim erfüllen und den Sommer in vollen Zügen genießen, ohne deinen Geldbeutel zu belasten.
Lass uns am besten direkt loslegen, um keine Sonnenstunde mehr zu verpassen!
Wissenswertes über das nachhaltige Gärtnern
Bevor ich dir alle Tipps und Tricks für die neue Gartengestaltung verrate, kann ein bisschen Wissen zum nachhaltigen Gärtnern nicht schaden.
Denn durch das nachhaltige Gärtnern tun wir nicht nur a) der Umwelt etwas Gutes, sondern b) sparen wir auch, was unser Geldbeutel uns danken wird.
Ziel des nachhaltigen Gärtnerns ist es, unsere Natur zu schützen, Ressourcen zu schonen, Müll zu vermeiden und die regionale Artenvielfalt zu steigern – so erschaffst du dir zuhause dein kleines Ökosystem.
Beachte diese sieben Aspekte und du wirst einen nachhaltigen Garten erschaffen, der nicht nur für dich eine wahre Freude ist, sondern auch für deine Pflanzen und einheimischen Tiere.
1. Kauf von regionalen Produkten
Vermeidet man den Kauf von Produkten mit langen Transportwegen, verkleinert man automatisch seinen CO2-Fußabdruck und tut der ganzen Welt etwas Gutes. Informiere dich vor dem Kauf der Pflanzen oder anderen Produkten über den Produktionsstandort und wähle keine Optionen, bei denen die Ware verschifft oder gar geflogen wurde.
2. Erde ohne Torf
Kleiner Fakten-Check: Torf wird aus Hochmooren abgebaut, die doppelt so viel CO2 speichern und freisetzen, wie alle Wälder der Welt zusammen. Torfabbau ist dementsprechend klimaschädlich und belastet unser Ökosystem.
Also: Augen auf bei dem Kauf der Gartenerde! Auch Bio-Erde ist auch nicht immer gleich torffrei.
3. Nisthilfen
Mit Nisthilfen z.B. für Vögel, Schmetterlinge oder Insekten kann man einheimischen Tieren einen Schutz- und Rückzugsort bieten. Er schützt vor Wind, Wetter und Fressfeinden, was dem Erhalt der Population zugute kommt.
4. Verzicht auf den Einsatz von PestizidenBei Schädlingen sollte man besser auf natürliche Haushaltsmittel zurückgreifen. Immerhin möchte man ja auch über seine geernteten Kräuter kein Gift aufnehmen.
Wenn man einmal genau hinsieht, können wir eine hohe Zahl von Nützlingen ausmachen, die als natürliche Schädlingsbekämpfer arbeiten. Das sind z.B. Hummeln, Vögel, Regenwürmer oder Wildbienen. Als natürliches Spritzmittel kann beispielsweise Brennnesseljauche dienen, diese kannst du zudem kostenfrei herstellen.
5. Nutze die Kraft des „schwarzen Golds des Gärtners“
Das schwarze Gold des Gärtners ist der Humus, den man bei dem Prozess des Kompostierens gewinnt. Er besitzt einen besseren Nährstoffgehalt als die handelsüblichen Dünger.
6. Wasserressourcen sparen
Wusstest du, dass rund 2,2 Milliarden Menschen keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser haben und dass ca. 4,2 Milliarden Menschen keine sicheren Sanitäranlagen haben? Das sind mehr als 53 Prozent der Weltbevölkerung. Diese Daten gehen aus dem Weltwasserbericht 2021 hervor. Umso wichtiger ist es, dass wir verantwortungsvoll mit unserem Wasser umgehen.
Im Folgenden liste ich dir bei den Tipps der kostengünstigen Gartengestaltung fünf Möglichkeiten auf, wie du zuhause verantwortungsvoll mit Wasserressourcen umgehen kannst.
Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack:
1. Die perfekte Zeit für die Bewässerung
2. Kauf einer Regenwassertonne
3. Bodenvorbereitung für Regenwasser
4. Nudelwasser für Pflanzen?
5. Wassersparende Pflanzen
Dazu gleich mehr.
7. Andere mit der Begeisterung anstecken
Nachhaltiges Gärtnern bedeutet mit Herzblut dabei zu sein. Lässt man andere Menschen an seiner Euphorie teilhaben, ist die Chance hoch, dass auch andere Menschen ihren Garten nachhaltiger gestalten wollen.
Nach dem kleinen wissenschaftlichen Exkurs des nachhaltigen Gärtners starten wir in den praktischen Teil der Gartenplanung und den kostengünstigen Tipps für deine individuelle Gartengestaltung.
Planung
Gerade nach einem Umzug kann manchmal das Geld knapp sein und so muss in vielen Fällen der neue Garten erstmal etwas zurückstecken. Das Tolle ist – auch mit kleinem Budget kannst du aus deinem Garten ein Wohlfühlort entstehen lassen.
Wie das geht, zeige ich dir mit einfache Tipps und Tricks, denn die Planung ist das A und O bei der Gartengestaltung.
Investiere genügend Zeit, um verschiedene Materialien, Pflanzen usw. zu vergleichen.
Am besten notiert man seine Ideen und skizziert, wie der Garten gestaltet werden soll, um die Ressourcen effizient zu nutzen, Kosten zu kalkulieren und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Die fünf Schritte der Gartenplanung
1. Schritt: Zeichne dir einen Grundriss deines Gartens
2. Schritt: Wähle aus, in welchen Arealen Blumenbeete, eine Terrasse oder Wege platziert werden sollen
3. Schritt: Einkaufsliste schreiben – so hast du direkt alles zusammen und vergisst nichts
4. Schritt: Produkte vergleichen – Kauf abschließen
5. Schritt: praktischeUmsetzung!
Hier findest du ein Beispiel für die Erstellung deines Grundrisses:
Kleiner Tipp! Achte unbedingt auf die Himmelsrichtungen und die Sonneneinstrahlung, um die passenden Pflanzen für sonnendurchflutete oder schattige Bereiche zu kaufen. Hierfür kann man sich auch in einem Fachgeschäft beraten lassen.
Steht deine Planung? Dann geht’s jetzt weiter mit den 11 Tipps zur kostengünstigen Gartengestaltung.
11 Tipps zur kostengünstigen Gartengestaltung
In diesem Abschnitt verrate ich dir alle Tipps und Tricks, wie du deinen Garten kostengünstig gestalten kannst.
Tipp 1: Fangen wir mit der Pflanzenauswahl an:
Du möchtest Pflanzen anbauen, die robust, pflegeleicht und zudem mehrjährig blühen?
Im Folgenden liste ich dir einige regionale Staudenarten auf, mit denen du nachhaltig mehrere Jahre deinen Geldbeutel schonen kannst.
Stauden
Taglilie
Bergende
Elfenblume
Storchschnabel
Ruthenische Kugeldistel
Steppen-Salbei
Übrigens: Wusstest du, dass man in den Herbst- und Frühjahrsmonaten Stauden teilen kann?
Durch die Teilung kann man a) die Pflanze verjüngen, wodurch sie wieder mehr blüht und b) durch die Teilung die Staude vermehren. Durch den Vermehrungsprozess fallen dir keine weiteren Kosten für neue Stauden an. Hierbei dankt dir dein Geldbeutel.
Du benötigst allerdings etwas Geduld für den Vorgang.
Neben der kostengünstigen Pflanzenauswahl gibt es noch weitere Tipps, die du in deiner neuen Gartengestaltung mit einplanen solltest.
Tipp 2:So weit, so gut - aber wie schaffen wir es, dass unsere Pflanzen mehrjährig wachsen und gedeihen?
Die Pflege der Böden ist wichtig, denn diese ist für das gesunde Wachstum der Pflanzen verantwortlich.
Dafür betrachten wir die Bodenbeschaffenheit ein wenig näher. Es lässt sich insgesamt in drei Bereiche unterteilen:
1. Sandböden sind sehr lockere Böden
2. Lehm-/Sandböden sind krümelige und gut durchlüftete Böden
3. Lehmböden sind klebrige Böden und haben einen höheren Wasseranteil
Der ideale Gartenboden ist eine Mischung aus dem Lehm- und Sandboden, denn dieser ist ein gut durchlüfteter Boden, der zugleich ausreichend Wasser speichern kann.
Am besten unterstützt du die Böden durch regelmäßiges Auflockern der Erde, denn dies fördert das Einsickern von Wasser und Nährstoffen. Zusätzlich schützt eine Schicht Rindenmulch die Erde vor dem Austrocknen.
Ich habe dir eine kleine Anleitung zur Erstellung eigener Gartenerde erstellt, um dir die Supermarktkosten für Gartenerde, die zwischen 7€ bis 15€ (je nach Verwendungszweck) liegen, zu ersparen.
Du benötigst…
… Gartenerde, ca. 55% (diese kannst du ganz einfach aus deinem Garten nehmen)
… Grünschnitt-Kompost, ca. 35% (diesen kannst du aus Rasen- und Gehölzschnitt selber zusammenwischen, aber Achtung! Unbedingt locker schichten, um für genügend Belüftung zu sorgen)
… Lehm, ca. 10%
… Eimer
… ein großes Behältnis zum Mischen
Zuerst werden die drei „Zutaten“ vermischt, anschließend kannst du dein selbst ausgewähltes Saatgut verteilen.
Tipp 3: Du solltest lieber Samen statt Setzlinge verwenden. So kannst du eine höhere Anzahl an Pflanzen anbauen und zugleich Geld sparen.
Beispiel: Aus einer Packung Saatgut für Erdbeeren kann man 30 Pflanzen ziehen. Das Saatgut kostet 4,49€. Ein Samen kostet 0,15€.
Eine 30er-Pack Setzlinge für Erdbeeren kosten 38,97€. Ein Setzling kostet 1,30€.
Entscheidet man sich für das Saatgut, sparst du dir 1,15€ pro Pflanze.
Tipp 4: Setz auf regionale Pflanzen statt importierter exotischen Pflanzen, denn diese kommen mit den Klimaverhältnissen in deinem Garten besser zurecht.
In der Regel sind diese auch günstiger als exotische Pflanzen.
Besonders den Insekten zur Liebe sollte man auf exotische Pflanzen verzichten, denn z.B. Wildbienen ernähren sich nur von heimischen Pflanzen.
Du wünschst dir im Hochsommer einen prächtigen Rasen, der im schönsten Grünton erstrahlt? Dann pass beim nächsten Tipp besonderes gut auf!
Tipp 5: In der Regel wächst der Rasen im Sommer schneller, wodurch er mehrmals im Monat gemäht werden sollte. Bei Hitzewellen über 30° ist es ratsam, den Rasen nicht zu kürzen, um Austrocknungen zu vermeiden.
Tipp 6: Bist du ein Fan vom Teilen und Tauschen? Dann habe ich genau das Richtige für dich!
Viele Städte und Gemeinden bieten eine Pflanzentauschbörse an. Hierbei kommen Menschen zusammen und bieten ihre Pflanzen zum Tausch an.
Alternativ kannst du natürlich auch die Nachbarschaft, deine Freunde oder die Familie zum Tausch animieren. Dies ist eine kostengünstige Möglichkeit, um die Artenvielfalt in deinem Garten zu erhöhen und so einheimischen Tieren einen Unterschlupf zu bieten. So schlägst du drei Fliegen mit einer Klappe.
Die preiswertesten Naturressourcen, für das Anlegen eines Weges durch deinen Garten, empfehle ich dir im nächsten Tipp.
Tipp 7: Hast du dich für Wege in bestimmten Arealen deines Gartens entschieden, stellst du dir vermutlich die Frage: Welche Naturressourcen sind am preiswertesten?
Greife am besten auf Steine, Kieselsteine oder Holzspäne zurück. Sie sehen zum einen sehr ästhetisch aus und zum anderen lassen sie das Wasser bis zum Boden durchdringen, wodurch sich kein Wasser auf dem Weg bildet. Somit entsteht auch keine Rutschgefahr.
Für alle Hundebesitzer unter euch habe ich im Folgenden eine Anleitung für den Bau eines kostengünstigen Zauns entworfen – damit euer Familienmitglied immer dabei sein kann.
Tipp 8: Benötigst du nun einen Zaun für deinen Garten, habe ich auch dafür eine kostengünstige Möglichkeit. Nutze deinen Herbstschnitt und behalte die abgeschnittenen Äste. Am besten sind hierfür Weidenruten geeignet. Im Frühjahr kannst du daraus einen Zaun flechten.
Falls du dich fragst wie, habe ich eine kleine Anleitung zusammengefasst.
So geht‘s:
1. Verzweigungen entfernen
2. Holzpfähle im gleichmäßigen Abstand platzieren
3. Weidenruten immer abwechseln vor und hinter den Holzpfählen entlang flechten
4. Enden kürzen und aufstellen!
Das Zuhause sollte nach dem Feierabend ein Ort der Erholung sein.
Wie du dies geschickt mit der Installation von Lichtern erzeugst, zeige ich dir jetzt.
Tipp 9:Die Magie der Beleuchtungseffekte
Stelle dir vor, du kommst nach einem stressigen Tag auf der Arbeit nach Hause. Du stellst deine Tasche ab und holst dir aus deinem Kühlschrank ein schön gekühltes Getränk. Du setzt dich in deinen Garten. Es fängt an zu dämmern und einige Lichter fangen langsam an, magisch zu leuchten. Sie lassen deinen Garten in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Es wirkt fast so wie in einem Märchen.
Dieses Ambiente kannst du ganz einfach mit einer Handvoll solarbetriebener Gartenbeleuchtung erzeugen, die du an ausgewählte Orte in deinen Garten platzierst.
Und das alles ganz ohne Strom! Denn die Beleuchtung funktioniert allein über die Sonnenenergie, die tagsüber in den Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt und gespeichert wird.
Der nächste Tipp zeigt dir, wie nicht nur Lampen deinen Garten zum Leuchten bringen, sondern wie du die Farbwelt deiner Pflanzen durch passende Bewässerung zum Strahlen bekommst und das auch noch kostengünstig.
Tipp 10: Entwickle dir ein effektives und zugleich kostengünstiges Wassermanagement für deinen Garten anhand von diesen fünf Möglichkeiten, denn Wasser ist essentiell zum Wachsen und Leben unserer Pflanzen.
1. Die perfekte Zeit für die Bewässerung
Im Hochsommer sollten die Pflanzen nicht zur Mittagssonne bewässert werden, denn so verdunstet rund 90 Prozent des Wassers und wir haben keinerlei Vorteil.
Am besten bewässert man den Garten früh morgens. So erhalten die Pflanzen einen ersten Schutz gegen das Verbrennen und Verdursten während der Mittagssonne. Bei der Bewässerung am Morgen verdunsten nur 10 bis 30 Prozent des Wassers.
2. Kauf einer Regenwassertonne
Klar, eine Regenwassertonne ist im ersten Moment eine Investition. Aber es ist eine sinnvolle Investition für die Zukunft des Gartens und gut für unsere Umwelt.
Mithilfe der Regenwassertonne können wir Regenwasser sammeln und mit einem Deckel die Verdunstung von Wasser durch die Sonneneinstrahlung verhindern.
Kleiner Fun-Fact am Rande: Wusstest du schon, dass unsere Pflanzen das abgestandene Wasser aus einer Regentonne lieber mögen?
Pflanzen können das Wasser aufgrund der schon vorhandenen Umgebungstemperatur, besser aufnehmen.
Anstatt einer Regenwassertonne kann man zudem auch in Eimern, die man bereits hat, das Regenwasser auffangen. Die offenen Wassereimer können zusätzlich als Wasserquelle für Vögel dienen.
Beispiel: Eine Regenwassertonne mit einem Volumen von 210 Liter kostet 18,99€.
Bewässert man seinen Garten stattdessen mit Trinkwasser aus dem Haus, kostet uns ein Liter ca. 0,20€. Für 210 Liter bezahlt man in diesem Fall rund 42€.
Investiere in eine Regenwassertonne und du sparst dir jedes Mal beim Entleeren der Tonne 23,01€.
3. Bodenvorbereitung für Regenwasser
Natürliche Ressourcen wie Rindenmulch, Stroh oder Laub können als Wasserspender dienen und verhindern das Austrocknen des Bodens. Zusätzlich schützt dies die Erde vor extremer Sonneneinstrahlung.
Genau! Auch unsere Pflanzen mögen Wasser von gekochten Nudeln oder Kartoffeln, denn dies enthält viele Mineralstoffe.
Aber Achtung! Unbedingt das Wasser vorher abkühlen lassen und nicht immer die selbe Pflanze damit gießen, ansonsten kann das Salz der Pflanze schaden.
5. Wassersparende Pflanzen
Im Folgenden liste ich dir einige regionale Pflanzen auf, die wassersparend sind und mit heißen Sommertagen super zurecht kommen.
Rhododendron
Hortensien
Lavendel
Liguster
Ginster
Schleierkraut
Goldmohn
Moose
Farnen
So kannst du auch mal ganz entspannt in den Urlaub verreisen, ohne dass deine Pflanzen eine intensive Pflege benötigen.
Apropos Pflege! Besitzt du bereits alle Gartenutensilien oder benötigst du noch etwas?
Wenn nicht, empfehle ich dir im letzten Tipp, welches Material du kaufen solltest, um langfristig Geld zu sparen.
Tipp 11: In der Regel benötigen wir natürlich auch Werkzeug für den Garten, um ihn richtig zu pflegen.
Setze am besten auf langlebige Materialien wie Ton, Metall oder Holz. So investierst du für die Zukunft und gibst insgesamt auf längere Sicht weniger Geld aus. Es heißt nicht umsonst:
Verzichte auf preiswerten Kunststoff, denn dieser wird durch die Sonneneinstrahlung und der Kälte im Winter oftmals spröde und erfreut uns nicht länger als ein Jahr.
Nachdem du jetzt ein Sparfuchs in den Basics der kostengünstigen Gartengestaltung bist, verleihst du deinem Garten im nächsten Schritt Individualität.
Lass uns kreativ werden!
Upcycling und DIY-Projekte
Du willst deinem Garten eine persönliche Note verleihen und gleichzeitig Geld sparen? Dafür habe ich genau das Richtige – Upcycling!
Unter dem Begriff Upcycling verbirgt sich die Möglichkeit, aus alten Gegenständen neuwertige Produkte umzuwandeln und ihnen neuen Nutzen zu schenken.
Cool ist: Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen!
Im Folgenden habe ich dir einige Ideen aufgelistet:
- Upcycling von Behältern - nimm dir z.B. eine leere Konserven-Dose und benutze sie als Blumentopf
- Flaschenlampen – leere Glasflaschen mit einer Lichterkette/Teelicht zur Lampe umwandeln
(Pssst! Man schafft dadurch eine gemütliche Atmosphäre und gibt dem Garten ein romantisches Flair.)
- Steine bemalen – egal, ob mit Mustern, Bildern oder Zitaten - man schafft dadurch wunderschöne Akzente
- Gummistiefel, ein Fußball oder doch die alten Autoreifen - super Gegenstände für einen neuen, originellen Blumentopf
Upcycling ist zum einen kostengünstig, zum anderen umweltfreundlich und nachhaltig.
Sei mutig, verschiedene Materialien zu kombinieren und Farbe zu nutzen – so schaffst du eine einzigartige Wohlfühloase mit deinem persönlichen Touch!
Für deinen persönlichen Touch kannst du auch auf den Trend des DIY’s zurückgreifen.
Der Trend lässt sich super mit Upcycling verbinden und befasst sich damit Gegenständen, wie Lampen, Stühle usw. selbst anzufertigen und auf neue Produkte zu verzichtet.
Do ist yourself – mach es selbst!
Abschließend habe ich für die DIY-Liebhaber unter euch eine Anleitung zur Neugestaltung deines alten Fahrrads:
Du benötigst…
… ein altes Fahrrad
… wetterfeste Farbe deiner Wahl
… zwei Blumenbehälter (Upcycling-Blumentöpfe)
… Blumenerde
… Saatgut deiner Wahl
Mit dieser kostengünstigen Möglichkeit kannst du dein altes Fahrrad als DIY-Gartendeko umfunktionieren.
Male hierfür zuerst dein Fahrrad komplett an, ob du eine Farbe oder gleich mehrere Farben nutzen möchtest, ist deiner Kreativität überlassen.
Anschließend lässt du die Farbe trocknen und montierst zwei Blumenbehälter, gerne Upcycling-Blumentöpfe, am Fahrrad-Lenker und am Fahrrad-Gepäckträger.
Als letzten Schritt bepflanzt du die Blumentöpfe mit Erde und Saatgut – so einfach und schnell erscheint dein Drahtesel im neuen Glanz.
Ich hoffe, ich konnte dich mit diesen Tipps und Tricks ermutigen, deinen Garten bald in neuem Glanz erscheinen zu lassen.
Viel Spaß und ganz viel Erfolg!
Quellen:
Welthungerhilfe. (o.D.) Nachhaltiger Garten – 8 Ansätze für ökologisches Gärtnern. (URL: https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/nachhaltiger-garten) Letzter Zugriff: 29. Juni 2023
NABU. (o.D.). Klimafreundliche Erde selber herstellen. (URL: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/mission-gruen/20638.html) Letzter Zugriff: 28. Juni 2023
NDR Radio&TV. (2022, 14. September). Den Gartenboden bestimmen und verbessern. (URL: https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Den-Gartenboden-bestimmen-und-verbessern,gartenboden100.html) Letzter Zugriff: 29. Juni 2023
BUND Kreisverband Wetterau. (2018). 27. Pflanzentauschbörse. (URL: https://wetteraukreis.bund.net/themen-und-projekte/artenschutz-6/) Letzter Zugriff: 29. Juni 2023
NABU Kreisverband Neuss. (o.D.). Samen- und Pflanzentauschbörse. (URL: https://www.nabu-neuss.de/unsere-projekte/samen-und-pflanzentauschb%C3%B6rse/) Letzter Zugriff: 28. Juni 2023
Stiftung für Mensch und Umwelt. (o.D.). Nachhaltig Gärtnern? Mit diesen 13 Tipps geht’s einfach!. (URL: https://www.deutschland-summt.de/nachhaltig-gaertnern.html) Letzter Zugriff: 28. Juni 2023
Naschen als Aktivität, die sowohl Eltern als auch Kindern Spaß macht und gleichzeitig Mehrwert für Entwicklung und Gesundheit mit sich bringt?
Klingt fast zu schön, um wahr zu sein... – ist aber tatsächlich wahr!
Das Zauberwort heißt Naschbeet – und wie du das richtig und fix anlegst, zeige ich dir in der folgenden Anleitung.
Das Beste daran:
Super einfach & verständlich, trotzdem mit allen wichtigen Informationen plus interessantem Hintergrundwissen! All Inclusive also. ☀️
Lass’ uns direkt starten!
Ein bisschen Wissenschaft zu Beginn
Aufmerksame Eltern fragen sich vermutlich nach der Einleitung, wie ich denn die Aussage mit dem Mehrwert begründen kann.
Folgendermaßen:
Es gibt sehr interessante Studien zum Thema Kinder und Natur, zwei davon möchte ich an dieser Stelle kurz erwähnen.
In einer Studie wurde Kindern u.a. ganz konkret die Frage gestellt: „Wie oft erlebst du folgendes in der Natur?“
Dann wurden verschiedene positive und negative Empfindungen aufgezählt, auf die die Kinder mit drei Kategorien („immer oder oft“; „manchmal“; „selten oder nie“) reagieren konnten.
Bei der Auswertung heben sich drei Begriffe besonders hervor, bei denen die Kinder auffällig häufig die Kategorie „immer oder oft“ wählten:
(Quelle der Zahlen: Brämer, R. 2015: https://www.natursoziologie.de/files/kinderbarometer-naturerlebnis-19982014_1502131414.pdf, S. 9)
Negative Gefühle waren nur sehr selten vertreten.
Doch nicht nur das subjektive Empfinden der Kinder belegt die positive Wirkung von Natur und Zeit an der frischen Luft.
Auch physiologisch und psychologisch gibt es nachgewiesene Befunde, die den durchweg positiven Einfluss beschreiben (vgl. Hermann, V. 2017: https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/2385896/full.pdf, S. 20-48).
Falls du gerade nicht die Zeit hast, die ganze Arbeit durchzulesen und vor allem wissen willst, warum speziell ein Naschbeet sich so anbietet, habe ich eine kleine eigene Zusammenfassung für dich:
Machen wir uns nichts vor, manchmal sind Kinder nicht so einfach für Aufgaben im Garten zu begeistern.
Aber die Aussicht auf ein lohnendes Ziel und die stetig sichtbar werdenden Veränderungen innerhalb des Beetes machen das Ganze viel attraktiver.
Außerdem ist es eine Herangehensweise, durch die Kinder oft Gemüse und Obst besser akzeptieren und essen.
Wenn es die ersten Früchte zu sehen und zu pflücken gibt, verbinden sie automatisch ein Erfolgserlebnis und ihr eigenes Handeln damit, wodurch es positiv besetzt ist.
Landet das Gemüse hingegen einfach aus dem Nichts auf dem Teller und muss gegessen werden, haben Kinder schnell ein negatives Verhältnis dazu.
Interessant und richtig angewendet echt praktisch, oder?
Nach dieser kleinen Wissenseinlage können wir jetzt mit dem praktischen Teil loslegen, nämlich wie sich ein Naschbeet ganz konkret umsetzen lässt und was du beachten musst.
Vorbereitungen
Die erste Überlegung ist:
Welche Art Beet möchtest oder kannst du nutzen?
Wenn ihr noch keinerlei Erfahrungen mit dem Gärtnern und sehr wenig Platz zur Verfügung habt, bietet sich als Einsteiger-Modell eine kleine Holzkiste an (Grafik 2). Hier kann zwar nur begrenzt etwas angepflanzt werden, aber das hat auch seine Vorteile.
Bist du hingegen eh schon oft mit deinem Kind im Garten beschäftigt und habt ihr viel Beetfläche zur Verfügung, kannst du entweder ganz normal in Reihen etwas pflanzen oder aber die Square Foot Methode ebenerdig anwenden.
Square Foot? Was ist denn das? Das erkläre ich dir jetzt.
Was ist Square Foot Gardening?
Der Begriff stammt aus dem Amerikanischen und beschreibt eine sehr effiziente und relativ einfache Methode zum Gärtnern, die sich deswegen auch fantastisch für die Arbeit mit Kindern und somit für das Naschbeet eignet.
→ Dabei wird ein Quadratmeter (Square Foot) Beet in 9 identische Felder aufgeteilt, die jeweils mit unterschiedlichen Pflanzen bepflanzt werden, um so auf wenig Platz eine Vielfalt an Gemüse, Obst und Blumen erzeugen zu können.
Wie eben erwähnt, ist die Methode ebenerdig im normalen Beet möglich, besonders verbreitet ist aber die Nutzung eines Hochbeets dafür.
Als Trennmaterial für die einzelnen Felder kannst du entweder Holzleisten oder dicke Kordeln verwenden, je nachdem, was dir besser gefällt.
Cool ist:
Du brauchst nicht mal einen Garten, sondern kannst auch einfach ein Hochbeet für deinen Balkon nutzen!
Übrigens: Hochbeete können selber gebaut oder einfach im Baumarkt deines Vertrauens gekauft werden (ich habe meins zum Beispiel von Hellweg).
Damit du ein Bild vor Augen hast, wie das Ganze praktisch aussieht, habe ich dir auch ein Foto beigefügt:
So weit, so gut.
Bevor ich dir genau erkläre, wie du das Beet anlegst, müssen noch ein paar andere Vorbereitungen getroffen werden, die speziell auf dein Kind ausgelegt sind.
Das Gartenprojekt muss nämlich auf das Alter des Kindes abgestimmt werden.
Grundsätzlich gilt:
Scharfe Geräte und alles, was für kleine Kinderhände nicht bestimmt ist, sollte entfernt werden.
Das gilt auch für Substrate oder Ähnliches, die giftige Inhaltsstoffe haben.
Für Kinder im Kita-Alter gilt zusätzlich:
Kita-Kinder sind meistens noch nicht fähig, alleine ein Beet zu pflegen. Leichtere Aufgaben wie Gießen oder Ernten können sie aber sehr gut übernehmen.
Auch Unkraut zupfen kann durchaus zum Spaß werden!
Ist dein Kind schon etwas älter, kannst du es direkt in die Arbeit und in fast alle anfallenden Aufgaben mehr oder weniger einbeziehen.
Was eignet sich denn überhaupt zum Naschen?!
Es bietet sich als allererstes an, dein Kind einfach zu fragen, was es besonders gerne mag. So kannst du es vorab schon mit einbeziehen und sein Interesse steigern.
Dann solltest du überlegen, was sich gut umsetzen lässt und einfach in der Handhabung ist.
Eine Gummibärchenpflanze wäre zwar toll, ist aber leider in der Realität eher nicht so gut umsetzbar. 😉
Komplizierte Pflanzen führen schnell zu Frust und schlechteren Ergebnissen, deswegen lieber möglichst pflegeleichte Pflanzen wählen, um das Interesse und den Spaß an der Sache auch über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.
Falls du noch ein paar Ideen brauchst, welche Pflanzen sich besonders gut anbieten, habe ich hier eine Tabelle für dich:
Tipp: Es gibt Tomatenpflanzen, die den Regen gut vertragen. Diese würde ich dir sehr ans Herz legen, da sie für dieses Projekt geeigneter sind als andere Sorten.
Überlege dir dann, ob du Samen zum Aussäen verwenden willst oder direkt vorgezogene Jungpflanzen kaufen möchtest. Beides hat seine Vor- und Nachteile:
Kinder haben Spaß beim Verstreuen von Samen und können das zudem mit ihren kleinen Händen prima.
Jungpflanzen müssen eher von den Eltern eingesetzt werden, allerdings können die Kinder hier die Löcher buddeln.
Meine Empfehlung:
Einfach beides verwenden! So erzielst du einen maximalen Lerneffekt und hast eine gleichzeitige Erfolgsgarantie.
Auch die Art der Pflanze hat einen Einfluss auf die Eignung der Verwendung von Saaten oder Jungpflanzen, hieran kannst du dich zusätzlich orientieren:
Wenn ihr euch für bestimmte Arten entschieden habt, geht es nun mit der Erklärung des Square Foot Gardening weiter.
Unterschiedliche Pflanzensorten brauchen unterschiedlich viel Platz, unterschieden wird beim Square Foot Gardening dabei in vier Kategorien:
Welche Sorten zu welcher Kategorie gehören, zeige ich dir natürlich auch:
Abschließend bleibt für die Vorbereitungen nur noch zu klären, wie der optimale Boden für das Naschbeet aussieht.
Der richtige Boden...
... besteht aus einer Mischung von Kompost, Perlit und Kokosfasern in gleichen Volumen-Anteilen.
Alternativ kannst du auch Muttererde mit Kompost verwenden oder einfach die Erde, die sich schon in deinem ebenerdigen Beet befindet.
(Alles zusammen soll später eine Schicht von 30 cm Höhe ergeben.)
Damit es nach diesen ganzen Informationen übersichtlich bleibt, habe ich dir eine Einkaufsliste geschrieben – so hast du alles direkt beisammen:
Alles besorgt?
Dann geht’s nun weiter!
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Gibt es einen perfekten Zeitpunkt, um mit dem Naschbeet zu beginnen?
→ Jaein. Tendenziell eignet sich das Frühjahr bis zum frühen Sommer gut, da viele Pflanzen in dieser Zeit gut gedeihen. Jedoch kann das Vorhaben auch im Herbst funktionieren, das kommt ein wenig auf die Pflanzenwahl an.
Und was ist mit dem passenden Ort?
→ Auch hier ist die entscheidende Frage, welche Pflanzen ihr pflanzen wollt und natürlich auch, wo überhaupt Platz für das Beet ist.
Grundsätzlich sollte das Beet genügend Sonne abbekommen, aber es gibt ebenso Pflanzen, die sehr gerne im Schatten verweilen. Pflanzen wie Tomaten oder Erdbeeren brauchen aber in jedem Fall viel Sonne, sonst leidet der Ertrag.
Und nun: Das Beet bauen und füllen!
Jetzt bist du bestens gewappnet, um das Gartenprojekt mit deinem Kind zu starten!
Schritt 1:
Schritt 2:
Falls du dich für die Holzleisten entschieden hast, gehst du folgendermaßen vor:
Lege sie am besten auf einen Tisch und so übereinander, dass die Maße stimmig sind. Jedes Feld 30 x 30 cm, insgesamt 90 x 90 cm.
Dann kannst du sie jeweils bei den sich kreuzenden Stellen festnageln (4 Nägel insgesamt).
Falls du dich für die Kordel entschieden hast, startest du direkt am Beet. Du schneidest sie in vier gleichmäßig lange Stücke (ca. 96 cm lang).
Dann misst du von der inneren linken Kante 30 cm ab und bewegst dich auf dieser Höhe mit einem Kordelende auf den Holzrand des Beetes zu. Dort tackerst du das Stück nun fest.
Das Gleiche machst du auch am unteren Rand, sodass schließlich die Schnur senkrecht und gerade von oben nach unten gespannt ist.
Jetzt sollte ein gleichmäßiges Feld mit 9 kleineren Feldern entstanden sein.
Schritt 3:
Jetzt müssen die Pflanzen eingesetzt oder die Samen gesät werden. Spätestens ab diesem Schritt kann dir dein Kind super helfen, z.B. beim Buddeln oder Säen.
Beachte dabei, dass die größeren Pflanzen eher nördlich stehen sollten, damit sie den anderen nicht das Licht wegnehmen.
Wie bei uns Menschen kann auch nicht jede Pflanze jeden Nachbarn gut leiden.
Es gibt besondersgute und schlechte Nachbarpflanzen, wie du in der folgenden Grafik siehst:
Viele Pflanzen stehen sich auch neutral gegenüber, diese habe ich nicht extra in den Grafiken erwähnt.
Schließlich solltest du jedes Feld mit einem beschrifteten Pflanzschild bestücken, damit am Ende keine Verwirrung herrscht.
Als schöne Aktivität mit Kindern empfehle ich dir, die Schilder zu bemalen, das macht das Gartenprojekt gleich noch bunter und schöner!
Schritt 4:
Dieser Schritt ist langfristig gedacht, da die Pflanzen jeden Tag kontrolliert und versorgt werden sollten.
Für Kinder ist es spannend zu sehen, wie die Pflanzen gerade an warmen Tagen jeden Tag ein Stück wachsen und sie können in dieser Zeit viel über die Zyklen lernen.
Falls du zwischendurch etwas gegen Schädlinge unternehmen musst, achte darauf, keine aggressiven und umweltschädlichen Mittel zu nehmen – diese sind auch für Kinder keineswegs gesund.
Ein zusätzlicher Tipp:
Gegen Schnecken musst du nicht zum Schneckengift greifen, denn ein Kupferband, das rundherum an dem Beet befestigt wird, hält die Schnecken wunderbar fern, ganz ohne Gift oder Gefahr für andere.
Schritt 5:
Und schließlich: die Belohnung! Nach und nach wird alles erntereif, vieles auch immer wieder neu. Mhmmm, so viel an leckerer, gesunder Nascherei!
Freue dich über strahlende Kinderaugen, wenn ihr gemeinsam zum ersten Mal ein paar Beeren pflückt oder eine Möhre aus dem Boden zieht.
Was ein Erfolgserlebnis!
Ich hoffe, ich konnte dir mit der Anleitung eine verständliche Grundlage geben, die du nun für eine schöne, gemeinsame Naschbeet Erfahrung mit deinem Kind nutzen kannst!
Viel Spaß und jede Menge sonnige Stunden!☀️
Ein Bienenvolk im eigenen Garten halten - der Traum vieler Bienenfreunde.
Aber ist dieser Wunsch auch realistisch umsetzbar? Die Antwort lautet ganz klar: Ja!
Was du dabei beachten solltest, welche Dinge du zu Beginn benötigst und wie viel Budget eingeplant werden muss, erfährst du in diesem Artikel in aller Ausführlichkeit.
So kannst du dir schon bald deinen Traum erfüllen und deine Bienen im Garten beobachten!
Lass uns beginnen.
Bevor wir in den praktischen Teil starten, kann ein bisschen Hintergrundwissen nie schaden. Gerade angehende Bienenhalter sollten Lust am Lernen und Interesse für die Hintergründe mitbringen, da die private Bienenhaltung viel Lernstoff mit sich bringt.
Honigbienen sind intelligenter als Kleinkinder
Hättest du gewusst, dass Honigbienen ganz schön smart sind? Sie können nämlich erlernen, dass die Zahl 0 weniger ist als die Zahl 1, 2 oder 3. Das wurde in einer Studie von Howard et al. getestet. Damit übersteigen sie vom Intellekt her Kleinkinder, die dazu noch nicht in der Lage sind.
Deine neuen Mitbewohner sind also auf jeden Fall nicht auf den Kopf gefallen. 🙂
Bienen (im Allgemeinen) sind zudem extrem wichtig für unser Ökosystem. Sie tragen zur Artenvielfalt bei und bestäuben einen Großteil unserer Pflanzen - ohne sie würde ein enorm viel an Nahrung wegfallen. Damit sind allerdings nicht nur Honigbienen, sondern vor allem auch Wildbienen gemeint. Beide tragen zur Bestäubung von Pflanzen bei, haben aber auch Unterschiede, wie die folgende Grafik zeigt:
Biene ist also nicht gleich Biene. Während bei den Honigbienen keine Gefahr vor dem Aussterben besteht, sind über die Hälfte aller Wildbienenarten bereits auf der roten Liste, also vom Aussterben bedroht.
Das hat diverse Gründe (z.B. intensive Landwirtschaft), die Honigbienen sind aber vor allem deswegen nicht bedroht, weil sie für den Menschen einen direkten Gewinn in Form von Honig und Wachs bringen und deswegen zu einer Vielzahl als Nutztiere gehalten werden.
Den von Menschen geliebten Honig gibt es in so gut wie jedem Supermarkt zu kaufen, aber:
Honig aus dem Supermarkt: zu 59 % mit Pestiziden belastet
59 % aller Honige aus dem Supermarkt sind mit Pestiziden belastet, wie eine Studie des BUND e.V. herausfand. Diesen Honig sollte man lieber nicht konsumieren, was für Hobbyimker einen triftigen Grund darstellt, den Honig lieber selbst zu produzieren.
Man hat natürlich nie die volle Kontrolle über die Pflanzen, die von den Bienen aufgesucht werden, aber wenn man seinen Bienen selbst einen sehr naturnahen Garten bietet, ist das Risiko für belasteten Honig deutlich niedriger.
Vielleicht gehörst du aber auch zu den Menschen, die Bienen toll finden, aber gar kein Interesse an dem Produkt Honig haben?
Kein Problem, die Bienen behalten gerne ihren Honig als eigenes Futter. Du kannst sie einfach naturnah im Garten halten, ohne wirklich zu imkern - eine sehr nachhaltige Form der Bienenhaltung. Aber dazu später mehr, zunächst gibt es noch einen kurzen Zahlenüberblick über die Imkerei in Deutschland.
135.730 gemeldete Imker 2022
Im Jahr 2022 gab es 135.730 gemeldete Imker beim Deutschen Imkerbund, den überwiegenden Teil machen Hobbyimker aus. Imkern liegt seit ein paar Jahren im stetigen Trend, denn seit über 10 Jahren steigt die Anzahl der Mitglieder von Jahr zu Jahr. Die meisten Imker (25 %) findet man dabei in Bayern.
Die Anzahl der Bienenvölker ist nochmal deutlich höher als die der Imker - 2022 waren es (gemeldet beim Deutschen Imkerbund) 915.511 Stück. Das liegt daran, dass die meisten Imker mindestens zwei, wenn nicht mehr Bienenvölker halten.
Auch wenn es im ersten Moment als logische Schlussfolgerung erscheint, so sind Honigbienen jedoch nicht zwingend auf den Menschen zum Überleben angewiesen.
Sie können vor allem im Wald auch prima ohne das Zutun von Imkern überleben (- Wilde Völker leben weit auseinander und schwärmen deutlich mehr, wodurch sich ein Befall durch die Varroa-Milbe nicht so stark ausbreiten kann) - nur in menschlich gebauten Behausungen benötigen sie die Hilfe von Imkern, da hier in die Natur eingegriffen wird.
Bis zu 50.000 Honigbienen leben in einem Volk
Honigbienen leben von Natur aus in sehr großen Völkern (bis zu 50.000 Bienen) und haben drei verschiedene Arten von Mitgliedern. Es gibt eine Königin, tausende Arbeiterinnen und einige hundert Drohnen (männliche Honigbienen).
Honigbienenvölker stellen ihre Wohnung aus Wachs her und verwenden den Honig als Energielieferant für sich. Die Arbeit ist im Volk klar aufgeteilt: Die Königin legt Eier, die Arbeiterinnen sammeln wichtige Materialien wie Pollen, Wasser, Propolis und Nektar und die Drohnen sind für die genetische Vervielfältigung wichtig.
So - das reicht fürs Erste an theoretischem Hintergrundwissen. Nun starten wir in den praktischen Teil und klären, welche Startvoraussetzungen du benötigst, wo ein geeigneter Standort in deinem Garten ist und was du für Material brauchst.
Ganz grundlegend ist es natürlich wichtig, dass du Platz mitbringst, also einen Garten oder zumindest eine Dachterrasse zur Verfügung hast.
Dein Garten sollte idealerweise…
…eine Größe von 200 m² oder mehr haben (bei bis zu drei Bienenvölkern), ansonsten sollte er noch größer sein.
…einen Platz für die Bienen bieten, der mindestens drei Meter entfernt vom Nachbargrundstück ist.
…möglichst naturnah sein, also eine große Pflanzenvielfalt mit einheimischen Pflanzen haben, die zu verschiedenen Blühzeiten blühen; zudem sollte eine Bienentränke oder ein Gartenteich vorhanden sein.
Du benötigst keine behördliche Genehmigung für die private Bienenhaltung, allerdings müssen deine Bienen beim zuständigen Veterinäramt gemeldet werden (auf Grundlage der Bienenseuchenverordnung vom 3. November 2004). Dabei müssen Anzahl und Standort der Bienenvölker genannt werden.
Selbst als Mieter darfst du grundsätzlich Bienen halten, hier muss allerdings die Erlaubnis vom Vermieter vorher eingeholt werden.
Grundsätzlich empfiehlt es sich auch, den Nachbarn vorher Bescheid zu geben, um Streit zu vermeiden.
Weitere persönliche Voraussetzungen sind Lernwille (wie bereits eingangs beschrieben), etwas Zeit sowie Verantwortungsgefühl.
Bienen sind schließlich lebendige Tiere, der Umgang mit ihnen muss also richtig erlernt werden und sie benötigen in der Hauptsaison von Mai bis Juli mindestens 2 bis 3 Stunden pro Woche Aufmerksamkeit.
Ein guter Startpunkt zum Imkern im eigenen Garten ist die Zeit zwischen Mai und Juni, da hier viele Imker ihre Völker vermehren und abgeben.
Bevor du dir ein Bienenvolk holst, sollte aber natürlich alles bestens vorbereitet sein. Um die Vorbereitung geht es im Folgenden.
Es gibt ein paar Dinge zu beachten, wenn du einen Bienenstock (auch Beute genannt) aufstellen möchtest. Es ist zunächst wichtig, den richtigen Standort vorher zu bestimmen, denn sobald die Bienen an einer Stelle angesiedelt wurden, werden sie diese auch nicht mehr vergessen. Dann nochmal die Beute zu verschieben, ist daher schwierig.
Der perfekte Standort erfüllt die folgenden Bedingungen:
Ausrichtung nach Süden
Fünf bis sechs Stunden Sonne am Tag
Zwei weitere Tipps gibt es noch: Zum einen solltest du den Bienenstock nicht direkt auf den Boden stellen, sondern einen sogenannten Beutenbock verwenden. Das hat den Grund, dass so deine Bienen vor der Nässe des Bodens geschützt werden.
Außerdem bietet es sich besonders gut an, die Bienenstöcke paarweise aufzustellen. Bei zu vielen Bienenstöcken nebeneinander kann es zu Verwirrungen kommen; bei einem alleine kann es schnell passieren, dass dir Materialien fehlen oder du plötzlich gar keine Bienen mehr hast, weil etwas schief gegangen ist.
Das Einlogieren des Bienenvolkes (oder der Völker) sollte übrigens jemand mit Kenntnissen übernehmen - das Einschlagen oder Einlaufen lassen erfordert einiges an Wissen und Können.
Wenn du einen passenden Standort gefunden hast, stehst du natürlich vor der Frage, was du denn nun an Ausrüstung benötigst und welche Kosten dabei auf dich zukommen. Diesem Thema widmen wir uns im Folgenden.
1. Bienenstock/Beute
Als erstes benötigst du logischerweise ein Zuhause für deine Bienen. Es gibt Bienenstöcke in horizontaler und vertikaler Ausführung - beides hat seine Vor- und Nachteile.
Bei horizontalen Beuten liegt der Vorteil darin, dass es nur eine Lage gibt und die Waben nebeneinander angeordnet sind. Dadurch muss man keine schweren Bestandteile heben. Allerdings verbraucht diese Art von Beute auch mehr Standfläche.
Bei vertikalen Beuten braucht man weniger Fläche, da diese in die Höhe gebaut werden, aber mitunter können die Zargen (also die Fächer der Beute) relativ schwer werden. Hierzu lässt du dich am besten in einem Geschäft beraten und findest so die für dich individuell am besten passende Lösung.
Es gibt so oder so ein paar grundsätzliche Eigenschaften, die eine Beute mitbringen sollte:
45 Liter Brutraum (mindestens), zusätzlicher Raum für Honig
mindestens 40 cm Höhe, besser 50 - 70 cm
Breite/Durchmesser: 30 - 40 cm
Fütterungsmöglichkeit
Die Kosten für eine Beute liegen in der Regel bei circa 150 Euro. Du solltest allerdings im besten Fall immer doppelt so viele Beuten mit Zubehör haben, wie du Bienenvölker hast, damit du nicht in Notlagen und Engpässe gerätst (das kann manchmal sehr schnell gehen).
2. Imkerschutzanzug mit Handschuhen und Hut
Jeder weiß - Bienen können stechen. Auch wenn sie grundsätzlich keine aggressiven Tiere sind, so gibt es doch Situationen, in denen sie zustechen können: z.B. dann, wenn sie sich bedroht fühlen.
Da man ihnen sehr nahe kommt und teilweise am Bienenstock rumhantiert, kann es durchaus passieren, dass sie sich gestört fühlen. Ein guter Schutz ist also in jedem Fall wichtig.
Hierfür kauft man ganz klassisch einen Imkerschutzanzug mit passenden Handschuhen und einem Hut (in vielen Fällen schon integriert). Die meisten Anzüge liegen in einer preislichen Spanne zwischen 50 - 200 Euro. Dass es sich um weiße Anzüge handelt, hat weniger mit den Bienen zu tun, sondern damit, dass Weiß die Sonnenstrahlen reflektiert und dir dadurch weniger heiß in dem Anzug ist.
Von Vorteil ist ein stichdichtes, aber dennoch atmungsaktives Material.
3. Werkzeug (besonders für die Honigernte)
Für den Umgang mit dem Bienenstock haben sich bestimmte Werkzeuge als nützlich erwiesen - besonders dann, wenn du auch Honig durch die Bienen für dich gewinnen willst.
Bienenbesen (ca. 15 - 20 €)
Stockmeißel (zum Öffnen, Rähmchen verschieben oder Kratzen) (ca. 10 €)
Smoker (kann mit biologischen Materialien gefüllt werden wie getrocknete Gräser, Hasenstreu oder Eierkartons) (ca. 30 €)
Honigschleuder, einen Honigeimer und Honiggläser (ca. 260 € zusammen)
Es gibt natürlich noch viele weitere Werkzeuge, aber als grundlegende Ausstattung reichen die eben genannten auf jeden Fall.
4. Das Bienenvolk
Nun kommen wir zu dem wichtigsten Aspekt und vermutlich dem, auf den du dich am meisten freust - dein Bienenvolk.
Auch wenn Angebote aus dem Internet oder aus dem Ausland verlockend erscheinen können, solltest du definitiv bei deinem örtlichen Imkerverein oder erfahrenen Imkern aus deiner Umgebung nachfragen. Meist gibt es lokal dominierende Rassen, die sich auch für deinen Garten am besten eignen. Bienen aus dem Ausland können große Gefahren für heimische Bienen mit sich bringen und sollten daher in jedem Fall vermieden werden.
Große und frühe Vorschwärme sind ideal für Beginner geeignet, da sie eine höhere Überlebenschance haben.
Du musst dabei mit circa 200 € pro Bienenvolk rechnen.
Damit du abschließend nochmal eine Übersicht hast, hier ein grobe Rechnung, was auf dich als Beginner zukommt (falls du auch Honig gewinnen möchtest):
Tipp: Manchmal gibt es auch Sets, die du zu einem insgesamt günstigeren Preis erwerben kannst.
Für diejenigen, die wenig Geld ausgeben möchten und etwas länger warten können, eignet sich wiederum der folgende Tipp:
Du kannst einfach eine Beute oder eine Nistmöglichkeit aufstellen und geduldig warten, in der Regel nisten sich irgendwann selbst Tiere ein - diese Weise ist am natürlichsten und am besten für den Artenerhalt und Schutz.
Wie zu Beginn versprochen, geht es im Folgenden nochmal detaillierter um die naturnahe Form der Bienenhaltung.
Naturnahe Bienenhaltung
Die ganze Ausrüstung ist dir zu viel und du willst eigentlich einfach nur Bienen im Garten halten, ohne Honig zu gewinnen? Das geht selbstverständlich und ist besonders gut für den Natur- und Artenschutz. Zudem brauchst du weniger Materialien und letztlich auch deutlich weniger Zeit, da du kaum bis gar nicht eingreifen und produzieren musst.
Für eine besonders naturnahe Bienenhaltung besorgst du dir am besten eine Baumhöhlensimulation. In der freien Wildbahn ist das nämlich die bevorzugte Unterkunft von Honigbienen.
Sie kosten fertig etwa 800 € - dafür musst du aber weder andere Materialien anschaffen, die Tiere gesundheitlich behandeln oder sie beim Veterinäramt anmelden.
Kosten sparen kannst du zudem, indem du selbst eine solche Simulation baust. Im Internet gibt es einige Anleitungen, die dir dabei helfen.
Wenn du den Bienen keinen Honig wegnimmst, musst du sie theoretisch auch nicht zufüttern. Da es jedoch heutzutage manchmal schwierig für sie sein kann, genügend Futter zu finden (viele Flächen sind versiegelt und daher gibt es weniger Pflanzen), musst du sie eventuell trotzdem im Winter füttern. Das hängt allerdings stark von deiner individuellen Umgebung und den dort vorzufindenden Bedingungen ab.
So oder so sollte dein Garten möglichst naturnah gestaltet sein, um den Bienen (und anderen Insekten) ein reiches Buffet zur Verfügung zu stellen.
Abschließend soll es noch um ein grundlegend wichtiges Thema gehen: Den richtigen Umgang mit den geflügelten Freunden.
Der richtige Umgang mit Bienen
Der richtige Umgang mit Bienen will gelernt sein. Wenn man aber einmal verstanden hat, wie sie sich verhalten und wie man das eigene Verhalten daran anpasst, sollten keine großen Probleme mehr auftreten.
Safety first!
Es gibt ein paar einfache Sicherheitsregeln, die du unbedingt befolgen solltest.
1. Am besten arbeitest du immer am frühen Morgen am Bienenstock, da die kleinen Brummer zu dieser Zeit noch eher schläfrig sind. Vor jedem Kontakt mit ihnen solltest du deine Schutzkleidung anlegen, um unnötige Stiche zu vermeiden.
2. Vor der Arbeit solltest du auch den Smoker oder die Pfeife vorbereiten: Ein Smoker ist mit einem Blasebalg ausgestattet, die Pfeife wird hingegen durch eigenen Atem betrieben. Der Rauch beruhigt die Bienen, was dir die Arbeit erleichtert.
3. Aufpassen solltest du, wenn eine Gewitterneigung erkennbar ist, oder wenn die Bienen hungrig sind, weil sie das etwas aggressiver als sonst macht.
4. Und zu guter Letzt, auch wenn es schon mehrmals geschrieben wurde: Du solltest dir immer erst genügend Wissen aneignen, bevor du dir Bienen anschaffst und dein Wissen auch stetig erweitern.
Bienen haben obendrein je nach Jahreszeit unterschiedliche Bedürfnisse und dementsprechend fallen auch unterschiedliche Aufgaben für dich an.
Bienenhaltung nach Jahreszeiten
Im Winter steht vor allem Ruhe an, die Bienen bleiben in ihrem Bau und wollen nicht gestört werden. Es bieten sich allerdings an, ab und zu nachzuschauen, ob die Beuten in Ordnung sind und ob genügend Futterreserven vorhanden sind (am besten, indem man das Gewicht wiegt und mit dem ursprünglichen Gewicht vergleicht → Gewicht der leeren Beute plus 2 kg für das Gewicht der Bienen). Das aktuelle Gewicht muss immer höher als diese Zahl sein, sonst muss zugefüttert werden.
Der Winter ist aufgrund seiner Ruhephase eine gute Zeit für Weiterbildungen, damit dein Wissensfundus im nächsten Jahr umso besser ist. Informiere dich hierzu am besten bei lokalen Vereinen oder Institutionen, die solche Weiterbildungen anbieten.
Im Frühling fangen die Bienen an nach draußen zu fliegen, zu dieser Jahreszeit solltest du ganz besonders auf die Futtervorräte achten, weil die Bienen viel Energie benötigen. Falls du Honig herstellen möchtest, solltest du (sobald die Kirschen blühen) langsam den Honigraum vorbereiten.
Im Sommer ist dann die Erntezeit angesagt, falls du Honig ernten möchtest. Beachte, dass du dabei maximal 80 % der Waben entnehmen darfst, denn die Bienen benötigen selbst etwas von dem Honig als Nahrung. Du kannst sowohl Honig als auch Wachs ernten (und das zweimal im Jahr - circa im Juni und im August, das ist aber ein wenig von der Region abhängig).
Für die Ernte sollte der Honig eine Restfeuchte von maximal 18 % besitzen, was du gut mit einem Refraktometer nachmessen kannst. Dieser kann oftmals von anderen Imkern ausgeliehen werden. Mit dem Bienenbesen werden die Bienen vorsichtig von der Wabe abgefegt, dann kannst du diese mit den Werkzeugen zur Honiggewinnung bearbeiten.
Im Herbst gilt: Falls der Honig geerntet wurde, muss nun zugefüttert werden, damit die Beute ein Gewicht von 12-18 Kilogramm vor dem Wintereinbruch erreicht.
So weit, so gut.
Für einige Menschen stellt sich allerdings ganz grundlegend die Frage, ob sie eigentlich trotz Kindern und/oder Haustieren Bienen im Garten halten können, oder ob das eine zu große Gefahr darstellt.
Kinder oder Haustiere
Wie bereits erwähnt - Bienen stechen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein aufgeregt bellender Hund kann durchaus eine Bedrohung für sie darstellen, weswegen unruhige Hunde eher vom Bienenstock ferngehalten werden sollten. Entspannte Hunde ermöglichen aber in der Regel ein gutes Zusammenleben.
Auch bei Kindern sollte man grundsätzlich aufpassen, aber man kann ihnen beibringen, sich richtig zu verhalten. Dann stellt in der Regel ein Bienenstock im Garten keine große Gefahr mehr dar.
Ausnahmen (sowohl bei Kindern als auch bei Hunden) bestehen natürlich dann, wenn sie allergisch auf die Stiche reagieren. Das ist zwar eher selten, kann aber vorkommen - in diesem Fall ist ein Bienenstock im Garten wohl keine gute Idee.
Bienen artgerecht halten
Ein Bienenvolk richtig zu halten heißt, sie möglichst artgerecht zu halten. Entweder du greifst gar nicht ein und bietest ihnen lediglich ein naturnahes Zuhause, oder, falls du eingreifst und richtig imkern willst, achtest du bestmöglich auf die Gesundheit deiner Schützlinge.
Schütze sie möglichst vor Infektionskrankheiten und Schädlingen und biete ihnen einen blühenden Garten über das ganze Jahr, mit vielen reich blühenden Massentrachtpflanzen (Lippenblütler, Dahlien, Herbstastern, Klee und Löwenzahn beispielsweise).
Vermeide Pestizide und starke chemische Mittel, die deinen Bienen Schaden zufügen könnten. Diese gehören zu den Dingen, die gar nicht gut für Bienen sind und für ihr Sterben verantwortlich sein können:
Trotzdem ist es auch ganz normal, dass man nicht immer alles perfekt macht. Die Hauptsache ist, dass du offen für Ratschläge und Wissen bleibst und dein Bestes gibst, um deinen Bienen ein gutes Leben zu ermöglichen!
Zum Abschluss gebe ich dir noch drei weitere Tipps mit, die dir bei deinem Vorhaben helfen können:
Abschließende Tipps
Tipp 1: Eine Mitgliedschaft in einem Imkerverein - hier bekommst du Hilfe und Austausch, wann immer du sie benötigst.
Tipp 2: Besuche Schulungen durch Bieneninstitute oder örtliche Verbände des Deutschen Imkerbundes - hier bekommst du Wissen wunderbar und fundiert vermittelt und du kannst gleichzeitig Kontakte zu anderen Imkern knüpfen.
Tipp 3: Informiere dich über Innovationen und schaue nicht nur darauf, was traditionell gemacht wird, denn gerade in den letzten Jahren gab es tolle Entwicklungen, die das Imkern oder Bienen beherbergen noch leichter und naturnaher machen! (Beispiel: der Bienenhochstand von Stefan Sigel - Verbinden von Innovation, Naturschutz und Tradition.)
Und zu guter Letzt: Lass dich nicht entmutigen, auch wenn es anfangs komplex scheint! Ich bin mir sicher, du wirst dich schon bald an deinen eigenen Bienen im Garten erfreuen können und das ist die Mühe allemal wert. 🙂
Quellen
BUND e. V.. BUND-Stichprobe: Mehr als jeder zweite Honig aus deutschen Supermärkten mit Pestiziden belastet. Zugriff: 25.04.2023. BUND-Test: Mehr als jeder zweite Honig enthält Pestizide – BUND e.V.
Deutscher Imkerbund. (2022). Anzahl der Bienenvölker in Deutschland nach Landesverbänden des Imkerbundes im Jahr 2022. Statista. Statista GmbH. Zugriff: 25. April 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152920/umfrage/bienenvoelker-in-deutschland/
Deutscher Imkerbund. (2022). Anzahl der Imker in Deutschland nach Landesverbänden des Imkerbundes im Jahr 2022. Statista. Statista GmbH. Zugriff: 25. April 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1085577/umfrage/anzahl-der-imker-in-deutschland-nach-regionen/
Deutscher Imkerbund e. V.. (2021). Deutscher Imkerbund verzeichnet trotz Corona-bedingter Einschränkungen mehr Mitglieder. Zugriff: 25.04.2023. https://deutscherimkerbund.de/download/0-637
Hannes Borst. (2019). Bienensterben: wie schlimm steht es wirklich um die Honigbiene?. Zugriff: 25.04.2023. https://beegut.de/blogs/wissen/bienensterben
Leader Aktionsgruppe. (2021). URKRAFT-IMKERN DER ZUKUNFT - INNOVATIVE BIENENBEUTEN. Zugriff: 25.04.2023. https://www.leader-oberschwaben.de/projekte/details/376.html
Scarlett R. Howard et al. (2018). Numerical ordering of zero in honey bees. Science360, 1124-1126(2018). DOI:10.1126/science.aar4975
Farbenprächtig, zierlich, wichtig für die Natur – all das beschreibt den Schmetterling recht gut und doch gibt es noch so viel mehr Interessantes über ihn.
Er ist ein gern gesehener Gast im eigenen Garten, der allerdings bestimmte Voraussetzungen benötigt, um sich wohlzufühlen und niederzulassen.
In diesem Artikel soll es um beide Aspekte gehen – spannende Zahlen, die ein Bild von dem wichtigen Insekt und seinem Bestand in Deutschland ermöglichen plus eine konkrete Anleitung, wie du deinen Garten zu einem Paradies für Schmetterlinge machen kannst.
Lass uns loslegen!
Zunächst ein paar grundlegende Fakten und Zahlen zu den possierlichen Tierchen.
Schmetterlinge gehören zur Gattung der Insekten. Typisch ist die Aufteilung in drei meist unterbrochene Körperteile: Caput (Kopf), Thorax (Brustabschnitt) und Abdomen (Hinterleib), die von Chitin umgeben sind.
Insekten sind oftmals nicht sonderlich beliebt, Schmetterlinge bilden da allerdings eine deutliche Ausnahme!
Das Insekt des Jahres 2023 ist ein Schmetterling
So wurde eine Schmetterlingsart namens Landkärtchen zum Insekt des Jahres 2023 auserkoren - quasi ein Star unter den Insekten.
Aber nicht nur das:
85,7 % finden Schmetterlinge sympathisch
Schmetterlinge belegen den ersten Platz im Sympathie-Ranking. Unsere österreichischen Nachbarn haben abgestimmt, welche Tierart sie sympathisch finden – die meisten Sympathiepunkte konnte tatsächlich der Schmetterling gewinnen, damit liegt er sogar noch vor dem Hund!
Wie bei allen Tierarten gibt es ein paar Vertreter, die besonders häufig zu sehen sind.
22 % der 2022 gezählten Schmetterlinge waren Kohlweißlinge
Im Rahmen der Schmetterlingszählung 2022 konnte festgestellt werden, dass von den 29.000 gezählten Schmetterlingen der Kohlweißling am häufigsten gesichtet wurde (6.300 Stück). Danach folgen Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Großes Ochsenauge. Den fünften Platz teilen sich Admiral und Zitronenfalter gleichermaßen.
Die sechs am häufigsten gesichteten Schmetterlingsarten machen insgesamt einen Anteil von rund 64 % an allen Sichtungen aus.
Dabei muss man allerdings beachten, dass es deutlich mehr Nachtfalter als Tagfalter gibt.
95 % aller Schmetterlinge sind Nachtfalter
Sie unterscheiden sich durch den unterschiedlichen Zeitraum der Aktivität und Aussehen und Körperbau.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 3.700 Arten, weltweit sind es über 160.000.
Das klingt erstmal nach einer großen Vielfalt, allerdings dürfen die Zahlen nicht über das Problem des Artensterbens hinwegtäuschen, das auch die Schmetterlinge betrifft.
50 % aller Schmetterlingsarten in Deutschland sind gefährdet
Über 50 % aller Schmetterlingsarten in Deutschland sind gefährdet, 2 % sind sogar schon gänzlich verschollen bzw. ausgestorben.
Durch bestimmte Formen der Landwirtschaft, aber auch durch wenig naturnahe Gärten gibt es zu wenig Lebensraum und Nahrung für die Insekten.
Das ist ein großes Problem, denn wir sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Es gibt sogar Pflanzen wie die Kuckucks-Lichtnelke, die aufgrund ihrer Form nur durch Schmetterlinge bestäubt werden kann.
Auch der Trend, exotische Pflanzen in den Garten zu integrieren, hat weitreichende Folgen:
90 % der exotischen Pflanzen können von Schmetterlingen nicht genutzt werden
Umso wichtiger, dass du mit deinem Garten dafür sorgst, dass er ein kleines Paradies für Schmetterlinge darstellt und du damit zur Rettung der heimischen Arten beiträgst.
Wie du das relativ einfach schaffst, erfährst du im folgenden Abschnitt.
Quellen der Zahlen: Marketagent 2019, Nabu, Deutsche Wildtierstiftung
In diesem Abschnitt verrate ich dir alle Tipps und Tricks, wie du deinen Garten so gestaltest, dass er ein Zuhause für Schmetterlinge wird.
Grundlegend wichtig ist natürlich die Auswahl der Pflanzen, um die es zuerst gehen soll, aber es gibt auch noch ein paar weitere Tipps, die ich dir anschließend mitgebe.
Wie zu Beginn ersichtlich wurde, sind die meisten exotischen Pflanzen keine gute Wahl für deinen Garten. Aber keine Sorge – du hast trotzdem eine riesige Auswahl an heimischen Pflanzen!
Diese Pflanzen müssen kräftig und nährstoffreich sein, um Schmetterlinge anzulocken und ihnen eine geeignete Nahrungsquelle zu bieten. Weil vor allem die Blüten für Schmetterlinge interessant sind, eignen sich Blühpflanzen besonders gut.
Für eine prächtige Blüte benötigen viele Pflanzen eine Menge Energie in Form von Nährstoffen. Viele konventionelle Düngemittel schaden Insekten jedoch mehr, als dass sie ihnen nützen, deswegen solltest du bei der Pflege deiner Schmetterlingspflanzen auf einen Bio-Blumendünger setzen.
Auch Naturdünger wie Hornspäne, Pferdedung, Rinderdung und Vinasse sind ausgezeichnet dazu geeignet, die Blüte in deinem Schmetterlingsgarten zu fördern, ohne dabei die Umwelt zu belasten oder die Schmetterlinge zu gefährden.
Im Folgenden liste ich dir einige heimische Pflanzen auf, die perfekt für deinen schmetterlingsfreundlichen Garten geeignet sind. Der Übersichtlichkeit halber habe ich sie nach ihrer Farbe kategorisiert – so kannst du direkt überlegen, ob sie dir farblich gefallen und du sie im Garten haben möchtest.
Acker-Kratzdistel
Acker-Witwenblume
Arznei-Thymian
Lavendel
Saat-Luzerne
Schmetterlingsflieder
Aster
Kartäusernelke
Wiesen-Flockenblume
Zinnie
Rote Lichtnelke (pink)
Echter Arznei-Baldrian
Gewöhnlicher Dost
Gewöhnlicher Wasserdost
Phlox
Purpur-Fetthenne (rosa-weiß)
Gewöhnlicher Liguster
Knoblauchsranke
Wiesen-Schaumkraut
Gewöhnliche Schneebeere
Gewöhnlicher Hornklee
Herbst-Löwenzahn
Rainfarn
Kapuzinerkresse ( z.B. gelb-orange)
Johanniskraut
Geißblatt
Aber das ist noch nicht alles, denn Schmetterlinge fliegen auch sehr gerne Kräuter an. Eine Kräuterspirale oder ein Kräuterbeet mit den folgenden Kräutern bietet sich also perfekt an und hat einen zusätzlichen Vorteil für dich:
→ Dill, Fenchel, Wilde Möhre, Schnittlauch, Salbei, Oregano, Minze, Thymian.
Es gibt auch spezielle Schmetterlingsspiralen, die du bauen und nachpflanzen kannst – so erschaffst du ein wahres Paradies für die kleinen Falter.
Auch Stellen mit Unkraut wie Brennnesseln, Sauerampfer und Disteln sind für Schmetterlinge im Übrigen toll und auch Efeu wird gerne angeflogen.
Zudem bevorzugen Schmetterlinge besonnte Standorte, worauf du bei einer Gestaltung deines Gartens achten solltest.
Falls du Pflanzen nicht einzeln kaufen möchtest, gibt es auch im Handel bereits fertige Saatmischungen für Schmetterlingsblumenwiesen.
Diese benötigen allerdings mageren Boden.
Übrigens kannst du auch trotz Rasen eine kleine Blumenwiese integrieren, indem du einfach einen kleinen Teil des Rasens umfunktionierst.
Falls du einen Teil deines Rasens umfunktionieren möchtest, musst du an dieser Stelle die Grasnarbe abtragen. Dann wird der Boden dort umgebrochen, mit einer Sandbeimischung abgemagert und dann entsprechend eingesät.
Neben den richtigen Pflanzen gibt es noch weitere Tipps, die du in deinen Garten integrieren kannst.
Tipp 1: Eine Trockenmauer: Diese bietet Schutz und Zufluchtsort für Schmetterlinge und sieht schön aus.
Tipp 2: Ein Schmetterlingshaus: Ähnlich wie ein Insektenhotel dient der Kasten als Rückzugsort, schützt nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch vor Feinden. Oftmals wird es sogar als Winterquartier genutzt.
Tipp 3: Im Winter solltest du ein wenig Falllaub als Rückzugsort überlassen, manche Schmetterlinge überwintern aber auch in Geräteschuppen oder Dachböden – im Frühling deswegen ein Fenster einen Spalt offen lassen, damit sie hinausfliegen können.
Optional: Um Schmetterlinge in deinen Garten zu locken, kannst du zu Beginn auch künstliche Nahrung einsetzen (Zuckerwasser oder Fruchtsaft, das den Nektar imitiert). Es sollte aber nur zu Beginn eingesetzt werden und keinesfalls als Ersatz für Pflanzen herhalten!
Das würde auch nicht wirklich funktionieren, denn die Raupen der Schmetterlinge benötigen keinen Nektar, sondern vor allem die Blätter von Pflanzen.
Und ohne Raupen keine Schmetterlinge.
Quellen:
Deutsche Wildtier Stiftung. (o. J.). SCHMETTERLING - Sinnbild von Wiedergeburt und Unsterblichkeit. Zugriff am 08. März 2023. https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/schmetterling.
Marketagent. (7. Mai, 2019). Inwieweit sind Ihnen die folgenden Tierarten ganz grundsätzlich sympathisch? [Graph]. In Statista. Zugriff am 06. März 2023, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1006343/umfrage/sympathische-tierarten-in-oesterreich/?locale=de
Nabu. (2022). Kohlweißlinge weiterhin an der Spitze - Ergebnisse der Schmetterlings-Zählaktion 2022 in NRW. Zugriff am 08. März 2023. https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/zaehlaktion/ergebnisse/31978.html.
Nabu. (o. J.). Schmetterlinge - Entdecken und Schützen. Zugriff am 08. März 2023. https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/wissen/27085.html.
Nabu. (o. J.). Tag- und Nachtfalter brauchen Nahrung - Wichtige Nektarpflanzen für den Schmetterlingsgarten. Zugriff am 08. März 2023. https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/wissen/schmetterlingspflanzen/index.html.
Für einen prächtigen Garten und eine bestmögliche Ernte ist der Einsatz von Dünger essentiell. Er gibt Pflanzen und Rasen den Boost an Nährstoffen und verleiht damit Kraft und Resistenz beim Wachsen.
Doch was genau wird eigentlich in Deutschland gedüngt? Und lässt sich die Wirkung eigentlich auch in Zahlen belegen?
Darüber soll der folgende Artikel Auskunft geben und einen Überblick zum Thema Düngen in Deutschland ermöglichen.
Eine kleine Zusammenfassung zu Beginn:
Die Anfrage nach Dünger ist innerhalb eines Jahres um 205 % gestiegen.
43 % geringeres Risiko einer Rasenerkrankung mit dem richtigen Dünger.
Bis zu 10 % mehr Ertrag durch die richtige Düngung.
2 Milliarden Euro Umsatz in 12 Monaten mit Düngemittel, Erde und Pflanzenschutz.
23 % Anstieg beim Umsatz für Pflanzenschutzmittel innerhalb eines Jahres.
Herbizide sind mit rund 40 % die meistverkauften Pflanzenschutzmittel.
Kalkdüngemittel erleben einen Aufwärtstrend: 5 % mehr Ausgaben im 10-Jahres-Vergleich.
47,5 % weniger Ausgaben für phosphathaltige Dünger (Vergleich heute und vor 10 Jahren).
44 % weniger Ausgaben für stickstoffhaltige Dünger.
Nur 18 % der Deutschen kennen smarte Düngesysteme.
Weitere Zahlen und Details gibt es im Folgenden.
Zu Beginn ist es nötig zu klären, welche Kategorien an verfügbaren Düngemitteln es in Deutschland gibt.
Grundsätzlich wird in vier Kategorien unterschieden:
Stickstoffhaltige Dünger (N) sind für das Wachstum und die Kraft der Pflanzen verantwortlich. Es ist mit der wichtigste Stoff, der von Anfang an benötigt wird.
Phosphathaltige Dünger (P) werden dann eingesetzt, wenn die Pflanze sich in der Blüte- und Früchtezeit befindet, um die Ernte zu verbessern.
Kaliumhaltige Dünger (K) werden zur Steigerung der Resistenz eingesetzt, sie erhöhen die Standfestigkeit und schützen gegen Frost und saugende Insekten.
Kalkhaltige Dünger neutralisieren die Säure des Bodens - sollten aber mit Vorsicht eingesetzt werden, da zu viel Kalk die Nährstoffe aus dem Boden entfernt.
Gerade für Privatleute lohnt sich die Verwendung von ausgewogenen Düngemischungen (N-P-K Düngern).
Bayern hat mit 187.792 Tonnen den größten Inlandsabsatz von allen Bundesländern (2021/2022).
Das sind knapp 17 % des gesamten Inlandsabsatzes.
44 % weniger Ausgaben für stickstoffhaltige Dünger
Im 10-Jahres-Vergleich sind die Ausgaben für stickstoffhaltigen Dünger allerdings deutlich gesunken:
Waren es 2010/2011 noch rund 1,8 Milliarden Euro, so sind es 2020/2021 noch knapp 1 Milliarde Euro.
Bayern führt erneut mit 25.307 Tonnen und einem Anteil von 22 % am gesamten Inlandsabsatz.
47,5 % weniger Ausgaben für phosphathaltige Dünger
Im 10-Jahres-Vergleich sind die Ausgaben für phosphathaltigen Dünger ebenfalls deutlich gesunken:
Waren es 2010/2011 noch rund 280 Millionen Euro, so sind es 2020/2021 noch 147 Millionen Euro.
In diesem Bereich ist Niedersachen ganz weit vorne, was den Inlandsabsatz angeht:
Mit 85.155 Tonnen und einem Anteil von rund 28 % am gesamten Absatzmarkt.
8 % weniger Ausgaben für kalihaltige Dünger
Wie sieht es hier im 10-Jahres-Vergleich aus?
Die Ausgaben für kalihaltigen Dünger sind ebenfalls gesunken:
Waren es 2010/2011 noch rund 304 Millionen Euro, so sind es 2020/2021 noch 280 Millionen Euro.
Und wie sieht es bei den Kalk Düngemitteln?
Auch hier führt Niedersachsen mit einem Absatz von 562.546 Tonnen und rund 20 % des gesamten Absatzmarktes.
5 % höhere Ausgaben für Kalk Dünger
Kalidüngemittel ist die einzige Kategorie, die einen Anstieg bei den Ausgaben im 10-Jahres-Vergleich verzeichnen kann.
Waren es 2010/2011 noch rund 216 Millionen Euro, so sind es 2020/2021 schon 227 Millionen Euro.
Eine gute und ausgewogene Düngung hat gleich mehrere Vorteile.
Aspekt 1: Durch eine ausgeglichene Düngung kann der Krankheitsbefall deutlich vermindert werden.
Das Risiko einer Erkrankung des Rasens sinkt um 43 %
Im Vergleich zu einer rein stickstoffbasierten Düngung ist bei einer ausgewogenen Düngung die Wahrscheinlichkeit für einen Krankheitsbefall des Rasens um rund 43 % geringer.
Aspekt 2: Die Erträge werden mit der richtigen Düngung höher.
Bis zu 10 % mehr Ertrag durch eine N-P-K Düngung
Eine N-P-K Startdüngung im Frühjahr verbessert die Erträge um 2,1 Prozent - eine gute Vorbereitung lohnt sich also.
Wird auch im restlichen Jahr passend gedüngt, kann eine Ertragssteigerung bis zu 10 % warten (im Vergleich N-P-K Düngung zu N-K Düngung).
Aspekt 3: Dem Boden wird geholfen.
85 % der Böden weltweit haben zu wenig Stickstoff
Laut Schätzungen der International Fertilizer Association (IFA) liegt bei 85 % der weltweiten Böden ein Mangel an Stickstoff vor. Aber nicht nur das - auch an Phosphor mangelt es bei 73 % der Böden sowie an Kalium (55 %).
Während sich die vorangegangenen Zahlen auch zum Teil auf die Landwirtschaft beziehen, soll zum Abschluss der Fokus auf die private Anwendung gelegt werden.
Quellen der Zahlen: Statistisches Bundesamt 2021/2022, Lord/Mertens 2021, Proplanta 2010, Yara
Das Interesse an Dünger steigt in Deutschland, wie die Suchanfragen auf Google nach “Dünger” verraten:
205 % mehr Anfragen nach Dünger innerhalb von 12 Monaten
Im Monat Juli 2020 waren es 18.241 Anfragen, ein Jahr später, im Juli 2021 26.229 Anfragen und im Juli 2022 dann schon 79.989 Anfragen.
Durchschnittlich (über alle Monate und Jahre hinweg) hat Düngen ein durchschnittliches Suchvolumen von 44.000 pro Monat.
Bei der Anwendung unterscheiden sich die bevorzugten Arten der Düngemittel:
27 % verwenden chemische und natürliche Dünger zusammen
32,5 % verwenden nur natürliche Dünger und 36,5 % keinen Dünger. Natürliche Dünger sind also durchaus beliebt, in vielen Fällen wird aber eine Mischung aus organisch und mineralisch bevorzugt.
Dass Düngemittel gekauft und eingesetzt werden, zeigt sich auch im Umsatz der Gartenmärkte.
2 Milliarden Euro Umsatz innerhalb eines Jahres durch Düngemittel, Erde und Pflanzenschutz
Von allen Umsätzen macht die Kategorie “Düngemittel, Erde und Pflanzenschutz” immerhin 11 % des gesamten Umsatzes 2021 aus.
Das sind knapp 2 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres.
Was zukünftig ein großer Player im Bereich der Düngung sein könnte, sind smarte Düngesysteme.
Nur 18 % der Deutschen kennen smarte Düngesysteme
Bisher kennen lediglich 18 % der Deutschen smarte Düngesysteme.
Diese können allerdings einiges an Gartenarbeit sparen und sind damit ein zukunftsträchtiges Feld.
Quellen der Zahlen: ahrefs (eigene Auswertung), Dähne Verlag 2022, YouGov 2022
Da es beim Düngen um den Erhalt und Schutz von Pflanzen geht, ist es nicht verwunderlich, dass oftmals auch Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Da diese beiden Kategorien eng miteinander verknüpft sind, soll es abschließend noch eine kurze Übersicht zu dieser Kategorie geben.
Am beliebtesten im Bereich Pflanzenschutz sind die sogenannten Herbizide. Diese dienen zur Unkrautbekämpfung.
40 % aller verkauften Pflanzenschutzmittel sind Herbizide
Über 40 % des gesamten Umsatzes im Bereich Pflanzenschutzmittel für Haus und Garten machen sie aus, gefolgt von Insektiziden mit 36 %.
23 % mehr Umsatz durch Pflanzenschutzmittel innerhalb eines Jahres
Der gesamte Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln steigt zudem Jahr für Jahr stetig an. 2019 lag er bei 52.9 Millionen Euro, 2021 bei 65.2 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg von rund 23 %.
Quellen der Zahlen: Presseportal.de 2022, IVA 2022
Sowohl Düngemittel als auch Pflanzenschutzmittel sind Themen, die auch in Zukunft eine wichtige Rolle für landwirtschaftliche und private Gärtner spielen werden.
Welche Verschiebungen es geben wird und wie sich smarte Technologie im Bereich der Düngung verbreiten wird, bleibt spannend.
Quellen
Dähne Verlag. (2022). Umsatzentwicklung des Gartenmarktes in Deutschland nach Warengruppen in den Jahren von 2000 bis 2021 (in Millionen Euro). Statista. Statista GmbH. Zugriff: 27. Februar 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/731336/umfrage/umsatzentwicklung-des-gartenmarktes-in-deutschland-nach-warengruppen/
IVA. (2022). Umsatz mit Pflanzenschutzprodukten¹ in Haus und Garten in Deutschland in den Jahren von 2012 bis 2021 (in Millionen Euro). Statista. Statista GmbH. Zugriff: 07. März 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/428063/umfrage/umsatz-mit-pflanzenschutzprodukten-in-haus-und-garten-in-deutschland/
IVA. (2022). Verteilung der Umsätze mit Pflanzenschutzmitteln¹ in Haus und Garten in Deutschland nach Produkten im Jahr 2021. Statista. Statista GmbH. Zugriff: 07. März 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/428084/umfrage/umsatzverteilung-von-pflanzenschutzprodukten-in-haus-und-garten-in-deutschland/
Lord, Mertens. (2021). Kalium – ein wesentliches Element bei der Düngung von Gräsern auf Golf- und Sportplätzen. Zugriff: 07. März 2023. https://www.golfmanager-greenkeeper.de/fileadmin/content/Importe_gk_ra/2021/0221/ra0221_s35bis38.pdf
presseportal.de. (2022). Welche Mittel zum Düngen oder zur Bekämpfung von Schädlingen verwenden Sie in Ihrem Garten?. Statista. Statista GmbH. Zugriff: 27. Februar 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1300253/umfrage/verwendung-von-duenge-und-schaedlingsbekaempfungsmittel/
proplanta. (2010). Studien zeigen: Optimale Düngung wesentlicher Erfolgsfaktor für gute Ernten. Zugriff: 07. März 2023. https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/unternehmen/studien-zeigen-optimale-duengung-wesentlicher-erfolgsfaktor-fuer-gute-ernten_article1265094105.html
Statistisches Bundesamt. (2021). Ausgaben für Düngemittel in Deutschland nach Art des Düngers im Zeitraum von 2008 bis 2021 (in Millionen Euro). Statista. Statista GmbH. Zugriff: 07. März 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/257375/umfrage/ausgaben-fuer-duengemittel-in-deutschland-nach-art-des-duengers/
Statistisches Bundesamt. (2022). Inlandsabsatz von Düngemitteln in Deutschland nach Bundesland und Art des Düngers im Jahr 2021/2022 (in Tonnen). Statista. Statista GmbH. Zugriff: 27. Februar 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283708/umfrage/duengemittel-inlandsabsatz-nach-art-des-duengers-und-bundesland-2012-2013/
Yara. (o. J.). Warum benötigen Pflanzen Düngemittel?. Zugriff: 07. März 2023. https://www.yara.de/ueber-yara/warum-benoetigen-pflanzen-duengemittel/
YouGov. (2022). 73 Prozent der Verbraucher interessieren sich für smarte Gartengeräte. Zugriff: 07. März 2023. https://yougov.de/topics/consumer/articles-reports/2022/05/17/73-prozent-der-verbraucher-interessieren-sich-fur-
Gärten bieten einer Vielzahl an heimischen Vogelarten einen wertvollen Lebensraum, manchmal den letzten, den sie noch haben. Bereits heute sind fast die Hälfte der Vogelarten in Deutschland bedroht und stehen auf der Roten Liste vom NABU.
Bedrohte heimische Vogelarten in Deutschland
Aber keine Sorge: Du selbst kannst in deinem Garten, auf deinem Balkon, deiner Terrasse, im Innenhof deines Häuserblocks oder wo immer du dir eine kleine, grüne Oase der Ruhe geschaffen hast, einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten. Und das im Handumdrehen!
Wie du das volle Potential deines Gartens so weit wie möglich ausschöpfst und mit nur wenigen Kniffen deinen Garten in ein wahres Paradies für deine gefiederten Gartenbesucher verwandelst, welche Pflanzen ein wahrer Vogelmagnet sind und welche du besser meidest und wie arbeitsintensiv so ein vogelfreundlicher Garten wirklich ist (Spoiler: überhaupt nicht!) erfährst du im Folgenden.
Damit sich verschiedene Vogelarten in deinem Garten heimisch fühlen können, sollte der Garten abwechslungsreich bepflanzt sein. Nur so stellst du sicher, dass deine Gartenbesucher das ganze Jahr über Schutz und Nahrungsquellen finden. Je abwechslungsreicher du den Garten bepflanzt, desto mehr bietet er den Tieren und damit im Umkehrschluss auch dir:
Früchte und Samen
Sie sind einerseits eine bedeutende Nahrungsquelle für die Vögel, die sich ihrerseits dankbar erweisen und viele Samen ohne dein Zutun weiterverbreiten. Die Tiere fressen die Früchte nämlich und scheiden die Samen unversehrt an einem anderen Ort in deinem Garten (oder in dem deiner Nachbarn) wieder aus. Falls du dich also wunderst, warum in deinem Garten dir unbekannte Pflanzen wachsen, könnte es mit dem sogenannten „Anschiss“ zu tun haben, in dem sich viele Samen aus den Gärten deiner Region finden.
Insekten
Ein vogelfreundlicher Garten ist immer auch ein insektenfreundlicher Garten. Zahlreiche Arten sind zumindest teilweise auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen und manche, wie beispielsweise der Hausrotschwanz, haben sich ausschließlich auf tierische Beute spezialisiert. Je mehr in deinem Garten kreucht und fleucht, desto besser. Würmer, Schnecken, Käfer, Spinnentiere und andere Insekten mit hohem Ekel-Faktor stehen zumindest bei Vögeln hoch im Kurs.
Sträucher, Büsche und Hecken
Laubreiche Pflanzen bieten Vögeln Schutz und sind als Nistplätze ideal. Sträucher, Büsche, Hecken, Bäume und Stauden sollten in deinem Garten also auf keinen Fall fehlen. Heimische Sträucher und Bäume, wie zum Beispiel die Heckenrose oder die Eberesche, bieten den idealen Unterschlupf für eine Vielzahl an heimischen Vogelarten.
Wasserquellen
Tiere brauchen Wasser zum Überleben. Du musst aber keinen Teich ausheben oder einen Bachlauf in deinen Garten bauen – eine einfache Tränke aus einer flachen Schale, einem Deckel, einem Untersetzer oder Gefäß deiner Wahl reicht vollkommen aus. Besonders im Sommer ist eine kleine Wasserquelle für Gartenvögel eine enorme Hilfe. Sei es als kleines Bad im kühlen Nass oder damit die Tiere dort ihren Durst stillen können.
Tipp
Möchtest du einen vogelfreundlichen Garten erschaffen, solltest du dir einmal ansehen, welche Vögel überhaupt in deinem Garten heimisch sind. Beobachte die Tiere vom Küchenfenster, Balkon oder der Terrasse aus. Kennst du dich mit den verschiedenen Arten nicht aus, nutze ein Buch, eine App oder das Internet zur Identifizierung. So kannst du mehr über deine kleinen Gartenbesucher herausfinden und dich mit ihren Bedürfnissen vertraut machen. Weißt du etwa, das eine bestimmte Art nur Beeren frisst und die andere nur Insekten, kannst du deinen Garten dahingehend anpassen.
Möchtest du deinen Garten zu einem Paradies für Vögel machen, solltest du den natürlichen Lebensraum der Vögel nachbauen. Das machst du am besten durch heimische Pflanzen. Je höher die Pflanzendichte und Pflanzenvielfalt, desto mehr Vögel werden sich an diesem breiten Angebot erfreuen und deinen Garten zu ihrem neuen zu Hause auserkiesen. Exotische Pflanzen sind zwar oft schön anzusehen, bereichern aber die Welt unserer Gartenvögel nicht. Achte bei der Auswahl der Pflanzen auf:
1. Rasen
Rasenflächen sehen nicht nur schöner aus als Steinwüsten, sondern sind auch artenschutztechnisch überaus sinnvoll. Hier tummeln sich Insekten und Würmer neben allerlei Samen, die Vögeln als ideale Nahrungsquelle dienen. Doch ein kurzer, akkurater Rasen kann die Artenvielfalt schwächen. Lasse also am besten einfach mal Fünfe gerade sein und lass den Rasen wachsen. Wenn du den Rasen in deinem Garten selten mähst, lockst du Bienen, Insekten und damit auch Vögel an.
Wenn dein Rasen nur spärlich wächst, fehlen ihm wahrscheinlich Nährstoffe. Diese führst du ihm am schnellsten und einfachsten mit einem Rasendünger zu.
2. Wildblumen und Gräser
Gräser und Wildblumen sind ideale Nahrungsquellen für Vögel. Ein weiterer Vorteil für dich: Blumenflächen dieser Art muss man selten – nur einmal bis zweimal im Jahr – mähen. Lass die Blumen einfach stehen. Nachdem sie verblüht sind, dienen deren Samen den Vögeln als Nahrungsquelle. Hohe Wiesen locken zudem Insekten, Schnecken und Kleintiere, wie Mäuse oder Maulwürfe an, die Raubvögeln als Futter dienen.
Pflanzentipp: Für die vogelfreundliche Blumenwiese bieten sich zum Beispiel Gänseblümchen, Weiße Lichtnelke, Immenblatt, Leimkraut, Kornblume und Rotklee an.
3. Bodendecker
Immergrüne Bodendecker haben für den tierfreundlichen Garten viele Vorteile. Sie sehen wunderschön aus und setzen selbst im winterlichen Garten tolle Akzente. Außerdem nehmen sie dir die Gartenarbeit ab, da sie Unkraut unterdrücken und sich im Herbst das Laub unter ihnen verstecken kann.
Sie sind umweltfreundlich, da die Erde unter Bodendeckern nicht so leicht austrocknet. Das alles macht sie zu einem Must-Have für den vogelfreundlichen Garten, da sich hier natürlich für die Tiere auch der ein oder andere Leckerbissen versteckt.
Pflanzentipp: Als Bodendecker bieten sich Dickmännchen, Kriechender Phlox, Gefleckte Taubnessel, Christrose und Efeu besonders an. Aber auch Erika, Geißblatt und Johanniskraut machen was her.
4. Blumenbeete
Blumenbeete werten deinen Garten nicht nur optisch auf, indem sie ihn in ein buntes Blumenmeer verwandeln, sondern bieten auch Vögeln eine opulente Nahrungsauswahl. Blumenbeete bieten den Tieren Nektar, Früchte, Samen und natürlich Blüten.
Eine opulente Blumenwiese lockt außerdem zahlreiche Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge an, die wiederum auf dem Speiseplan mancher Vogelarten stehen. Auch um Blattläuse und Schnecken musst du dir mit verschiedenen Vogelarten im Garten keine Gedanken mehr machen.
Damit deine Blumen im Sommer prächtig blühen, kannst du sie ab dem Frühjahr mit einem Blumendünger versorgen. Dieser regt die Blütenbildung an und sorgt für gesundes Wachstum.
Pflanzentipp: Im Frühling sind Primeln, Veilchen, Gänseblümchen und Krokusse sehr schön anzusehen und bieten Vögeln ausreichend Nahrungsquellen. Im Herbst sehen Sonnenblume, Nachtkerze, Disteln und Fingerhut bezaubernd aus und machen den Übergang in die dunkle Jahreszeit für Mensch und Tier erträglich.
5. Sträucher
Sträucher bieten Vögeln Schutz vor Fressfeinden, sind gleichwohl aber auch wertvolle Nahrungsressourcen, mit Früchten, die teilweise bis in den Winter hinein am Strauch verbleiben. Neben der Tatsache, dass die meisten Sträucher tolle Farbakzente in den Garten zaubern und äußerst pflegeleicht sind, bieten sie Vögeln alles, was sie zum Überleben brauchen.
Die meisten Sträucher kannst du einfach mit einem Baumdünger düngen. Blühende Sträucher profitieren aber auch von einem Blühpflanzen- oder Blumendünger.
Pflanzentipp: Zu den besonders vogelfreundlichen Sträuchern zählen Haselnuss, Holunder, Mahonie, Kornelkirsche, Schneeball, Schlehe oder Weißdorn. Die Früchte des Schwarzen Holunder fressen beispielsweise über 60 verschiedene Vogelarten. Auch Wildrosenarten wie Kriech-, Hunds-, Zimt- und Bibernellenrose sind ideal für den vogelfreundlichen Garten.
6. Hecken
Unter Hecken ist an dieser Stelle nicht die Buchsbaumhecke zu verstehen, die dein Grundstück von dem deiner Nachbarn abschirmt. Unter vogelfreundlichen Hecken sind vielmehr dicht beieinanderstehende Büsche und kleinere Bäume unterschiedlicher Arten zu verstehen.
Diese sollten mindestens anderthalb Meter hoch und mindestens einen Meter breit sein. Darunter sollten sich auch noch niedrige Pflanzen ansiedeln können. Ganz besonders in dornenbesetzten Hecken und Sträuchern finden kleine Vogelarten viel Schutz vor natürlichen Fressfeinden.
Damit Hecken im Frühjahr dicht wachsen, solltest du sie zu Beginn der Vegetationsperiode mit einem Heckendünger versorgen. Sorten, die zum Winter hin ihr Laub nicht abwerfen, benötigen im Herbst vor allem Kalium. Der Mineralstoff ist zum Beispiel in Kalimagnesia enthalten und erhöht die Frosthärte deiner Hecke und macht sie resistent gegen strapaziöse Witterungseinflüsse.
Pflanzentipp: Besonders vogelfreundliche Hecken, die ausreichend Schutz und Nahrungsressourcen bieten, sind unter anderem Schlehen, Weißdorn, Holunder und die Stechpalme.
7. Kletterpflanzen
Gerade wenn du einen kleinen Garten oder nur einen Balkon hast und trotzdem der Tierwelt einen Gefallen tun willst, solltest du über Kletterpflanzen für deinen Garten nachdenken. Kletterpflanzen bieten den Vorteil, dass sie auch in kleinen Gärten zusätzlichen Raum schaffen, in dem Vögel Futter finden und ausruhen können.
Pflanzentipp: Kletterpflanzen für vertikales Gärtnern sind der klassische Efeu, aber auch Wilder Wein, Windenspross, Passionsblume oder Clematis. Gerade Efeu erfreut sich bei heimischen Vögeln hoher Beliebtheit, da die schwarzblauen Beeren im Winter wachsen und damit eine tolle Nahrungsquelle in den Wintermonaten sind.
Kletterpflanzen bilden – je nach Sorte – eine große Menge an grüner Blattmasse. Um schnell und kräftig wachsen zu können, benötigen sie deswegen viele Nährstoffe. Verwende zur Pflege einen passenden Dünger, der die Bedürfnisse deiner Kletterpflanze berücksichtigt. Viele Grünpflanzendünger und Universaldünger sind dafür geeignet; noch besser sind aber Spezialdünger wie z. B. ein Weinrebendünger.
8. Bäume
Kommen wir zum Klassiker schlechthin: dem Baum. Bäume spenden nicht nur Schatten in heißen Sommermonaten, sondern führen dazu, dass dein Garten schnell zum Paradies für Lebewesen aller Art wird. Insbesondere Obstbäume garantieren reichen Vogelbesuch in deinem Garten. Bäume bieten ausreichend Schutz vor Fressfeinden, eine Fülle von verschiedenen Nahrungsquellen, wie Früchte, Raupen und Blüten und sind damit bei ausreichend Platz im Garten ein Paradies für Mensch und Tier.
Für die Ausbildung von Früchten benötigen Bäume eine Menge Energie. Diese kannst du deinen Obstbäumen in Form eines Obstdüngers zur Verfügung stellen. Bäume freuen sich außerdem über Naturdünger wie Kompost, Hornspäne oder Rinder- bzw. Pferdedung.
Pflanzentipp: Bäume für einen vogelfreundlichen Garten sind unter anderem Eichen, Weiden und Pappeln, aber auch Eberesche, Kirsche und Apfelbäume.
Bei der Wahl deiner Pflanzen solltest du darauf achten, dass die Pflanze in deinen Garten passt. Damit meine ich nicht nur die Größe der Pflanze, sondern auch Faktoren wie die Bodenbeschaffenheit und der Wasserbedarf. Hast du ohnehin Probleme mit regelmäßigem Gießen, solltest du besonders wasserintensive Pflanzen meiden und zu robusten und pflegeleichten Gräsern und Hecken tendieren.
Ein besonders vogelfreundlicher Garten zeichnet sich dadurch aus, dass Pflanzen und Tiere hier in einer natürlichen und friedlichen Ko-Existenz leben. Die Tiere ernähren sich von den Blüten, dem Nektar, den Früchten, Beeren und Samen der Pflanzen und verteilen diese wiederum in der Umwelt.
Diese Ko-Existenz hat sich bei exotischen Pflanzen mit der heimischen Tierwelt noch nicht entwickelt. Das heißt, exotische Pflanzen sind für die meisten heimischen Tierarten wertlose Fremdkörper innerhalb des Gartens, nicht viel mehr als wohlduftende Gartenmöbel mit bunten Blüten.
Ein Garten mit vielen exotischen Pflanzenarten schafft wertlose Flächen, wo wertvolle Grünoasen wachsen und Wildtieren ein sicheres Zuhause und Nahrungsquelle bieten könnten. Anschaulich lässt sich das am Beispiel heimischer Pflanzen, wie dem Weißdorn und dem Wacholder machen.
In der Grafik ist zu sehen, dass exotische Pflanzen nur einem Bruchteil der Tier- und Vogelarten als Nahrungsressource dienen, während ihre heimischen Pendants einer Vielzahl von Tierarten nutzen.
Weißdorn vs. Schalachdorn: Die Früchte des heimischen Weißdorns fressen hierzulande 32 verschiedenen Vogelarten, während die Früchte des nah verwandten nordamerikanischen Schalachdorns nur für zwei Arten von Interesse sind.
Wacholder vs. Chinesischer Wacholder: Noch deutlicher ist das Verhältnis beim Wacholder. Der heimische Wacholder ernährt durch seine Früchte 43 Vogelarten, während sein ostasiatisches Pendant, der Chinesische Wacholder, nur einer heimischen Vogelart als Nahrungsressource dient.
Wildrose vs. Zuchtrose: Gerade in der dunklen Jahreszeit bieten Wildrosen mit ihren Hagebutten ein gutes Nahrungsangebot für eine Vielzahl von Vogelarten, während die Zuchtrose durch ihre opulenten Blüten nur für Insekten interessant sind. Da die meisten Sorten nämlich steril sind, bilden sie keine Hagebutten, die den Vögeln als Nahrung dienen könnten.
Chinesische Forsythie: Die leuchtenden Blüten der aus dem ostasiatischen Raum stammenden Forsythie sind trocken, d.h. sie produzieren weder Blütenstaub noch Nektar. Die Pflanze hat daher auch keine Früchte. Für die Tierwelt bedeutet das, dass die Pflanze auch aus Plastik sein könnte, so wertlos ist sie für die Insekten- und Vogelwelt.
Auch wenn manche Pflanzen nicht die primäre Nahrungsquelle für Vögel sind, bedeuten exotische und kultivierte Pflanzen in der Regel, dass diese von Insekten nicht frequentiert werden, da sie für diese keinen Mehrwert bieten.
Da ein vogelfreundlicher Garten immer auch ein insektenfreundlicher Garten ist, solltest du auch auf die Bedürfnisse deiner kleinsten Gartenbesucher Rücksicht nehmen.
Studien kommen zu dem Schluss, dass heimische Gehölze für Vögel im Schnitt sechsmal wertvoller sind als exotische, da ein heimisches Gehölz etwa 24 verschiedene Vogelarten ernähren kann, während ein exotisches Gehölz nur vier Vogelarten als Nahrungsquelle dient.
Tipp: Verzichte auf exotische Pflanzen für deinen Garten oder nutze exotische Pflanzen als bunte Besonderheit in einem Garten, in dem heimische Pflanzen auf jeden Fall die Oberhand haben sollten.
Das Schöne an einem vogelfreundlichen Garten ist, dass du kaum Arbeit damit hast. Das bedeutet für dich, dass du den Rasen durchaus eine Weile wachsen lassen kannst, bevor du ihn mähst. Auch vermeintliches Unkraut muss nicht bekämpft werden, dient es zahlreichen Insekten und Kleintieren doch als wertvolle Nahrungsquelle. Dichtes Laub bietet Vögeln und Kleintieren Schutz vor Fressfeinden. Hier können sie ruhen und ihr Nest bauen. Kurz: Je naturnaher der Garten, desto besser für die Tierwelt.
1. Jedes Jahr Heckenschneiden muss nicht sein: Schneide Hecken und Sträucher nicht jedes Jahr, sondern abwechselnd alle zwei Jahre. So können die Sträucher abwechselnd blühen und den Vögeln als Nahrungsquelle und Unterschlupf dienen.
2. Stauden einfach stehen lassen: Auch wenn es deprimierend anmutet, lasse verdorrte Stauden, Gräser und Blüten stehen und absterben. In den Stängeln von Brombeere und Schilf überwintern zahlreiche nützliche Larven und Insekten. Diese Insekten und die Samen der Pflanzen sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel. Die Früchte der Stauden solltest du voll ausreifen lassen, damit die Vögel sie gefahrlos fressen können.
3. Mehr Artenvielfalt durch Unkraut: Unkraut hat seinen Namen nicht verdient und sollte eher Beikraut oder Hilfskraut heißen, denn es ist wertvoll für die Artenvielfalt. Es dient in Form von Samen, Blüten und Blättern den meisten deiner Gartenbesucher als Nahrungsquelle. Möchtest du Unkraut loswerden, kannst du es unterhacken oder rausziehen und anschließend an Ort und Stelle liegenlassen, damit die Tiere es noch verwerten können.
4. Schädlinge sind Nützlinge: Ähnlich wie beim Unkraut verhält es sich mit Schädlingen. Auch diese sind wertvoll für die Artenvielfalt und ein elementarer Teil eines funktionierenden Ökosystems. Raupen, Schnecken, Blattläuse und Larven sind für uns Menschen wahre Plagegeister, für Jungvögel wertvolles Futter und eine hervorragende Proteinquelle. Möchtest du die Kleintiere loswerden, kannst du sie absammeln und den Vögeln in einer kleinen Schale auf dem Silbertablett servieren.
5. Vorsicht bei technischen Geräten: Mähroboter erkennen Jungvögel, Amphibien, Reptilien und junge Igel oftmals nicht als Hindernis und können diese schwer verletzen oder töten. Laubbläser können sich im Laub befindende Igel oder Vögel auf Futtersuche verletzen. Setze technische Geräte mit Bedacht ein und bleibe im Idealfall in der Nähe des Mähroboters oder mähe selbst. Achte bei Laubhaufen darauf, diese zuerst einmal mit Vorsicht durchzusehen, bevor du den Laubbläser ansetzt, um die Blätter unter die nächste Hecke zu blasen.
6. Kein Laub im Herbst kehren: Im Herbst Laub kehren muss nicht sein! Lass das Laub einfach liegen oder kehre es unter eine Hecke. Im Laubhaufen tummeln sich Käfer, Asseln und andere kleine Krabbeltiere, die Vögeln eine ideale Nahrungsquelle in der dunklen Jahreszeit bieten. Igel können sich außerdem im Laub ihr Quartier zum Überwintern oder zum Frostschutz bauen.
7. Keine vorschnellen, chemischen Maßnahmen ergreifen: Gehe mit Pestiziden behutsam um und verzichte auf chemische Pflanzenschutzmittel. Lasse Blattläuse einfach walten und habe Geduld, auch wenn die Pflanze zwischendurch nicht so schön aussieht. Blattläuse locken Marienkäfer an. Diese wiederum stehen auf der Speisekarte vieler Vogelarten. Und so stellt sich das Gleichgewicht in deinem Garten von selbst wieder her.
Hast du keinen Garten, dafür aber einen Balkon oder möchtest auch deine Terrasse noch vogelfreundlicher machen, hast du eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Wildtieren durch das Jahr zu helfen:
1. Nutze Ranksäulen: Auch auf einem Balkon oder auf der Terrasse kannst du es grün werden lassen. Hast du keinen Platz auf dem Boden, lasse deine Pflanzen einfach in die Höhe wachsen. Eine Ranksäule auf dem Balkon sieht nicht nur wunderschön aus, sondern bietet Vögeln auch Nistmöglichkeiten und erleichtert die Futtersuche. Eine Ranksäule ist eine einfache und schnelle Alternative zu einem Baum, schützt die Tiere vor Nässe und Hitze und passt auf jeden Balkon.
2. Begrüne Mauern und Geländer: Mauern können mit Kletterpflanzen oder Pflanzenkörben verkleidet werden. Das wertet die Mauer meist nicht nur optisch auf, sondern bietet Kleinstlebewesen und Insekten einen Nistplatz, was wiederum Vögel wie ein Magnet anlockt. Ein mit Efeu verkleideter Balkon macht kaum Arbeit, sieht toll aus und ist ein einfacher Beitrag zum Naturschutz.
3. Pflanze Gemüse, Naschobst und Kräuter: Pflanzt du auf deinem Balkon oder deiner Terrasse Gemüse, Naschobst und Kräuter hast nicht nur du etwas davon. Wenn du die Pflanzen blühen lässt, haben auch die Insekten was zu futtern. Und wie wir bereits wissen: was den Insekten nutzt, zieht auch die Vögel magisch an.
Viele Obst- und Gemüsesorten sind Starkzehrer und bilden nur dann Blüten und Früchte aus, wenn ihnen genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Sorgen deswegen mit einem Gemüsedünger dafür, dass deine Nutzpflanzen kräftig und gesund wachsen.
4. Vermeide künstliches Licht: Möchtest du auf Licht in einer dunklen Sommernacht nicht verzichten, nutze am besten schwache LED-Leuchten mit geringem Ultraviolett- und Blauanteil und schalte sie einfach aus, wenn du den Balkon verlässt.
5. Balkon- und Terrassenmöbel: Achte bei deinen Möbeln auf Holz aus nachhaltiger Produktion. Das hilft den Vögeln allein schon dadurch, dass ihr natürlicher Lebensraum nicht weiter schwindet. Gebrauchte oder selbstgebaute Möbel aus alten Paletten sind ebenfalls eine schöne Idee, den Balkon oder die Terrasse vogelfreundlicher zu machen.
6. Schaffe Landeplätze: Ob Bambusstäbe, die als Rankhilfe dienen oder die verdorrten Stängel von Kamille, Wiesenbocksbart oder Sonnenblumen: All das sind hervorragende Landeplätze für Vögel und werden gerne angeflogen. Hier können sich die Krallen der Vögel um die dünnen Stängel klammern und bieten den Tieren den nötigen Halt und Stabilität.
Um zu trinken, zu baden oder ihr Futter einzuweichen brauchen Vögel Wasserstellen. Insbesondere im Winter sind solche Wasserquellen hilfreich, da natürliche Quellen oft eingefroren sind. Doch insbesondere im Winter brauchen Vögel viel Wasser, da sie in der kalten Jahreszeit hauptsächlich trockene Samen und Früchte fressen.
Bad und Tränke: Schaffe deinen Gartenbesuchern auf Balkon oder im Garten eine Bade- und Trinkmöglichkeit. Eine Tränke ist eine einfache, schnelle und effektive Art, um den Tieren den Kontakt zu Wasser zu ermöglichen.
Achte bei einer Tränke darauf, dass diese einen flachen Randbereich aufweist. Vogeltränken sollten rund 2 bis 7 Zentimeter tief sein. Du musst keine Tränke kaufen, ein einfacher Untersetzer, flache Schalen oder ein Suppenteller tun es auch!
Fließende Wasserquellen: Noch besser sind fließende Wasserquellen wie natürliche Wasserläufe, Brunnen oder Fontänen, da es frischer und sauberer ist als stehendes Wasser. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern verbessern auch das Klima im Garten. Wasserläufe und kleine Bäche können zahlreichen Tierarten im Garten als eine nützliche Wasserquelle dienen.
Gartenteiche: Gartenteiche und Wassergärten sind bei Vögeln besonders beliebt. Diese Biotope bieten nicht nur kleine Wassertiere, Frösche und Fische als Futterquelle, sondern locken auch besondere Vogelarten wie Enten oder Reiher an. Um deinen Teich für Vögel attraktiver zu machen, können Pflanzen wie Blutweiderich, Sumpfdotterblumen, Schwertlilien, Seerosen, Rohrkolben, Stiefmütterlein, Primeln, Farn und hängender Efeu verwendet werden. Du kannst deinen Teich einfach mit etwas Wasser aus einem anderen Teich beleben und darin Laich aussetzen. Wasserkäfer, Libellen und andere Insekten folgen dann von alleine.
Winterliche Wasserquellen: Um sicherzustellen, dass deine Wasserquellen auch im Winter nutzbar bleiben, gibt es spezielle Heizgeräte für Vogeltränken und Wasserschalen. Diese halten das Wasser eisfrei und sorgen dafür, dass Vögel auch in der kalten Jahreszeit ausreichend Wasser zur Verfügung haben. Natürlich kannst du auch hin und wieder mit der Hand die dünne Eisschicht aufbrechen und den Tieren so den Zugang zum Wasser erleichtern.
Kombination mit Futterstellen: Kombiniere die Wasserquelle mit einer Futterstelle, um den Vögeln einen kompletten Rast- und Nahrungsplatz anzubieten. Vögel kommen gerne an Orte zurück, an denen sie Nahrung und Wasser finden. Außerdem haben sie hier die Möglichkeit harte Körner im Wasser aufzuweichen und für sich nutzbar zu machen.
Ein Nistkasten im Garten bietet denen eine Zuflucht, die keinen natürlichen Nistplatz in der freien Natur finden. Insbesondere Meisen, Stare und Kleber, die in der freien Wildbahn in seltenen Höhlen nisten, profitieren von Nistkästen in deinem Garten.
Ob du den Nistkasten selbst baust oder kaufst, ist meist eine Sache des Geschmacks. Nistkasten lassen sich sehr einfach selbst bauen und sind zum Beispiel eine schöne Freizeitaktivität für die Herbstferien für die gesamte Familie.
Beim Kauf oder Bau eines Nistkastens sind ein paar Kriterien zu beachten, um sicherzustellen, dass der Nistkasten den Bedürfnissen der Vögel entspricht und ihnen ein sicheres Zuhause bietet. Worauf du achten solltest:
Material: Der Nistkasten sollte aus einem robusten, natürlichen und wetterfesten Material wie Holz sein. Holz ist besonders beliebt bei Vögeln und sollte umweltfreundlich lackiert sein. Nistkästen aus Holz isolieren vor Hitze und Kälte und können von innen mit Gräsern und Moos in ein schönes Nest verwandelt werden. Plastik ist nicht empfehlenswert, da es nicht atmungsaktiv ist. Hier besteht die Gefahr von Schimmel. Außerdem isoliert Plastik kaum und die Nistkästen kühlen nachts stark aus oder werden im Sommer brütend heiß.
Design: Vögel sind nicht wählerisch. Ob klassisch, modern oder romantisch im Bauernlook, das spielt beim Nistkastenbau kaum eine Rolle und du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen. Hinsichtlich der Farben solltest du auf allzu bunte Neonfarben besser verzichten und dich an der Natur orientieren. Holzfarben, mit Erdtönen bemalt, sind wunderbar. Rot, Schwarz und Gelb in Kombination wird in der Tierwelt oftmals als Warnfarbe für anstehende Gefahr verstanden.
Lochgröße: Hier kommt es ein bisschen darauf an, welcher Vogelart du in deinem Garten ein Zuhause bieten möchtest. Kleine heimische Singvögel fühlen sich in Nistkästen mit einem Loch-Durchmesser um drei Zentimeter wohl. Spatzen haben es lieber etwas heller im Nistkasten und ziehen ein Loch mit einem Durchmesser von vier Zentimetern vor. Achte darauf, dass das Loch auf deine Vögel abgestimmt ist. Es sollte aber auch nicht so groß sein, dass Raubtiere hineinkommen können. Stelle lieber mehrere Nistkästen für mehrere Vogelarten auf, als ein Modell, das für kleinere Arten dann zur Todesfalle wird.
Dachform: Das Dach des Nistkastens sollte eine schräge Form haben, damit Regenwasser abfließen kann und sich kein Wasser im Inneren sammelt. Ein überstehendes Dach schützt das Einlassloch zusätzlich vor Regen und Schnee.
Halt: Eine raue Rinde oder Oberfläche an der Innenseite des Nistkastens gibt den Vögeln Halt beim Ein- und Ausfliegen. Außerdem sollte der Nistkasten so konstruiert sein, dass er auch bei starkem Wind stabil bleibt.
Standort: Richte den Nistkasten am besten nach Osten, Südosten oder Westen aus. Den Süden und Westen solltest du besser meiden, da es hier im Sommer zu heiß werden kann, wenn bis in den Abend hinein die Sonne auf den Nistkasten scheint. Bei der Höhe des Nistkastens kommt es auf die Vogelart an. Nisthilfen für Meisen kannst du in einer Höhe von drei Metern anbringen, für Spatzen wiederum ist eine Höhe von vier bis zehn Metern ideal, am besten direkt unter dem Dach.
Du musst den Nistkasten immer wieder säubern. Das hat zweierlei Gründe:
1. Das alte Nest wird von den Vögeln nicht selbst entfernt, sondern bleibt oft zurück. Wenn ein neues Paar in den Nistkasten einzieht, baut es einfach sein neues Nest auf dem alten Nest. Dadurch wird das Nest jedes Jahr höher und befindet sich näher am Einflugloch, was es für Fressfeinde wie Katzen und Eichhörnchen leichter macht, an die schutzlosen Tiere heranzukommen.
2. Es können sich im alten Nest Parasiten ansammeln, die die Brut im kommenden Jahr gefährden können. Diese Parasiten können beispielsweise Milben, Läuse oder Flöhe sein, die sich im Nest vermehren und die Jungtiere schwächen oder töten können.
Eine regelmäßige Reinigung des Nistkastens kann dazu beitragen, die Verbreitung von Parasiten und Krankheitserregern zu reduzieren und den Vögeln eine saubere und sichere Brutumgebung zu bieten.
Wie säuberst du am besten einen Nistkasten? Einfach den Gartenschlauch hineinhalten, kann mehr Unheil anrichten, als du dWie säuberst du am besten einen Nistkasten? Einfach den Gartenschlauch hineinhalten, kann mehr Unheil anrichten, als du denkst. Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der nichts schiefgehen kann.
Schritt 1: Den perfekten Zeitpunkt finden
Mit dem Säubern des Nistkastens solltest du warten, bis die Brut abgeschlossen ist. Da der Kasten im Winter aber auch von anderen Gästen, wie Siebenschläfern, Mäusen oder Insekten verwendet werden kann, solltest du den Nistkasten idealerweise zwischen September und Mitte Oktober säubern, bevor sich die ersten tierischen Gartenbesucher zum Überwintern einnisten. Schaffst du das nicht, säubere den Kasten auf jeden Fall im Frühjahr, nachdem die überwinternden Tiere den Kasten verlassen haben.
Schritt 2: Den Nistkasten eine Weile beobachten
Bevor du dich dem Nistkasten mit Handschuhen, Wasser und Schwamm näherst, schaue erst einmal, ob noch ein Tier den Kasten bewohnt. Selbst wenn sich aktuell kein Tier darin befindet, heißt das nicht, dass der Kasten nicht noch aktiv benutzt wird. Beobachte den Kasten in der Woche vor dem Säubern immer wieder, ob er noch benutzt wird. Falls sich doch noch Tiere in dem Kasten befinden, ist es ratsam, das Säubern zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen.
Schritt 3: Das richtige Equipment wählen
Du solltest das Saubermachen im Freien durchführen, um zu verhindern, dass du Insekten und Parasiten ins Haus schleppst. Empfehlenswert ist das Säubern mit Handschuhen und idealerweise einem Mundschutz, um Staub, Schimmelsporen oder Krankheitserreger nicht einzuatmen. Falls sich tote Tiere im Kasten befinden, solltest du diese mitsamt des Nestes entfernen.
Schritt 4: Das Nest aus dem Nistkasten entfernen
Nachdem du den Kasten geöffnet hast, kannst du das alte Nest im Ganzen herausnehmen und im Hausmüll entfernen. Klebt das Nest am Holz, kannst du es mit einem Spachtel herauskratzen.
Schritt 5: Den Nistkasten ausfegen
Nachdem das Gröbste aus dem Nistkasten entfernt ist, kannst du den restlichen Schmutz und Einzelteile mit einem einfachen Handbesen entfernen. Beachte dabei auch und besonders die Ecken und Seitenwände.
Schritt 6: Den Nistkasten ausspülen (nur bei Härtefällen)
Den Nistkasten mit Wasser ausspülen musst du nur bei einem erkennbaren Parasitenbefall, sehr starkem Schmutz oder bei Vorfinden eines toten Tieres. Das Ausspülen mit warmem Wasser reicht dabei in der Regel aus. Bei Härtefällen kannst du etwas Seifenlauge nutzen. Verwende aber auf keinen Fall chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel. Diese können den Tieren schaden.
Schritt 7: Den Nistkasten trocknen lassen
Anschließend solltest du den Nistkasten trocknen lassen, bevor du ihn wieder mit Heu, Tierhaaren, trockenen Blättern, Baumrinde oder anderem Füllmaterial auspolsterst. Nur von Stroh sei an dieser Stelle abzuraten. Alternativ kannst du den Kasten auch einfach leer lassen. Der Gartenbesucher wird sich mit dem Material, das er in deinem Garten findet, auch sein eigenes Nest bauen.
Schritt 8: Den Nistkasten wieder aufhängen
Im letzten Schritt solltest du den trockenen Nistkasten noch ein letztes Mal begutachten. Schäden, herausstehende Holzspäne oder Nägel solltest du entsprechend abfeilen oder entfernen, damit für die Tiere keine Gefahr besteht. Auch ein erneutes Lackieren mit einem tier- und umweltfreundlichen Lack oder Öl kann sinnvoll sein. Einmal aufgehängt, solltest du den Nistkasten dann nämlich bis zur nächsten Reinigung nicht mehr abnehmen.
Tipp: Geduld ist in Sachen Nistkästen eine Tugend. Es kann drei bis vier Jahre dauern, bis Vögel den Nistkasten in deinem Garten annehmen. Sei also nicht enttäuscht, wenn der Nistkasten im ersten Jahr oder den ersten Jahren leer bleibt. Früher oder später wirst du deinen ersten kleinen Gartenbesucher willkommen heißen können.
Das ist eine Frage, die die Gemüter und Experten spaltet. Es gibt hierzu unterschiedliche Meinungen und immer wieder Diskussionen in Umwelt- und Naturschutzforen.
Fest steht: Natürliches Futter durch vogelfreundliche Pflanzen in einem naturnahen Garten ist für die Artenvielfalt immer besser. Und die Natur bietet schließlich eine Fülle an vogelfreundlichen Pflanzen.
Der NABU stellt außerdem fest, dass zusätzliches Futter nur etwa 10 bis 15 Prozent der Vogelarten anzieht, die ohnehin eine stabile Population haben. Bedrohte Vogelarten profitieren hier also deutlich mehr von einem abwechslungsreichen, vogelfreundlichen Garten mit verschiedenen Pflanzen und Gehölzen.
Aber!
Es kann dennoch sinnvoll sein, zusätzliches Futter bereitzustellen. Dabei solltest du auf diese Kriterien besonders achten:
1. Die Auswahl des Futters: Es gibt viele Arten von Futter auf dem Markt, jedoch bevorzugen die meisten Vögel eine Mischung aus Sonnenblumenkernen und anderen Sämereien. Meißenknödel, die aus einer Mischung aus Fett und Körnern bestehen, sind ebenfalls sehr beliebt, jedoch sollten diese nicht in Plastiknetzen erworben werden, da sich die Vögel darin verheddern und verletzen können.
2. Dieses Futter meiden: Vermeide alles, worin Salz enthalten ist, wie zum Beispiel Brot, Speck oder Käse, da dies schädlich für die Tiere ist. Die hohe Dosis an Kochsalz führt beim Vogel schnell zur Austrocknung, schweren Nierenschäden, Juckreiz und Hirnschäden. Auch reines Fett wie Margarine oder Butter ist nicht empfehlenswert.
3. Kein Futter ohne Wasser: Bedenke, dass Vögel auch Wasser brauchen. Stelle eine Tränke, einen Teller oder eine kleine Schüssel in der Nähe der Futterstelle auf und wechsle das Wasser täglich. Beachte, dass das Gefäß nicht zu tief sein sollte, um das Ertrinken der Tiere zu verhindern. Eine offene Regentonne neben der Futterstelle bedeutet Lebensgefahr!
4. Die Menge des Futters: Schaue dir in der ersten Zeit den Bedarf deiner Gartenbesucher an. Streue immer nur so viel zusätzliches Futter aus, wie tatsächlich gefressen wird. Idealerweise sollten nur ein paar Körnchen in der Schale verbleiben, dann weißt du, dass kein Vogel hungrig wieder davonfliegen musste. Vermeide aber auch zu viel Futter, denn das lockt Ratten und andere Kleintiere an.
5. Die Art der Futterspender: Es gibt verschiedene Arten von Futterspendern, von klassischen Futtersilos bis hin zu modernen Futterspendern. Achte darauf, dass die Futterstelle sauber bleibt und nicht von den Vögeln verschmutzt wird. Verwende ein Dach, um das Futter trocken zu halten und den Vögeln einen geschützten Platz zum Fressen zu bieten.
6. Futterstelle säubern: Säubere die Futterstelle regelmäßig mit heißem Wasser, insbesondere bei nassem Wetter, um das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Krankheitserregern zu vermeiden. Es ist besser, mehrere kleine Futterspender an verschiedenen Orten im Garten aufzustellen, als eine große Futterstelle.
7. Standortwahl: Wähle einen Platz für die Futterstelle, an dem du die Vögel gut beobachten kannst. Vermeide Orte in der Nähe von Fenstern. Beklebe Scheiben sicherheitshalber mit Aufklebern. Futterstellen sollten idealerweise zwei bis drei Meter von Büschen und Sträuchern entfernt sein. So haben heranschleichende Fressfeinde keine Chance.
8. Dauer der Fütterung: Vögel können das ganze Jahr über gefüttert werden, jedoch ist es im Winter bei Schnee und Frost am wichtigsten. Beginne mit der Fütterung, wenn die natürlichen Futterquellen im Herbst weniger werden und höre erst dann auf, wenn im Frühjahr weniger Vögel die Futterstelle besuchen. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie in der Natur wieder ausreichend Nahrung finden.
Tipp: Früher hieß es, dass man den Tieren mehr schade als helfe, wenn man sie zufüttere. Das Gerücht hält sich auch in Foren und im Internet bis heute. Ornithologen sind sich aber inzwischen sicher, dass die Tiere das Futter bei Nahrungsmangel zwar annehmen, aber es nur als Zusatzfutter verwerten. Weder verlernen sie dadurch, sich selbst zu ernähren, noch lässt ihre natürliche Fähigkeit zum Suchen von Nahrung nach.
Obwohl der Mensch zweifellos einer der Hauptverursacher für das Verschwinden von immer mehr Tierarten ist, kommt die Gefahr nicht nur auf zwei Beinen daher. Ein vogelfreundlicher Garten sollte daher immer auch Schutz vor möglichen Fressfeinden bieten.
Katzen
Hauskatzen sind dafür verantwortlich, dass Jahr für Jahr über 200 Millionen Vögel sterben. Die Katze ist das Lieblingshaustier der Deutschen. Etwa 14 Millionen Katzen streifen in Deutschland umher, davon über zwei Millionen herrenlos. Ein naturnaher Garten kann den Vögeln helfen, den herumpirschenden Fressfeind früh zu erkennen und die Flucht anzutreten. Was du tun kannst, wenn nicht nur Vögel, sondern auch Katzen regelmäßig deinen Garten besuchen:
Das Vogelhaus katzensicher aufstellen: Achte darauf, dass das Vogelhaus in einer Höhe von nicht weniger als zwei Metern steht. Glatte Oberflächen, wie eine Eisenstange oder ein Kunststoffpfahl dienen dazu, dass Katzen keine Möglichkeit haben, auf das Haus zu klettern.
Nistkasten vor Katzen schützen: Um Katzen von Nistkästen fernzuhalten, solltest du diese an Fassaden anbringen und mit einem steilen, glatten Dach versehen. Dadurch fließt nicht nur Regen besser ab, sondern auch Katzen finden hier keinen Halt. Auch stachelige Pflanzen, die am Baumstamm oder Pfahl hinaufranken, können ein Erklettern durch Katzen erschweren.
Vogelnest vor Katzen schützen: Sträucher mit Dornen schützen Vogelnester auf natürliche Art und Weise. Auch eine Manschette aus Blech oder Kunststoff als Katzenabwehr am Baum wäre denkbar, auch wenn in einem naturnahen Garten die pflanzliche Variante der Katzenabwehr vorzuziehen ist.
Die Katze ablenken: Der Katze den Jagdtrieb abzutrainieren ist unmöglich und wäre Tierquälerei. Auch solltest du die Katze nicht bestrafen, wenn sie dir einen toten Vogel auf die Hausmatte legt. Deine Fellnase folgt ihrem natürlichen Trieb. Du kannst sie aber gerade zu Nistzeiten ausgiebig beschäftigen und ablenken. Wer viel mit seiner Katze spielt und diese regelmäßig auspowert, der reduziert automatisch ihre Jagdambitionen.
Marder
Auch Marder können für Vögel im Garten zu einer Gefahr werden. Die Raubtiere sind hervorragende Kletterer und können mühelos Vogelhäuser oder Nistkästen erreichen, um dort Jungtiere und Eier zu erbeuten. Um Vögel vor Mardern zu schützen, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen:
Vogelhäuser und Nistkästen erhöht anbringen: Marder können nicht so leicht auf höhere Ebenen klettern, deshalb sollten Vogelhäuser und Nistkästen mindestens zwei Meter über dem Boden angebracht werden.
Glattes Rohr oder Dach an Vogelhäusern: Eine glatte Oberfläche an Vogelhäusern erschwert es Mardern, daran hochzuklettern. Ein glattes Rohr oder Dach kann dabei helfen, das Vogelhaus sicherer zu machen.
Drahtgeflecht als Schutz: Ein Drahtgeflecht um den Nistkasten oder das Vogelhaus herum kann Mardern den Zugang erschweren. Dabei solltest du darauf achten, dass dieses Gitter das Füttern der Jungtiere nicht erschwert. Die Vögel müssen problemlos das Vogelhaus oder den Nistkasten erreichen und verlassen können.
Natürliche Hindernisse: Dornige Sträucher und Büsche können Marder daran hindern, Vogelhäuser oder Nistkästen zu erreichen. Auch Rankgitter oder ähnliche Strukturen können als Hindernis dienen.
Glasscheiben
Glasscheiben stellen eine vollkommen unterschätzte Gefahr für Vögel dar. Schätzungsweise sterben Jahr für Jahr rund 100 Millionen Vögel allein in Deutschland durch den Zusammenstoß mit Fensterscheiben. Besonders lebensbedrohlich sind breite, spiegelnde Flächen, in denen sich im schlimmsten Fall auch noch der Garten mitsamt Bäumen und Büschen spiegeln. Diese Scheibe wird von Vögeln oft nicht als Hindernis erkannt. Doch auch hier kannst du das Schicksal der Gartenbesucher positiv beeinflussen:
Fensterschmuck: Eine einfache Lösung ist das Anbringen von Fliegengittern oder Schnurvorhängen aus Kordeln von außen an den Fenstern. Auch Fensterfarben oder milchige Klebestreifen können helfen, die Scheiben für Vögel sichtbarer zu machen.
Gardinen, Jalousien und Rollos: Zudem kannst du das Unfallrisiko durch das Anbringen von Gardinen, Jalousien, Rollos oder Lamellenvorhängen von innen reduzieren, um den Vögeln die Scheiben als Hindernis sichtbar zu machen. Insbesondere bei Fenster, in denen sich Büsche und Bäume spiegeln, sollten betreffende Scheiben punktuell entschärft werden, um das Unfallrisiko zu minimieren.
Fensteraufkleber: Viele kennen diese meist schwarzen Aufkleber in Vogelform aus öffentlichen Gebäuden und Schulen. Diese sind jedoch nicht empfehlenswert, da die Tiere diese Aufkleber nicht als Hindernis verstehen und diesen einfach ausweichen und dann neben den Aufklebern an die Scheiben prallen. Besser sind bunte Aufkleber mit kontrastreichen Mustern. Die Farbe Orange hat sich als Warnfarbe ebenfalls bewährt.
Wenn du einen vogelfreundlichen Garten besitzt oder darüber nachdenkst, deinen Garten vogelfreundlicher zu machen, musst du leider damit rechnen, auch auf verletzte Tiere zu treffen. Sei es durch Herausfallen aus dem Nest, durch eine Attacke von Wildtieren oder den Zusammenprall mit einer Scheibe: potenzielle Gefahrenquellen lauern überall.
Die Überlebenschancen sind in all diesen Fällen schlecht. Durch den sehr hohen Stoffwechsel und das wenige Blut im Körper überstehen die meisten Vögel offene Wunden nicht besonders lange. Umso entscheidender, in diesem Fällen schnell Erste-Hilfe zu leisten:
Schritt 1: Das Tier beobachten
Nicht immer benötigen Vögel menschliche Hilfe. Stelle in einem ersten Schritt sicher, dass der verletzte oder geschwächte Vogel wirklich deine Hilfe braucht. Sichtbare Wunden, Knochenbrüche oder Bisswunden lassen sich meist schnell und selbst für Laien erkennen. Hier ist der Fall klar.
Hat der Vogel keinerlei sichtbare Wunden, verhält es sich etwas anders. Einen kranken Vogel von einem gesunden Individuum zu unterscheiden, kann besonders für Laien herausfordernd sein. Prallt ein Vogel mit einer Scheibe zusammen und hat keinerlei Brüche, erholt er sich nach einer Weile oft von selbst. Hier kann zu schnelles Handeln durch Aufheben und Streicheln zu zusätzlichem Stress für das Tier führen. Deshalb, beobachte den Vogel eine Weile und achte auf Anzeichen:
- Kann er laufen?
- Schwankt er beim Laufen?
- Fällt er immer wieder um?
- Kann er fliehen bzw. fliegen?
Vögel sind sehr scheue Tiere und versuchen in aller Regel zu fliehen, wenn Menschen ihnen zu nahe kommen. Bleibt das Tier aber am Boden liegen oder hocken, braucht es höchstwahrscheinlich menschliche Hilfe.
Schritt 2: Das Tier sichern
Muss das Tier medizinisch behandelt werden, solltest du es zu einem Tierarzt oder einer Pflegestelle für Wildtiere transportieren. Wie du das am besten machst:
1. Einfangen: Zum Einfangen des Tieres, wirf einfach ein Handtuch oder eine leichte Decke über das Tier. Dadurch kannst du es leicht vom Boden hochheben und vermeidest weitere Verletzungen. Aus Panik können verletzte Vögel kratzen oder mit dem Schnabel zwicken. Besonders bei Greifvögeln oder größeren Individuen ist hier also Vorsicht geboten. Hier kannst du sicherheitshalber auch zu Gartenhandschuhen greifen.
2. Festhalten: Achte darauf, den Vogel nicht zu fest zu drücken beim Festhalten. Drückst du versehentlich zu stark auf Brust oder Bauch, kann dies zu lebensbedrohlichen Atemproblemen führen. Langes Festhalten oder Streicheln löst bei den Tieren Stress aus. Setze ihn also schnellstmöglich in eine Transportbox.
3. Transportieren: Ein alter Schuhkarton bietet sich zum Transport wunderbar an. Auch die Standardversandkartons aus dem Onlinehandel kannst du hervorragend nutzen. Polstere die Kartons oder Kisten mit Handtüchern, Küchenrolle oder mehreren Lagen Zeitungspapier aus, damit es das Tier warm und weich hat. Der Pappkarton sollte über ausreichend Luftlöcher verfügen und so transportiert werden, dass er im Auto sicher und fest steht und nicht bei einer Kurve umfallen kann.
Schritt 3: Das Tier zum Arzt fahren
Wenn du einen verletzten Vogel findest und ihm helfen möchtest, ist es wichtig, dass du die richtigen Schritte unternimmst, um den Vogel sicher und schonend zu transportieren. Eine Option ist, den Vogel zu einer Wildvogelstation zu bringen, wo er von erfahrenen Fachleuten behandelt und gepflegt wird. Eine andere Option ist, den Vogel zu einem Tierarzt zu bringen, der sich mit der Behandlung von Vögeln auskennt.
Wenn du dich entscheidest, den Vogel selbst zu transportieren, solltest du sicherstellen, dass er stabil genug für den Transport ist. Es kann hilfreich sein, sich vorab telefonisch bei einer Tierrettung, dem NABU-Infotelefon oder einem vogelkundigen Tierarzt zu informieren, um Rat zu erhalten und sicherzustellen, dass der Vogel während des Transports nicht zusätzlich gestresst oder verletzt wird.
Beim Transport des Vogels in einem Pappkarton im eigenen Auto ist es wichtig, den Karton sicher zu fixieren, z.B. mit einem Sicherheitsgurt, um zu verhindern, dass der Vogel während der Fahrt herumgeschleudert wird. Fahre vorsichtig und vermeide plötzliche Bewegungen, um den Vogel zu schonen. Denke daran, dass der Transport für den Vogel stressig sein kann, daher ist es am besten, ihn so schnell wie möglich in die Hände von erfahrenen Fachleuten zu übergeben, damit er die bestmögliche Pflege und Behandlung erhält.
Sollte man verletzte Vögel füttern?
Am besten lässt du das Tier in Ruhe und verschaffst ihm möglichst schnell professionelle Hilfe. Verletzte Vögel zu füttern kann dazu führen, dass das Tier erstickt, insbesondere dann, wenn es innere Blutungen oder Brüche hat, die du von außen nicht sehen kannst.
Auch eine Tränke oder Wasserschale kann zur Gefahrenquelle werden, da das verletzte Tier, das sich ohnehin nicht sicher auf den Beinen halten kann, in einer selbst flachen Wasserschale ertrinken kann.
Dauert der Transport zum Arzt sehr lange oder steht aktuell kein Auto oder fahrbarer Untersatz bereit, kann es
sein, dass du das Tier dennoch mit Futter und Wasser versorgen musst. Bleibe in diesem Fall bei dem Tier und schaue, dass es nicht in die Wasserschale fällt. Geschwächte Vögel können das Körnerfutter nicht mehr aufnehmen. Hier eignet sich eine Traubenzuckerlösung. Auch hartgekochtes Eiweiß ist als Notfallfutter ideal.
Garten für Vögel anlegen – einfach, oder?
Mit diesen Tipps kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Das Motto eines vogelfreundlichen Gartens könnte lauten: Lass der Natur einfach ihren Lauf.
Je naturnäher ein Garten ist, desto mehr Insekten zieht er an. Je mehr Insekten ein Garten anzieht, desto vogelfreundlicher ist er automatisch auch.
Ein Kreislauf, in den du am besten so wenig wie möglich eingreifen solltest. Dadurch kannst du mit wenig Arbeit einen großen Beitrag zum Vogel- und Naturschutz leisten.
Für einen prachtvollen Garten und gesunde Pflanzen ist ein guter Dünger unerlässlich.
Vielen ist dabei aber nicht bewusst, dass sie Dünger nicht zwingend kaufen müssen, sondern auch selbst herstellen können.
Die DIY-Liebhaber unter uns (und natürlich auch alle anderen Interessierten) finden hier eine praktische Anleitung mit allen Möglichkeiten und detaillierten Angaben, was und wie viel jeweils benötigt wird.
Lass uns loslegen!
Wenn man Dünger herstellen möchte, ist eine Frage ganz zentral:
Was braucht ein Dünger an Inhaltsstoffen, um Pflanzen bestmöglich zu unterstützen?
Es gibt drei Nährstoffe, die unbedingt enthalten sein sollten. Ich stelle sie dir im Folgenden kurz vor, damit du das wichtige Hintergrundwissen direkt parat hast.
1. Stickstoff (N): Stickstoff ist nahezu der wichtigste Stoff, damit eine Pflanze genügend Kraft zum Wachsen hat. Er wird von Anfang an benötigt, um kräftige Blätter und Wurzeln auszubilden.
2. Phosphor (P): Phosphor braucht die Pflanze besonders dann, wenn sie Blüten und Früchte trägt. Mit der richtigen Phosphor Unterstützung erwartet dich eine prächtige Blüte und Ernte.
3. Kalium (K): Mit Kalium steigerst du die Resistenz deiner Pflanzen. Das hilft zum einen, um sie vor Schädlingen zu schützen, aber auch gegen Witterungsbedingungen wie Frost.
Weitere hilfreiche Nährstoffe sind:
Magnesium (Mg): Magnesium ist wichtig für die Photosynthese und das Blattgrün.
Calcium (Ca): Calcium beeinflusst den pH-Wert des Bodens und lockert ihn auf.
Eisen (Fe): Eisen ist ebenfalls wichtig für die Photosynthese, also Energieaufnahme der Pflanzen.
Es gibt noch weitere Stoffe, die in manchen Fällen sinnvoll sein können (zum Beispiel Kalk, um den Boden zu neutralisieren, wenn dieser zu sauer ist), aber diese sollten nur nach einer Bodenanalyse gezielt eingesetzt werden.
Vorrangig ist also eine N-P-K-Düngung nötig, diese sollte zwischen März und September etwa alle zwei Wochen erfolgen.
Wie du diese herstellen kannst, zeigt der nächste Abschnitt.
Eine Bemerkung noch vorab: Nicht alle Selfmade-Dünger haben die gleiche Düngwirkung und manche eignen sich vor allem als ergänzendes Mittel. Mehr dazu in den jeweiligen Abschnitten.
Bei der Herstellung von Dünger hast du die Qual der Wahl - es gibt nämlich nicht nur eine Variante, sondern gleich 12. Somit ist sicherlich etwas für dich dabei.
Wusstest du, dass man eigentlich gar keine Biotonne benötigt und dadurch einiges an Geld sparen kann? Denn Bio-Müll und Grünabfälle können auch auf anderem Wege entsorgt werden: Auf dem Kompost. Du sparst damit nicht nur Geld, sondern stellst dir auch im selben Zuge einen eigenen, tollen Dünger her!
Kompost ist abgestorbenes organisches Material, also verrottete Küchen- und Grünabfälle, das zerfallene Ausgangsstoffe bietet, die beim Düngen mit Kompost von den Pflanzen aufgenommen werden können und eine Rundum-Versorgung an Nährstoffen bieten.
Einen Nachteil gibt es allerdings: Falls du noch keinen Kompost hast, dauert es eine Weile, bis er als Dünger einsatzbereit ist.
Wichtig ist, dass der Behälter des Komposts luftdurchlässig ist, damit kein Schimmel entsteht. Ein idealer Standort ist ein Platz, der halbschattig und geschützt ist.
Abfälle wie frische Küchenabfälle, Laub, Rasenschnitt oder auch klein geschnittene Sträucher können prima im Kompost verwertet werden. Auf keinen Fall solltest du gekochte Essensreste oder Fleisch auf den Kompost geben, das lockt nicht nur Ratten an, sondern schadet auch dem Kompost.
Im Kompost sollten festes. grobes Material und weiches, nährstoffreiches Material abwechselnd geschichtet werden.
Nach drei Monaten muss der Kompost einmal umgeschichtet werden, damit neuer Sauerstoff hinzukommt und sich das Volumen verringert. Nach sieben Monaten ist der Kompost dann einsatzbereit: Er hat eine dunkle Farbe und riecht nach Waldboden.
Es gibt zudem zwei besondere Arten des Kompostierens:
Möglichkeit eins ist der Wurmkompost. Dafür werden die Abfälle durch Kompostwürmer in einer Wurmkiste deutlich schneller zersetzt und es hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Ausscheidungen der Würmer sehr calciumreich sind und eine schleimige Hülle haben, was das Material stabilisiert.
Möglichkeit zwei ist Bokashi – hierbei handelt es sich um einen Eimer, in dem Bioabfälle fermentiert, also gegärt werden. Das geschieht durch den Luftabschluss des Eimers, wodurch sich sogenannter Bokashi-Tee entwickelt, der verdünnt mit Wasser als Flüssigdünger verwendet werden kann. Nach zwei bis drei Wochen hast du dann das Bokashi Endprodukt, welches entweder direkt ins Beet untergemischt oder mit Pflanzenerde vermischt verwendet werden kann.
Holzasche bietet sich vor allem dann an, wenn du einen Kamin im Haus hast oder mit Holzbriketts heizt, also Holzasche als Abfallprodukt anfällt. Diese eignet sich als Dünger, weil die Asche eine Menge an Mineralstoffen, Kalium und Spurenelementen enthält.
Gerade für Rosenliebhaber ist Holzasche ausgezeichnet geeignet, denn Rosen lieben die Zusammensetzung des natürlichen Düngers.
Um deine Pflanzen mit Holzasche zu düngen, einfach einmal im Jahr eine feine dünne Schicht Asche auf das Beet auftragen und leicht in den Boden einarbeiten.
Lieber sparsam verwenden, um Überdüngung zu vermeiden:
2 bis 3 Liter reichen für 10 m2 Fläche im Garten.
Als Besitzer von Pferden oder anderen Huftieren hast du ohne Mühe einen wunderbaren Dünger für deine Pflanzen! Die Ausscheidungen der Tiere enthalten sehr viele Nährstoffe und eignen sich besonders für starkzehrende Pflanzen.
Dafür einfach beim Umpflügen eines Beetes den aufgesammelten Dung einarbeiten.
Aber auch wenn du keine Tiere hast, musst du nicht auf diesen natürlichen Dünger verzichten – es gibt Pferdedung und Rinderdung auch in Pelletform zu kaufen. Oder du fragst einfach mal einen Bauern in deiner Nähe an.
Für all die Kaffeeliebhaber unter uns habe ich ebenfalls eine gute Nachricht: Du musst den Kaffeesatz, der jedes Mal anfällt, nicht wegschmeißen, sondern kannst ihn prima als Dünger verwenden.
Er eignet sich besonders für Pflanzen, die einen sauren Boden mögen, wie zum Beispiel Hortensien, Zucchini, Gurken oder Rhododendron.
Dafür brauchst du einfach nur den frischen, am besten noch feuchten Kaffeesatz – dieser ist reich an Stickstoff, Kalium und Phosphor.
Arbeite ihn am besten etwas in die Erde ein, sonst lässt er an der Oberfläche getrocknet zu wenig Wasser zu den Ballen der Pflanze durch.
Alternativ kannst du den Kaffeesatz auf einer glatten Fläche trocknen lassen und ihn dann ausstreuen.
Oder du stellst Flüssigdünger aus Kaffeesatz her – dafür einfach mit etwas Wasser vermischen und dann alle zwei Wochen mit Gießwasser den Pflanzen verabreichen.
Sie riecht zwar nicht sonderlich gut, ist aber ein idealer Flüssigdünger und zusätzlich noch ein natürlicher Schädlingsbekämpfer: Brennesseljauche.
Zudem ist sie sehr einfach herzustellen: Du brauchst nur Brennnesseln, die es ja fast überall gibt, und Wasser.
Und so geht es:
In einem Kunststoffeimer oder einem Holzfass sammelst du den Brennnesselabfall. Dann wird dieser mit Wasser aufgefüllt, gut verrührt, verschlossen und drei Wochen an einem warmen, schattigen Platz in Ruhe gelassen.
Das Verhältnis ist circa 1 Kilogramm Brennnesseln (frische, bei getrockneten Brennnesseln 400 Gramm) auf 10 Liter Wasser.
Gegen den üblen Geruch und für zusätzliche Nährstoffe kannst du dem Gemisch noch Gesteinsmehl hinzugeben.
Nach etwa zwei bis drei Wochen haben sich die Brennnesseln im Wasser zersetzt und eine Brühe gebildet, auch Jauche genannt. Die Flüssigkeit sollte klar, dunkel und ohne Schaum sein.
Bevor du sie verwendest, solltest du sie allerdings verdünnen.
Bei einem Einsatz als Dünger für die Wurzeln verdünnst du sie 10-fach mit Wasser und schüttest sie dann in Wurzelnähe in den Boden.
Wenn du Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse bekämpfen möchtest, verdünnst du sie 40:1 mit Wasser und sprühst sie auf Blätter und Blüten der betroffenen Pflanzen.
Übrigens eignen sich auch andere Wildkräuter als Schädlingsbekämpfungsmittel - zum Beispiel Ackerschachtelhalm (stärkt die Pflanzen gegen Pilzkrankheiten), Jauche aus Tomatentrieben (hält den Kohlweißling fern) und Rainfarn (hält Milben und Insekten fern).
Vorweg: Eierschalen eignen sich nicht für alle Pflanzen, da sie viel Kalk enthalten. Wenn du also Pflanzen hast, die einen sauren Boden lieben, solltest du lieber keine Eierschalen einsetzen.
Bei anderen Pflanzen eignen sie sich aber gut, da sie den pH-Wert erhöhen.
Dazu gehören unter anderem Brombeeren, Rosen, Himbeeren, Pfingstrosen, Tomaten, Möhren, Johannisbeeren und einige Staudengewächse.
Um Dünger aus Eierschalen herzustellen, einfach die Eierschalen zerkleinern und mit Wasser vermengen. Du benötigst bei 3–4 Eierschalen etwa 1 Liter Wasser.
Das Gemisch muss nun für eine Woche ruhen, damit die Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Anschließend kannst du das Wasser zum Gießen verwenden.
Du kannst alternativ die Schalen fein zerreiben und sie direkt auf der Erde ausstreuen.
Isst du gerne Bananen?
Falls ja: prima, denn das ist nicht nur gesund für deinen Körper, sondern auch ein Vorteil für deine Pflanzen, denn für diese kannst du die Schalen der Bananen weiterverwenden.
In der Schale sind wichtige Nährstoffe wie Kalium, Magnesium und Phosphat enthalten.
Um einen Dünger aus den Schalen herzustellen, musst du sie lediglich in kleine Stücke schneiden und in Wasser ziehen lassen oder direkt in die Erde einarbeiten, idealerweise mit Kaffeesatz oder losem Tee, auf den wir gleich noch zu sprechen kommen.
Aber auch ohne Kaffee und Tee kannst du sie verwenden: Zerkleinere sie einfach im Mixer und hebe sie unter die Erde.
Dabei gilt in etwa 100 Gramm Bananenschale pro Pflanze, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Auch die Schalen von Zwiebeln eignen sich prima als Dünger, denn sie enthalten Magnesium, Calcium und Kalium.
Hierfür musst du einfach nur 100 Gramm Zwiebelschalen mit einem Liter Wasser mischen und diese Mischung etwa eine Woche stehen lassen. Dafür solltest du ein gut verschließbares Gefäß verwenden und einen möglichst sonnigen Platz zum Ruhen auswählen.
Wenn du diesen Dünger zusätzlich mit Stroh und Laub versetzt, hast du einen idealen Dünger mit allen wichtigen Nährstoffen.
Wie vorhin schon erwähnt, kann auch Tee einen guten Dünger ausmachen. Dabei unterscheidet sich die Wirkung je nach Teesorte – Kamillentee hilft beispielsweise gegen Schimmelbefall, schwarzer Tee stärkt die Pflanze.
In den meisten Fällen wirkt Tee desinfizierend und kann auch Schädlinge vertreiben.
Um Teedünger herzustellen, einfach gebrauchte Teebeutel ins Gießwasser legen, sie einwirken lassen und dann mit dem Wasser die Pflanzen gießen.
Falls du losen Tee verwendest, kannst du die Reste mit Filter entweder im Gießwasser einwirken lassen oder den losen Tee mit in die Erde einarbeiten.
Vielleicht kennst du die Flächenkompostierung unter dem Namen “Mulchen”. Dabei wird organisches Material (am besten weiches, unverholztes sowie nährstoffreiches Material) als dünne Schicht auf der zu düngenden Fläche aufgetragen.
Dadurch werden mit der Zeit Nährstoffe direkt an den Boden abgegeben und es wird eine langfristige, sanfte Düngung ermöglicht. Außerdem wirkt die Flächenkompostierung als schützende Schicht vor starken Temperaturschwankungen.
Bei Hornspänen handelt es sich um die Hörner und Klauen von Rindern, die in speziellen Hornmühlen zerkleinert und dann in Säcke abgefüllt werden.
Hornspäne sind besonders reich an Stickstoff, aber auch an Calcium und Phosphor und haben eine natürliche Langzeitwirkung.
Allerdings ist kein Kalium enthalten, dieses muss zusätzlich gedüngt werden.
Hornspäne werden am besten in die Erde eingearbeitet, aber auch hier lieber etwas sparsamer sein, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Ist dir die Konsistenz von Hornspänen zu grob, findest du in Hornmehl und Horngrieß gute Alternativen zu Hornspänen.
Bei der letzten Möglichkeit handelt es sich nicht um einen Dünger im klassischen Sinne, aber um einen sehr hilfreichen Tipp.
Wasser ist ein entscheidender Bestandteil für das Wachsen und Leben von Pflanzen – je nach Pflanze und Jahreszeit wird unterschiedlich viel benötigt.
Abgestandenes Wasser ist allerdings für alle Pflanzen sehr viel angenehmer, da es die Raum- oder Umgebungstemperatur angenommen hat und sich der Kalk am Boden abgesetzt hat. Das macht die Aufnahme leichter.
Außerdem kannst du mit Regentonnen im Garten jede Menge Wasser sparen, was dir nicht nur dein Geldbeutel, sondern auch die Umwelt danken wird!
Abschließend interessiert mich:
Welche Möglichkeit gefällt dir am besten?
Oder ist nichts für dich dabei bzw. du bist dir unsicher und willst nichts riskieren?
Das ist auch kein Problem, denn du kannst natürlich jederzeit auf fertigen Dünger zurückgreifen, der schon so zusammengemischt ist, dass alle wichtigen Nährstoffe zu einer guten Konzentration enthalten sind.
So oder so – viel Freude beim Beobachten, wie dein Garten aufblüht!